-->Hallo, Uwe,
>Mir ging es nicht um die Einstufung als konformistisch oder nonkonformistisch Quelle, sondern darum zu ergründen, wer die"Islamisten" und die"Mosleme" sind, die diese durch den Beitrag für mich nicht definiert wurden.
sicher nicht DIE islamisten, Muslime, wie auch immer, sondern irgendeine Gruppierung, die offensichtlich denkt, mit diesem Aufruf irgendetwas bewirken zu können. Welche, geht aus der Quelle nicht hervor. Sehr dünn, ich gebe Dir Recht.
>Ich muss jedoch zugeben, dass mich die Quelle, die ich gefunden habe, eben nicht überzeugt hat (Begründung siehe bitte in den anderen Beiträgen).
von dieser Muslim-Handelsseite, oder wie man die auch bezeichnen soll, habe ich zuvor noch nie gehört. Mir war auch phi kein Begriff.
>>Es dürfte wohl richtig sein, von Interessenvertretern zu sprechen, die auch aufkeine weitere Quelle zum Aufruf verweisen, jedoch den gleichen"Ablass" gewähren.
Sicher.
>Um jedoch dennoch, für mich abschliessend, auf einige Punkte Deines Beitrages einzugehen, möchte ich betonen, dass es mir mit meiner Fragestellung nicht darum ging, die Quelle daraufhin zu untersuchen, ob sie zur Bestärkung meiner Meinung dient oder nicht, wie Du mir, m.E. ohne Anlass, unterstellst.
wenn überhaupt, so war es keineswegs vorwurfsvoll gedacht. Ganz ehrlich, ich habe nicht so recht verstanden, woran Du Dich so gestoßen hast. Wenn Du auf die Gefahr solcher Listen ohne die Angabe der zugehörigen Verantwortlichen und Hintergründe für die Aufnahme in die Klassifikation abstellst, unterschreibe ich das gerne mit. Ist mir aber erst im Nachhinein, aufgrund Deiner Entgegnung, als problematisch aufgefallen, war mir zuvor nicht konkret bewußt - sonst hätte ich die Fundsache nicht reingestellt. Es liegt mir auch nichts daran, sie unbedingt hierzuhaben. Bin halt drübergestolpert, fands interessant und - klick. Es hatte von mir aus keinen Tiefgang.
>dass, wenn tatsächlich die zerbrechliche Schale der westlichen Ordnung einmal zerbricht, wir es wohl mit einem"Kampf jeder gegen jeden" zu tun haben werden,
das ist ein sehr wichtiger Punkt. Wir haben - politisch völlig wertneutral - so ziemlich jeden Konflikt, der irgendwo auf dem Globus während der letzten 100 Jahre oder so stattgefunden haben mag, vor der Haustüre, indem die Leidtragenden, Erben, Kindeskinder usw. hier leben. (nicht hier: ich meine, in Deutschland speziell und in Westeuropa allgemein) Das gilt gleichermaßen für *inländische* Gegensätze.
Fiele die Ordnung weg, werden aus dem unterschwelligen Glimmen wieder irrationale Flammen.
>Elfenbeintürme entstehen in meinen Augen aus Eitelkeiten und nicht aus lückenlosen Quellenangaben,
na, nicht unbedingt. Es gehört offenbar zur Streit(un?)kultur, alles sofort mit der Keule einer besseren Statistik oder richtiger statt verfälschter Quellen niederzuknüppeln, um die gegenteilige Meinung nicht als gleichwertig diskutieren zu müssen, sondern sie als von vorn herein widerlegt abweisen zu können.
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>Nicht alles, was man als eigene Meinung deklariert, ist mit Quellenangabe belegbar. Ja, wohl das wenigste wird es sein. Deswegen ist es ja auch die eigene Meinung. Ansonsten wäre es eben nur die Verbreitung der Meinung eines anderen.
Obacht, wieder wichtiger Punkt.
Wir bilden uns jeden Tag Meinungen über Sachverhalte, Vorkommen, Geschehnisse, die wir nicht aus erster Hand miterleben/erlebt haben.
Wir bilden uns diese Meinungen idealerweise durch das Hören und Gegenüberstellen der verschiedenen Medlungen / Berichte darüber.
Was uns persönlich als zutreffender vorkommt, werden wir in unserer Meinung als *zutreffend* übernehmen.
Diese Meldungen/Berichte/Bücher usw. wiederum haben weit überwiegend keine Quellenangabe, die man problemlos nachprüfen könnte. Somit stehen sich im wesentlichen behauptete Zitate, Fotos bzw. Fotomontagen, Videos, Augenzeugenberichte etc. gegenüber.
Wenn wir also unsere Meinung bilden, so wird dies in fast allen Fällen aufgrund ungesicherter Quellen geschehen, denen wir aber dennoch vertraut haben, weil sie uns als glaubwürdig erscheinen.
Welche dies sind, hängt wiederum von der eigenen weltanschaulichen Brille ab.
Viele Quellenverweise führen zudem auf eine einzige Urquelle zurück, so daß Masse nicht automatisch mehr Substanz bedeutet, sondern nur ein Beleg für veilfache Bezugnahmen ist.
Mir persönlich ging es so, daß ich wie wohl die weit überwiegende Mehrheit als Schüler und Jugendlicher eine ganz durchschnittliche konformistische (heute würde ich es als naiv-gutgläubige) Allerweltsmeinung hatte, materiell, schulwissenschaftlich, politisch korrekt, brav bürgerlich.
Erst durch persönliche Kontakte zu mir als vertrauenswürdig vorkommenden Personen hat sich mein Meinungs- und Weltbild fünfmal im Kreis gedreht und mehrfach auf den Kopf gestellt, weil diesen vorsichtigen Klopfversuchen eigenes Erleben, eigene Erfahrungen, Erste-Hand-Quellen und ditto.- Augenzeugenberichte folgten. Es gibt viele Fälle, in denen sich die jeweils reklamierten grundlegenden *Beweise* einander unvereinbar gegenüber stehen (Beispiel Wirksamkeit von Chemotherapie bei epithelialen Tumoren). Ich übernahm dann die Meinung,die aus der für mich subjektiv gesehen glaubwürdigeren Quelle folgte, unter entsprechender Zurückweisung der gegenteiligen Beweisführung. Es gibt auch andere Beispiele aus anderen Bereichen.
Worin ich Dir absolut Recht gegen muß, ist, daß man sich nur dann eine halbwegs wahrheitsnahe Meinung aneignen kann, wenn man die Meinungsbildung auf möglichst quellennahe Informationen stützen kann. Je weniger Quellensicherheit, desto mehr Verdrehungspotential. Unbestritten.
>Nutzt jedoch denen wenig, die betroffen sind, wobei es mir nicht darum geht, irgendwelche als"Verteidiger" irgendwelcher Firmen hier aufzutreten, sondern, wie bereits zuvor erwähnt, meine Bedenken gegen"Listen" dieser Art vorzubringen, von denen es nur ein kleiner Schritt sein könnte zu"Kauft nicht beim...." und den damit möglichen Folgen.
Darauf zielt es wohl ab. Finde ich nach einigem Nachdenken prinzipiell ebenso bedenklich, aber sehe es fallweise, wie evtl. hier, als (legitime?) Gegenmaßnahme auf eine offensichtlich nicht anders beeinflußbare Katastrophe mit Gefahrenpotential und Beschämungsklage für die ganze Menschheit. Zumindest als entschuldbaren Diskussionsanstoß.
Ohne öffentliche Wirkung könnte man auf keine Firma irgendwelchen Einfluß versuchen, selbst wenn der Firmengegenstand noch so problematisch oder gar verwerflich sein würde.
Die Grenzen zur Verleumdung, Geschäftsschädigung etc. sind sicher fließend. Siehe Problematik Eiernudelskandal u.a., wo aus zunächst sicher ehrenhaften Motiven viel Unrecht entstand.
>Baldur:[i] für mich ist der interessante Aspekt der, bestimmte Firmen zu sehen, deren Produkte ich bisher kaufte - da ich die Unterstützung der Sharonschen *Politik* mißbillige, werde ich keine Produkte von Firmen mehr kaufen, die dies tun.[/i]
>Das ist nur konsequent von Dir, Baldur, so wie es wohl Ende der 60iger Jahren nur folgerichtig von mir war, nie wieder ein bestimmtes, koffeinhaltiges Getränk einer bestimmten Firma zu konsumieren. Du siehst, wo es uns bis auf den heutigen Tag hingebracht hat. Der Vietnamkrieg ging für die USA erst nach einem finalen, sinnlosen Bombardement zu Ende und die nicht genannte Firma existiert heute noch.
Ach, Uwe, das sind die Maßstäbe an sich selber.
Ob ich im Endeffekt etwas bewirke, ist für mich nicht so entscheidend, so lange ich das gemacht habe, was mir ein reines Gewissen eingab. Selbst wenn sich etwas nachträglich als falsch herausgestellt haben sollte, wer ist schon frei von Irrtümern, so sind doch nur solche Fehler entschuldbar, die aufgrund der absoluten Überzeugung aus reinem Gewissen erfolgten.
Ein Wegsehen, ein Achselzucken, eine bedingt vorsätzliche Mitwirkung (ach, wenn schon), wie sie im Verschließen der Augen vor den eigenen ethischen Mitwirkungs- resp. Verweigerungspflichten besteht, wäre fatal, denn dann wären wir nicht nur mitschuldig, sondern hätten auch keinerlei Legitimation mehr, uns über irgendwas aufzuregen.
Hätten es die vermeintlich Guten in der Hand, durch eigene Taten und Werke alles vermeintlich Böse zu verhindern, gäbe es konsequenterweise kein Elend mehr auf der Welt, man muß sich also seiner eigenen Begrenztheit bewußt sein. Dennoch schmälert ein Ausbleiben der Breitenwirkung nicht die Ehrenhaftigkeit des eigenen Handelns. Und für Menschen, die von einer Fortexistenz der Persönlichkeit nach dem Tode des physischen Körpers überzeugt sind, ist das das wichtigste.
>Dir wünsche ich aufrichtig mehr Erfolg.
Denn können wir uns beide nur wünschen. Soweit sind wir gar nicht von einander entfernt.
Beste Grüße vom Baldur (ich hoffe, ich blieb jetzt näher am Thema dran - oder doch nicht?)
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