-->Obwohl nach klassischer Berechnung die EK-Quoten unisono niedriger sind, ist der Vergleich dennoch frappierend. Am Rande sei darauf aufmerksam gemacht, das Ford, wäre es nicht ein Industrieunternehmen sondern ein Kreditinstitut, die EK-Anforderungen - selbst von Basel I - nicht erfüllen würde und somit die Banklizenz entzogen bekäme!
Euro in Seitwärtsbewegung - JPY weiter fest!
Heute morgen eröffnet der Euro bei 1.0545, nachdem gestern Höchstkurse im Bereich von
1.0595-1.0600 markiert wurden. Der USD hat weiteren Boden gegenüber dem JPY verloren und
sich zwischenzeitlich auf unter 118,00 abgeschwächt. Aktuell notiert der USD bei 118.20 JPY.
Trotz Interventionsgefahren steht der USD gegenüber dem JPY weiter unter Druck. MoF
Mizoguchi hat deutlich gemacht, dass sich an der Politik des MoF nichts verändern wird. In Tokio
kam es heute zu einer kurzfristigen Befestigung des USD von 118,10 auf 118,80, da
Marktteilnehmer Interventionen vermuteten. Derzeit hält sich das MoF noch zurück.
Interventionen werden aller Voraussicht jedoch erst im Bereich von 115-117 vorgenommen.
Der Euro konnte sich gestern nicht über den von uns als markant ausgewiesenen Widerstand bei
1,0600 befestigen. Der Markt kolportiert Interessen, auf diesem Niveau K-O Optionen in
Milliardenvolumen zu verteidigen, die jedoch per Freitag auslaufen sollen.
Gestern enttäuschten US-Wirtschaftsdaten einmal mehr. Die Einzelhandelsumsätze stiegen
inclusive Autos lediglich um 1,2 %. Ohne Autos war der Wert unverändert. Die Aktienmärkte
agierten in den USA in gewohnter Form auf negative Wirtschaftsmeldungen und stiegen an.
Unter dieser Maßgabe bescheinigen auch wir den US-Aktienindices deutliches Aufwärtspotential
(Ironie!)! Das Hauptaugenmerk lag jedoch auf den Unternehmensnachrichten von Intel. Intel
konnte auf „pro forma“ Basis die Analystenprognosen um 2 Cent schlagen. Der Ausblick, der
gegeben wurde, war jedoch getrübt. Insbesondere die Ankündigung, dass das
Investitionsvolumen um 25 % gekürzt wird, belegt die Fragilität in diesem Sektor. Es sei in
diesem Zusammenhang auch darauf verwiesen, dass das „Semiconductor Book to Bill Ratio“ in
den letzen Monaten bei 0,8 verharrte. Das bedeutet das für jede Auslieferung von 1 USD
lediglich 0,80 USD neue Orders eingingen. Alan Greenspan äußerte unlängst, dass für
nachhaltiges Wachstum der Investitionszyklus anspringen muss. Intels Pläne belegen, dass die
US-Unternehmen offensichtlich derzeit nicht bereit sind, diesen Weg zu gehen.
Die Automobilbranche wird immer wieder als der Stabilisator in der gegenwärtigen Lage der USWirtschaft
angesehen. Die nahezu unglaublichen Discounts von Detroit von bis zu 4000 USD
werden gefeiert. Die Skepsis, die einige meiner Kollegen und ich ob dieser Entwicklung hegen,
wird duch folgende Daten nachhaltig belegt. Die Eigenkapitalquote bei Ford ist mittlerweile auf
4,33 % abgesunken, bei GM steht sie bei 10,55 %. Im Vergleich dazu glänzen deutsche
Autobauer mit Eigenkapitalquoten von 29,56 % bei BMW, von 29,93 % bei DaimlerChrysler und
von 35,90 bei Volkswagen. Corporate Bonds werden derzeit wieder verstärkt angeboten. USAutobauer
wie Ford oder GM bieten überproportionale Risikopotentiale!
Heute erwarten wir eine Reihe von Daten. Die US-Daten stehen dabei im Mittelpunkt. Der „NY
Fed Manufacturing Index“ für Januar wird mit einem moderaten Zuwachs von 10,6 auf 13,0
prognostiziert. Hinsichtlich enttäuschender Daten in anderen Fed-Distrikten neigen wir auch bei
diesem Wert zu Skepsis. Die Erzeugerpreise lassen leichten inflationären Druck erkennen. Der
Anstieg der Rohstoffpreise mag die aggressive Zinspolitik der Fed durchaus in zweifelhaftem
Licht erscheinen lassen. Die Lagerbestände sind weniger wesentlich, sofern sie im Rahmen der
Erwartungen ausfallen. Das „Beige Book“ ist von grösstem Interesse. Die Beurteilung der
konjunkturellen Entwicklung in den Fed- Distrikten kann nach dem Zahlenmix der letzten 6
Wochen kaum positiver ausfallen als zuvor. Verbraucherkredite waren das erste Mal seit Jahren
rückläufig. Die Situation am Arbeitsmarkt hat sich weiter verschlechtert. Die regionalen Indices
über das verarbeitende Gewerbe sind im Gegensatz zu dem nationalen ISM Index teilweise
drastisch eingebrochen. Das Risiko eines Irakkriegs ist dank des US-Präsidenten nicht geringer
geworden. Mithin ist dieses Gesamtbild kaum geeignet, nachhlatig positive Bewertungen zu
erwarten!
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