--> ~ Auf Basis der Verbraucherpreisentwicklung in den 6 Bundesländern ergab sich für die deutschen Verbraucherpreise
im November ein Rückgang um 0,4% gg. Vm.; läßt man die einigungsbedingte Statistikumstellungsperiode
im Januar 1991 außen vor, dann ist dies der stärkste monatliche Rückgang seit Oktober
1986! Im Vorjahresvergleich sank die Inflationsrate von 1,3% auf 1,1%. Der Preisrückgang war vor allem
auf sinkende Energie-, Nahrungsmittel- und Kleidungspreise zurück zu führen. Besonders der Preisrückgang
bei Bekleidung ist dabei für diese Jahreszeit recht ungewöhnlich. Dies könnte auf eine schwache private
Nachfrage im 4. Quartal hindeuten. Auf Basis der deutschen und italienischen Inflationszahlen im November
schätzen wir, dass Eurostat bei ihrer ersten Inflationsschätzung für die Eurozone am Freitag eine
unveränderte Rate von 2,3% gg. Vj. melden wird.
~ Die deutschen Erzeuger- und Importpreise im Oktober fielen dagegen gemischt aus. Während bei den
Erzeugerpreisen ein unerwartet starker Anstieg um 0,3% gg. Vm. (0,3% gg. Vj.) zu verzeichnen war, ent -
wickelten sich die Importpreise etwas günstiger als erwartet (unverändert gg. Vm.; 0,2% gg. Vj.).
~ Nach Worten von Bundesbankpräsident Ernst Welteke wird die Inflationsrate der
Eurozone im kommenden Jahr unter die Marke von zwei Prozent sinken. Das
Preisniveau werde sowohl von der Nachfrageseite der Wirtschaft als auch vom
Eurokurs gedämpft. Dennoch müsse die Europäische Zentralbank die Entwicklung
der Löhne und des Ã-lpreises genau beobachten.
~ Nach Auffassung von EZB-Ratsmitglied Nout Wellink werde die Inflationsrate in
der Eurozone bis zum Ende des ersten Halbjahres 2003 im Bereich von oder möglicherweise
unter zwei Prozent liegen. Zum Ende diesen Jahres werde die Inflation
leicht steigen. Aber die Tatsache, dass die Inflation höher als zwei Prozent ist, sei
keine Enttäuschung. Die Toleranzgrenze der EZB von zwei Prozent sei eher eine
Definition als ein spezifisches Ziel. Die EZB strebe kein bestimmtes Ziel an, sondern
wolle zur Preisstabilität zurückkehren, so der niederländische Zentralbankchef.
~ Israel hat Deutschland um die Bereitstellung von Luftabwehrraketen zum Schutz
vor einem irakischen Angriff gebeten. Die Anfrage werde derzeit überprüft, teilte
das Bundesverteidigungsministerium mit.
~ Der Strassen- und Luftverkehr in Frankreich wurde gestern durch Streiks beeinträchtigt. Im Zuge des
Fernfahrerstreiks wurden im ganzen Land rd. 40 Blockaden errichtet. Darüber hinaus sind gestern abend
die Fluglotsen in einen 32-stündigen Streik eingetreten und es wurden für heute Demonstrationen von
Bahnmitarbeitern und anderen öffentlich Bediensteten angesagt. An Grenzübergängen und wichtigen Verkehrsknotenpunkten
wurden von der französischen Regierung jedoch Polizeikräfte eingesetzt, um einen
Verkehrskollaps und eine wirtschaftliche Beeinträchtigung wie in 1997 zu verhindern.
~ In den USA wurde dagegen am Wochenende der Arbeitskampf zwischen den Dockarbeitern und Hafenbetreibern
an der Westküste beendet. Im Sept./Okt. hatten ein Bummelstreik der Dockarbeiter und die
nachfolgende Aussperrung in den 29 Häfen der Westküste den US-Außenhandel kurzfristig stark beeinträchtigt.
Nach wenigen Tagen hatte Präsident Bush dann allerdings von seinem Recht auf Anordnung einer
zwangsweisen Arbeitswiederaufnahme Gebrauch gemacht, da bei fortgesetztem Arbeitskampf ernsthafte
Folgen für die US-Wirtschaft zu befürchten gewesen wären.
~ Laut der Washington Post wird in den USA derzeit ein Vorschlag erörtert, nach dem die USA Saudi Arabien zwingen
wollen, gegen die Finanziers des Terrorismus innerhalb von 90 Tagen vorzugehen. Ansonsten drohten unilaterale
Sanktionen des USA.
~ N.Y.Fed McDonough meint, dass die Weltwirtschaft wenig ausgewogen sei.
~ Nach Meinung des japanischen Vize-Finanzministers Kuroda habe der Euro gegenüber
Dollar und Yen weiteren Aufwertungsspielraum. Demgegenüber habe der
Yen bereits zuviel aufgewertet. Es sei wünschenswert, wenn es im Bereich Euro-
Yen und Dollar-Yen zu einer Korrekturphase komme. Die Devisenmärkte würden
vom Ministerium aufmerksam verfolgt, so Kuroda weiter.
~ Finanzminister Shiokawa geht davon aus, dass es im nächsten Fiskaljahr zu einer
Steuersenkung kommen wird, wobei der Umfang bei 1,5 Billionen Yen limitiert sei.
~ Die japanische Autoproduktion ist im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um
6,4% gestiegen. Dies ist der vierte Anstieg in Folge.
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