-->Demonstrationen gegen möglichen Irak-Krieg
Kriegsgegner in Deutschland haben am Sonnabend vor US-Militäreinrichtungen und in Berlin gegen einen drohenden Krieg in Irak demonstriert
Frankfurt/Berlin - Vor der Rhein-Main-Airbase am Flughafen Frankfurt am Main versammelten sich nach Polizeiangaben 450 Demonstranten aus dem ganzen Bundesgebiet. In Berlin nahmen etwa 500 Menschen an einer Anti-Kriegs-Demonstration teil. Außerdem gab es Aktionen vor den US-Basen Spangdahlem und Ramstein in Rheinland-Pfalz. Alle Kundgebungen verliefen nach Polizeiangaben friedlich.
Zu der Kundgebung bei Frankfurt hatte die Kampagne „resist - sich dem Irakkrieg widersetzen“ aufgerufen, der mehrere Friedensinitiativen angehören, darunter auch die Globalisierungsgegner Attac. Die rot-grüne Regierung wurde aufgefordert, den USA und Großbritannien keine Überflugrechte und keine Nutzung von Flughäfen auf deutschem Boden für eine Kriegsführung zu erlauben. Im Falle eines Krieges kündigten die Demonstranten eine Sitzblockade an dem Frankfurter Militärflughafen an. Der Luftwaffenstützpunkt gilt als logistische Drehscheibe für einen möglichen Krieg am Persischen Golf.
Der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter forderte bei der Kundgebung mehr öffentlichen Widerstand gegen die Kriegspläne der USA zu leisten. „Wenn wir schweigen, bedeutet dies einen Verrat an der Menschlichkeit“, sagte er. Die USA, die Deutschland von den Nationalsozialisten befreit habe und Bollwerk gegen den Stalinismus gewesen seien, stünden nun in Gefahr, sich zu isolieren. In Wirklichkeit gehe es der Regierung von Präsident George W. Bush um die Ã-lvorräte in Irak und um ein Anhalten der patriotischen Stimmung für ihre Wiederwahl.
Die US-Amerikanerin Janelle Flory vom „Brethren Volunteer Service“ wies darauf hin, dass Millionen Menschen in den USA gegen einen Krieg in Irak seien. Seit dem 11. September 2001 wachse dort unbemerkt von Europa eine vielfältige Friedensbewegung. Proteste in Europa würden auch die Menschen in den USA ermutigen, Bushs Politik abzulehnen.
Proteste gegen Flughafenausbau in Rheinland-Pfalz
Mehr als 100 Personen marschierten vor den US-Flughafen Spangdahlem bei Trier auf, um gegen einen Irak-Krieg und den geplanten Ausbau des Militärflughafens zu demonstrieren. Auf Transparenten war unter anderem „War=Terror“ zu lesen. Vor der US-Luftwaffenbasis Ramstein versammelten sich knapp 50 Menschen zu einer Mahnwache.
Die Demonstration in Berlin fand rund um den Bahnhof Zoo statt. Laut Polizei war sie von einem Einzelveranstalter angemeldet worden. Für den 15. Februar 2003 haben die Kriegsgegner zu einer Großdemonstration in der Hauptstadt aufgerufen. AP/AFP
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