-->Hallo forum!
Das Scenario von Dottore mit der deflationären Depression dürfte hier im Forum zur genüge bekannt sein. Japan kann als praktisches Beispiel dafür gelten, dass es sowohl in einer DeDe ist, als auch, dass ein deficit spending a la Keynes nicht helfen kann. Soweit ich bei Dottore mitbekommen gibt er geldscheinen den Vorzug gegenüber anderen Dingen, da in einer Defla ja Cash King ist, sich die Leute also nicht trennen wollen. Gleichzeitig lehrt uns Dottore und andere dass aufgrund der Überschuldung sowohl private als auch Unternehmen immer mehr unter druck kommen Liquididtät aufzutreiben damit sie nicht bankrottieren müssen vzgweise wegen Überschuldung etc. Ich glaube soweit hat jeder mitbekommen worauf die Sache hinausläuft. Mr. Bernanke aus Amerika, einer der FedGouvenors hat ja auch gesagt, dass gegen eine Defla ja eigentlich eine Notenpresse oder das elektronische Equivalent Wunder wirken soll und die Defla bekämpfen kann. Jetzt wissen wir aber dass man zwar geld drucken oder darstellen kann (Geldmengenausweitung) aber es Leute/Firmen (=Marktteilnehmer, in welcher Form auch immer) geben muss die die Liquidität auch aufnehmen. Stichwort"Hubschrauberproblematik", da keiner bereit ist Kredite aufzunehmen, weil jeder weiss dass eine Kredit in der Defla teurer wird, weil Geld relativ mehr wert wird. Für mich stellen sich somit 2 Probleme:
1.) Liquiditätsengpass (Leute horten geld, dass andere für schuldenbezahlung brauchen)
2.) Rückgang des Konsums (weil Waren in zukunft billiger werden oder Leute mit Schulden weniger komsumieren wollen oder können)
Meine Frage ist nun folgende:
1.) Kann ich den Liquiditätengpass nicht lösen indem ich neben bestehendem Geld auch andere Dinge (Naturalien z.b. Uhren, Schmuck, Edelmetalle etc.) als GESETZLICHES ZAHLUNGSMITTEL zulasse, um so Leuten/Firmen mehr Liquidität zu verschaffen wobei ich hier die Herausforderung in der Bewertung der Naturalien sehe. Um die Sache auf den Punkt zu bringen: Kann der Staat nich anfangen sich in eine riesige Pfandleihanstalt zu verwandeln und so den Leuten/Firmen v.a. bei den Schulden zu helfen. Dies würde natürlich auch bedeuten die Steuer in"Naturalien" zu bezahlen? Dottore, glauben Sie dass dies ein möglicher Weg wäre kurzfristig liquidität zu beschaffen, die auch von den Leuten angenommen werden würde weil die Liquidität ja bei den Leuten selbst vorhanden ist in Form der Naturlien die sie haben und mit der Akzeptierung als gesetzliches Zahlungsmittel diese Liquidität somit nutzbar gemacht werden könnte.
2.) Das Problem des Konsumrückganges, welches v.a. für Firmen problematisch ist (umsatzrückgang, der auch nicht kompensiert werden kann wenn man die Preise senkt, da die Leute ja wissen, dass es nächste Monat noch billiger sein könnte und niemand gezwungen werden kann zu kaufen.
Bestünde nich hier die Möglichkeit, dass der Staat mit den Produzenten bzw. Händlern verträge schliesst und bestimmte Waren kauft und diese Waren auch bezahlt (die firmen bekommen damit Liquidität und können ihre Schulden bedienen (von tilgen spreche ich nicht!!) im Gegenzug verteilt der Staat, der ja jetzt Lebensmittel aufgekauft hat (Es können ja auch andere Waren gekauft werden) und diese nun mittel Bezugsmarken an die Bevölkerung verteilt (Denken wir nur an die Lebensmittelkörbe, die im Alten Rom an den Plebs verteilt wurden. Die Bevölkerung ist somit gezwungen die Waren aufzunehmen und zu konsumieren. Mann schafft somit einen (indirekten) Konsumzwang (wer nich will lässt seine Lebensmittel halt verrotten oder tausch sie weiter) und firmen bekommen Liquidität, die Deflationsspirale wäre somit teilweise durchbrochen.
Ich weiss jetzt werden manche hier Vollsozialismus oder Staatswirtschaft schreien, aber ich sehe Augenblicklich keinen anderen Weg Problem 1. und 2. zu lösen. Sind meine Lösungsvorschläge utopisch oder könnten sie kurzfristig die Problematik lindern? Was meinen die anderen Forumsteilnehmer
Der Bankrunner
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