-->Hallo,
vorhin im Autoradio hörte ich eine Sendung irgendeines Energieberaters oder so, war jedenfalls sehr interessant (Radio Vorarlberg).
Erst mal zu den Daten:
in den letzten 50 Jahren wurde weltweit doppelt so viel Energie verbraucht wie in der gesamten WeltgeCHichte zuvor bis zur Steinzeit zurück (sofern man Atlantis etc. ausklammert ;-)......)
Vor 200 Jahren gabs nur eine Stadt mit mehr als 1 Mio Einwohnern (London), heute vierhundert, davon dutzende? mit mehr als 10 Mios.
Jetzt ein Rückblick, wie es dazu kam:
die Welt-, Wirtschafts- und vor allem SiedlungsgeCHichte ist eine Entwicklung parallel zur Energieversorgung.
Die war logischerweise dezentral, und auch die Bevölkerungsverteilung war dezentral (ländlich).
Dann kam die Dampfmaschine, die Elektrifizierung, und schwupps war Urbanisation in großem Maßstab möglich, weil jetzt Erzeugungsräume und Verbrauchsräume räumlich getrennt werden konnten, es gab ja eine Transportmögichkeit.
Die Entwicklung war an Energieerzeugung gebunden, deswegen entstand die Industrialisierung in den Gruben- bzw. Zechengebieten, Ruhrgebiet, Nordfrankreich, Mittelengland, die abgelegenen Gebiete wie Südbayern oder Vorarlberg hinkten weit nach.
Durch die Elektrifizierung, wie gesagt, kam dann auch der Fortschritt dorthin, ebenso wie durch Transportmöglichkeiten (Dampfeisenbahn, Dampfschiffahrt).
´Die Motorisierung war nur deswegen durch fossile Brennstoffe erfolgt, weil es hierfür schon eine Distribution gab, es hätten auch Pflanzenöle sein können, denn der erste Diesel lief ja mit Pflanzenöl, was weithin unbekannt zu sein scheint.
Jetzt zurück zum Anfang:
der vierte, der virtuelle Sektor, ist einer, den es nicht gibt. Er wird keinerlei Hoffnungen erfüllen können. Vom Spekulieren und Zocken kann man nicht die durch Rationalisierung und (global gesehen) Bevölkerungszuwachs entstehenden Arbeitslosen integrieren.
Also wird, so der Vortragende, nach dem dritten Sektor nicht der vierte, sondern wieder der erste kommen, die dezentrale Erzeugung von Energie, Rohstoffen etc. im Solarzeitalter
Die Urbanisierung wird seiner Anbsicht nach entweder geordnet zurückgespult, oder sie wird sich gewaltsam und chaotisch Bahn zurück brechen. Es wird wieder zur Dezentralisierung kommen.
Dann muß vor Ort die Energie erzeugt werden (nachhaltig, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, nachwachsende Energieträger etc.).
Er rechnete vor, daß die Jahresenergieversorgung pro Kopf 4500 Mark kostet, incl. Heranführungskosten und in Produktpreisen enthaltene Energieanteile.
Also ein Vierpersonenhaushalt muß 18000 Mark aufwenden, bzw. für ihn durch Steuermittel aufgewandt werden, um die Energieversorgung zu gewährleisten.
Die Erträge gehen zudem nicht vor Ort in die lokale Wirtschaft, sondern weit weg in andere Regionen (Kraftwerksstandort, Arabien etc.).
Wäre es möglich, diese Kosten vor Ort nachfragewirksam werden zu lassen, eben durch Dezentralisierung, wäre das ein immenses Konjunkturprogramm, das bei einem 300.000 Einwohnergebiet 1,3 Milliarden oder so ausmachen würde, Jahr für Jahr.
Das sei durch nichts anderes so zu schaffen. Und es wäre die notgedrungene Antwort auf die Probleme von morgen.
Vorhin kam dran, daß eon wieder irgendeinen Deal gemacht hat, wodurch jetzt die Gebühren steigen........trapps trapps........
Ach ja - Euratom. Die EU besteht ja aus den europäischen Gemeinheiten, nämlich EGKS (EG für Kacke und Strahl, äh, Kohle und Stahl), der EWG und der Euratom.
Bloß, daß die Euratom nicht von irgendjemandem kontrolliert werden kann, das EU-Parlament muß leider draußen bleiben. Auch sind Beihilfen und Zuschüsse für Atomanlagen nicht genehmigungspflichtig, da dürfen die nationalen Regierungen reinbuttern, was sie wollen.
Durch die Osterweiterung sei mit einem Wiederaufleben des Atommolochs zu rechnen, weil in den Beitrittsländern der Straßenlobbydruck nicht existiere. Pfründe, Pfründe.........
Der Ausweg sei allein eine Solaraktion, um deznetrale Energieversorgung zu schaffen, die die Mittel vor Ort läßt, statt sie in multinationale Großkonzerne abzusaugen.......
Irgendwie gar nicht schlecht, der Ansatz, meint der Baldur und grüßt
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