-->28. Januar 2003 15:13:43 - Bankrunner
"Gesamtverschuldung der USA ist auf 31 Billionen Dollar angestiegen"
das sind die offiziellen zahlen.
rechnet man jetzt noch die verschuldung der firmen bei ihren eigenen pensionsfonds und die der einzelnen bundesländer bei ihren pensionsfonds dazu,......
die uhr tickt.
>US-Schuldenbombe vor Explosion
>Sogar das Hausorgan der Wall Street warnt jetzt vor hausgemachten Schuldenbomben und einer neuen Großen Depression in den USA.
>
>--------------------------------------------------------------------------------
>Das globale Spielkasino
>--------------------------------------------------------------------------------
>Während amerikanische Politiker bereit sind, die Errungenschaften des angeblich erfolgreichsten Wirtschaftssystems aller Zeiten notfalls mit Gewalt auf der ganzen Erde zu verbreiten, geschieht daheim in New York Merkwürdiges. Ausgerechnet das Hausorgan der Wall Street, das Wochenmagazin Barron's, greift plötzlich ein Thema auf, das bislang fast ausschließlich in Lyndon LaRouche nahestehenden Publikationen behandelt wurde. Barron's hat mit einem Mal herausgefunden, daß die USA nicht nur von finsteren Mächten in Arabien und Asien bedroht werden, sondern auch von hausgemachten Schuldenbomben und einer neuen Großen Depression.
>Ausführlich schildert Barron's in der Titelgeschichte vom 20.Januar unter der Überschrift"Die Schuldenbombe" das vorliegende Zahlenmaterial: Die Gesamtverschuldung der USA ist auf 31 Billionen Dollar angestiegen; das entspricht 295% des Bruttoinlandsprodukts (BIP), im Vergleich zu lediglich 160% im Jahre 1980. Damit sprengt die US-Wirtschaft nicht nur in absoluten Zahlen alle historischen Schuldenrekorde, auch im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung wurde der bisherige Rekord von 264% zu Beginn der Großen Depression in den 30er Jahren übertroffen. Diese beispiellose Schuldenmaschine, insbesondere angetrieben über Kreditkarten, Hypotheken und Unternehmensanleihen, war bislang das Lebenselixier der amerikanischen Wirtschaft. Aber mit jedem neuen Tag mehren sich die Anzeichen, daß diese Maschinerie in Kürze auseinanderfliegt.
>Wie Barron's betont, haben die Zahlungsunfähigkeiten auf Kreditkartenschulden in den letzten Monaten dramatisch zugenommen und diejenigen bei Hypothekenkrediten den höchsten Stand seit 30 Jahren erreicht."Zweifellos haben wir es mit einer Schuldenbombe zu tun", wird der Morgan-Stanley-Ã-konom Stephen Roach zitiert. Sollte sie detonieren,"werden wir das dunkelste Szenario einer Schuldendeflation erleben." Schuld daran sei"die schlimmste Ansammlung von Fehlentscheidungen der Federal Reserve seit der Großen Depression".
>Auch der Unternehmenssektor ist hoffnungslos überschuldet. Insbesondere in den Sektoren Energiehandel, Telekom und High-Tech, so Barron's, sei das Volumen fauler Schulden explosionsartig angestiegen. Die Fähigkeit der Unternehmen zur Schuldenrückzahlung, gemessen am Verhältnis zwischen jährlichen Gewinnen und Schuldenvolumen, sei mittlerweile so schlecht wie zuletzt während der Großen Depression, wird ein Experte der Ratingagentur Moody's zitiert.
>Und was könnte die Bombe zünden? Barron's beweist auch hier profunde Kenntnis von Analysen, die jüngst in EIR oder Neue Solidarität erschienen:"Sollte die US-Schuldenbombe jemals explodieren, wird der Zünder vermutlich der Häusermarkt sein." Der rasante Anstieg der Häuserpreise in den vergangenen sechs Jahren sowie die Zinssenkungen der Fed hätten es den Privathaushalten ermöglicht, ihre Hypothekenkredite gewaltig auszuweiten. Allein im letzten Jahr nahmen die US-Privathaushalte zusätzlich 320 Mrd. Dollar an Krediten auf ihren Immobilienbesitz auf, die fast vollständig für den Konsum verwendet worden seien. Unter allen Umständen müsse daher das"Platzen der Immobilienblase" verhindert werden, denn nur dadurch könne Amerika vor der"Detonation der Schuldenbombe" und dadurch vor dem Sturz in den Abgrund und eine neue Depression bewahrt werden.
>Besorgte Warnungen gab es auch am 18.Januar in der dänischen Tageszeitung Politiken. Prof. Jakob B. Madsen von der Universität Kopenhagen warnt mit großem Nachdruck, die Weltwirtschaft sei unmittelbar vom Abrutsch in eine neue Depression bedroht, mit dramatisch anschnellender Massenarbeitslosigkeit in den USA, Europa und Japan. Die Warnsignale seien unübersehbar und erinnerten an die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre. Ungleichgewichte riesigen Ausmaßes hätten sich gebildet, darunter das Außenhandelsdefizit der USA und die erst zum Teil geplatzte Aktienmarktblase. Früher oder später werde das Vertrauen in die US-Wirtschaft völlig zusammenbrechen. Die unmittelbare Folge wären dann extreme, unkontrollierbare Verwerfungen an den Aktien- und Währungsmärkten. Ähnlich wie in den 30er Jahren könnte der Börsensturz dann eine langanhaltende Depression einleiten.
>Das globale Spielkasino
>Zweifellos verfügen die erwähnten spekulativen Blasen an den Aktien- und Immobilienmärkten zusammen mit der globalen Schuldenbombe unbezahlbarer Verbindlichkeiten von Unternehmen, Privathaushalten und Regierungen über ausreichend Sprengkraft, um das Weltfinanzsystem in Schutt und Asche zu legen. Die Vergleiche mit den finanziellen Ungleichgewichten zu Beginn der Großen Depression sind aber in einem wichtigen Punkt unzureichend. Denn anders als vor 70 Jahren befindet sich das System längst in den Fängen einer zusätzlichen finanztechnischen Errungenschaft, deren potentielle Sprengkraft die der bisher genannten Brandherde noch einmal vervielfacht - Finanzderivate. Und siehe da: In ihrem Monatsbericht Januar 2003 beschäftigt sich die Deutsche Bundesbank in einem 14seitigen Aufsatz mit dem Thema"Rolle und Bedeutung von Zinsderivaten".
>An jedem einzelnen Tag, bemerkt die Bundesbank, werden weltweit 3000 Mrd. Dollar an Kontrakten mit Zinsderivaten umgesetzt, rund doppelt so viel wie Mitte der 90er Jahre. Zinsderivate bilden den überwiegenden Teil der weltweit gehandelten Finanzderivate. Darüber hinaus gibt es natürlich noch unzählige andere Kategorien von Finanzwetten, in der Regel Termingeschäfte oder Optionen, auf Währungen, Aktien, Rohstoffe oder Schweinebäuche. Die Dimensionen der ausstehenden Verbindlichkeiten bei Finanzderivaten sind astronomisch. Die Bundesbank schreibt:"Der Nennwert aller offenen Zinskontrakte - börslich und außerbörslich - lag Ende Juni 2001 mit 93 Billionen US-$ um ein Mehrfaches über dem Nominalwert aller ausstehenden Anleihen (36 Billionen US-$)."
>Zwar gibt es Finanzderivate verschiedenster Art schon seit Jahrhunderten. Aber den"Durchbruch" schafften sie erst mit der"Ablösung des Bretton-Woods-Systems durch freie Wechselkurse Anfang der 70er Jahre, was die Nachfrage nach Absicherungsinstrumenten sprunghaft anstiegen ließ". Aufgrund der Schwankungen von Devisenkursen, Zinsen und anderen finanziellen Parametern sehen sich heute rund drei Viertel aller mittleren und größeren Unternehmen in Deutschland genötigt, Derivatkontrakte abzuschließen. Schon 1972 wurden in New York die ersten Währungsfutures gehandelt. 1973 entwickelten die späteren Nobelpreisträger Black und Scholes ihre Formel zur objektiven Bewertung von Optionen - das war der Startschuß für den computergestützten Derivatehandel. Bekanntlich benutzte Myron Scholes später seine genialen Fähigkeiten, um im Herbst 1998 den von ihm mitgeleiteten Spekulationsfonds LTCM zu versenken und damit das globale Finanzsystem unmittelbar an den Rand des Zusammenbruchs zu bringen.
>Während der historische Rückblick der Bundesbank diese Episode verschweigt, hat er immerhin zur deutschen Derivategeschichte Interessantes zu berichten. Denn während in London (1982) und Paris (1986) in den 80er Jahren umsatzstarke Derivatbörsen aus dem Boden gestampft wurden, gab es für den Derivatehandel hierzulande ein fundamentales Problem: Nach deutscher Gesetzeslage"wurden Termingeschäfte von Privatanlegern als Spiel oder Wette eingestuft, mit der Folge, daß die Verbindlichkeiten hieraus nichtig waren". 1989 mußte eine Börsengesetznovelle dieses offenkundige Hindernis für ein billionenschweres Wettgeschäft beseitigen. Umgekehrt bietet damit die deutsche Gesetzeslage bis 1989 einen Ansatzpunkt für das von LaRouche im weltweiten Maßstab geforderte Bankrottverfahren für spekulative Finanztitel.
>Die Bundesbank macht sich vor allem Sorgen um die außerbörslichen Derivate (OTC-Derivate - over the counter). Abseits irgendwelcher Regulierungen durch Zentralbanken oder Aufsichtsbehörden findet hier das rasanteste Wachstum des Derivathandels statt, der weitaus größte Teil davon zwischen international tätigen Banken oder sonstigen Finanzinstituten."Der Markt ist sehr konzentriert: Gut die Hälfte aller Transaktionen in außerbörslichen Zinsderivaten finden zwischen rund 60 Instituten - davon sieben aus Deutschland - statt." In einzelnen Bereichen macht eine Handvoll Akteure den Großteil der Umsätze unter sich aus. Daraus ergeben sich"mögliche Risiken für die Stabilität des Finanzsystems". Häufig würden Finanzderivate zudem in einer Weise eingesetzt, etwa beim sog."dynamischen oder Delta-Hedging", daß Kursbewegungen noch weiter verstärkt würden und dadurch Kettenreaktionen ausgelöst werden könnten.
>Bislang, so die Bundesbank, gebe es keine gesicherten empirischen Erfahrungen über die"Auswirkungen, die der plötzliche Zusammenbruch eines bedeutenden Marktmachers auf die Stabilität des Finanzsystems haben kann". Es gebe Anzeichen dafür, daß das System einen einzelnen großen Zusammenbruch verkraften könne. Problematischer wären allerdings"Schieflagen, die mehrere Institutionen betreffen. Die Erfahrungen vom September und Oktober 1998 zeigen, daß in diesen Fällen die Resistenzfähigkeit der Märkte schnell erreicht werden kann."
>
>Gruss
>Der Bankrunner
<ul> ~ U. S. National Debt Clock</ul>
|