--> ~ Die Verbraucherpreise in D stiegen im November nur noch um 1,1 %.
~ Die deutsche Industrieproduktion fiel im Oktober deutlich schlechter aus als erwartet. Es ergab sich ein
Rückgang von 2,1% gg. Vm., die meisten Marktteilnehmer hatten eine leichte Verbesserung erwartet. Starke Produktionsrückgänge waren vor allem bei Konsum- und Vorleistungsgütern
zu verzeichnen. Die deutsche Wirtschaft ist damit sehr schwach in Q4 gestartet. Wegen des eher schlep-
penden Weihnachtsgeschäftes (auch wenn die Umsätze am zweiten verkaufsoffenen Samstag besser ver-
liefen) sind von der Nachfrageseite im Konsumgüterbereich für die nächsten Monate ebenfalls keine großen
Impulse zu erwarten. Die EZB-Zinssenkung kann hier kaum Abhilfe schaffen. Das Problem ist eher der
Mangel an Strukturreformen sowie die Erhöhung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, die die
Inlandsnachfrage in Deutschland dämpfen.
~ In einem vorab veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift.Capital. hat EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing
deutlich gemacht, dass die Eurozone sich nicht in einem Deflationsszenario befinde. Der Unterschied zu
1929 sei u.a. der, dass heute kein genereller Preisrückgang zu beobachten ist. Preisrückgänge in be-
stimmten Bereichen dagegen seien in einem konjunkturell schwachen Umfeld eher normal.
~ Die EZB ist nach Aussage ihres Chefvolkswirts Issing über das hohe Niveau der
von der Bevölkerung gefühlten Inflation besorgt. Es sei „wirklich ein Grund zur
Sorge“, dass die gefühlte Preissteigerung noch immer auf ihrem Höchststand
sei. Mit der Zeit würden die Menschen aber die reale Inflation erkennen.
~ Bundeskanzler Schröder hat wegen der innerparteilichen Streitigkeiten über die
Steuer- und Sozialpolitik angeblich der SPD-Führung indirekt mit Rücktritt gedroht
und Geschlossenheit angemahnt.
~ In Großbritannien sind die sog. Input-Erzeugerpreise im November um 3,4% gegenüber Vormonat gefal-
len (-0,9 gg. Vj.). Der starke Rückang ist durch fallende Rohstoffpreise, insbesondere Rohöl, begünstigt
worden. Der Rohölpreis war von rd. USD 29/Barrel im Lauf des Monats um fast 5 USD gesunken. Auch die
Preise der Outputerzeugnisse bildeten sich im November ölpreisbedingt zurück, allerdings betrug der
Rückgang hier nur 0,2% gg. Vm.
~ Der Internationale Währungsfonds meldet Zweifel an der optimistischen Konjunkturprognose
von Schatzkanzler Brown an. Der IWF rechnet nur mit einem
britischen Wachstum von 2,25-2,5% in 2003 und sieht dabei sogar noch Abwärtsrisiken.
Das Finanzministerium hofft hingegen auf mindestens 2,5-3,0%.
~ Die dänischen Einzelhandelsumsätze zeigten im Zweimonatszeitraum September und Oktober einen
Zuwachs von 1,0% gg. August. Auf einen kräftigen Anstieg im September von 1,5% gg. Vm. folgte im Okto-
ber ein Rückgang um 0,6%. Der Oktoberwert liegt damit aber immer noch rd. 1% über dem durchschnittli-
chen Wert für Q3. Die jüngste Entwicklung beim Verbrauchervertrauen läßt für die verbleibenden Monate
dieses Jahres allerdings auf einen etwas ruhigeren Verlauf der Einzelhandelsumsätze schließen.
~ US-Präsident Bush hat sich bei der Wahl seines neuen US-Finanzministers auf den John W. Snow fest-
gelegt, der zuletzt der CEO des Transportunternehmens CSX Corp. war. Snow tritt die Nachfolge von Paul
O.Neill an, der Ende letzter Woche überraschend zurückgetreten war. Seine Aufgabe wird es sein, ein
Steuersenkungspaket zu schnüren, um hiermit die US-Konjunktur anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit, die
zuletzt in den USA überraschend stark gestiegen war, wieder deutlich zu senken
~ Wal Mart berichtet, dass der Umsatz des laufenden Monats bisher am unteren Ende der Erwartungen liegt.
~ Finanzminister Shiokawa rechnet damit, dass sich die jüngste Bewegung in
Dollar-Yen nach dem Rücktritt O’Neills schnell wieder korrigieren wird. Er gehe
nicht davon aus, dass die Ernennung Snows etwas an der US-Währungspolitik
ändern wird.
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