-->Irakische Medien zeichnen
Bild von unmoralischem Ami
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Bagdad (rpo). In irakischen Medien gibt es kaum objektive Informationen über US-Amerikaner. Glaubt man den örtlichen Presseberichten, sind Amerikaner trinkfreudig, sexbesessen und moralisch völlig verdorben.
Glaubt man den irakischen Medien, sind die Amerikaner moralisch verwirrt, neigen der Trinksucht zu und wechseln häufig ihre Sexpartner."Mehr als 50 Millionen Amerikaner sind Alkoholiker", schrieb die Zeitung von Präsidentensohn Odai Hussein kürzlich. Oder:"Die meisten Frauen sagen, sie lieben ihre Liebhaber mehr als ihre Ehemänner." Unter der Rubrik"Dies ist Amerika" listet"Babil" täglich neu verwerfliche Züge und deren Folgen auf, darunter auch"Obszönität und das Internet" oder"Die Zunahme von Herpes unter Homosexuellen".
Filme aus den USA, die im populären Sender Youth TV zu sehen sind, konzentrieren sich auf Gewalt und Schattenseiten des Lebens in Amerika. Sie verfestigen das Image, das die Regierung vom Feind jenseits des Meeres erweckt hat: In Washington hat das Regime von Saddam Hussein"die Regierung des Bösen" und"den großen Satan" ausgemacht - wie umgekehrt US-Präsident George W. Bush Irak auf"der Achse des Bösen" eingeordnet hat.
Ein ausgewogenes Bild Amerikas ist für die Iraker kaum zu bekommen. Die meisten sind auf die Informationen der Regierungsmedien angewiesen. Internationale Veröffentlichungen sind verboten, ebenso wie Satellitenschüsseln. Kabelfernsehen existiert zwar, ist aber nur für ganz wenige erschwinglich. Auch die Nutzung des Internets ist für die meisten viel zu teuer - außerdem wird es überwacht. Und US-Friedensaktivisten, die das Land besuchen, erhalten nur Zugang zu wenigen Menschen.
Darauf angesprochen, geben sich die Iraker zumindest öffentlich damit zufrieden:"Wir haben keinen anderen oder besseren Blickwinkel als unser Führer Saddam. Er weiß alles, vor allem, was das beste für Irak ist", sagt der Literaturkritiker Haidar Abdel-Reda."Abgesehen davon, dass sie eine üble Regierung haben, sind die Amerikaner rücksichtslos und legen ein verrücktes Verhalten an den Tag", ist seine öffentliche Meinung."Sie haben außerdem eine Menge psychologische und sexuelle Probleme."
"Wir wissen, dass Amerika eine Nation des Verbrechens, der Korruption und der Banden ist - sie halten sich an keine Religion oder ethische Vorgaben", sagt Student Hoda Nawaf."Ich habe überhaupt kein Interesse, Amerika kennen zu lernen. Mein Hass ist viel größer als meine Neugier."
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