-->>ich habe hier mal einen artikel etwas grafisch neutralisiert, damit nicht die eine fraktion oder die andere fraktion des tagesgesprächs"irak-krieg" hier am board schon vor dem lesen gleich aufheult.
>und stelle diese, natürlich auch subjektive betrachtungsweise mal zur diskussion
>die deutsche frage ist wieder da
War sie jemals verschwunden?
>alle geschichtlichen lehren sind gelernt, niemand braucht sich noch mit gespenstern zu befassen. deutschland ist, wie die würdenträger sich versichern, gefeit gegen rückfälle. ergo kann man sich, ohne zurückzuschauen, alles leisten. nur die nachbarn werden manchmal von erinnerungen geplagt. aber da sie klein sind, darf man sie übergehen.
Rückfälle soll es auch schon woanders gegeben haben, nicht nur bei uns.
>was mag wohl die acht regierungschefs bewogen haben, die alle des telefonierens nach washington mächtig sind, ihren dissens in Sachen usa, uno und irak mit gerhard schröder urbi et orbi zu verkünden? offensichtlich haben sie die hoffnung aufgegeben, in berlins gewaltigen hallen noch gehör zu finden.
>es wird ihnen unheimlich im europäischen haus, wenn die deutschen, zentral gelegen und nicht ohne gewicht, die hausordnung zerreißen. bisher galt, dass die europäische union des nordatlantischen versicherungssystems bedarf, die nato aber der vereinigten Staaten von amerika. ohne die pax americana sehen plötzlich alle europäischen gleichungen brüchig aus. es herrscht angst in europa. angst nicht vor deutschen divisionen, sondern vor anmaßung und egomanie.
Mag sein. Eine Gegenfrage: Wie muss sich Deutschland verhalten, um nicht von anderen Ländern der Anmaßung und Egomanie bezichtigt zu werden? Bitte um eine ehrliche Antwort, ohne jede Schonung irgendwelcher Empfindlichkeiten. Die Antwort, die sich aufdrängt, versuche ich weiter unten zu geben.
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>niemand fürchtet heute einen deutsch-französischen krieg. viele aber fürchten eine deutsch-französische vormundschaft, einen neuen linksgaullismus, einen lockeren umgang mit dem euro und einen verlust der transatlantischen selbstverständlichkeiten.
Das dürfte es treffen. Nur, was sind die transatlantischen Selbstverständlichkeiten?
>das ressentiment gegen amerika ist längst nicht mehr sache linker oder rechter feuilletons. es hat sich noch nicht der mitte der republik bemächtigt, wenn man das bundeskanzleramt einmal ausnimmt. doch wird es unaufhaltsam zum selbstverständlichen gefühlsmedium der republik, zur moralischen überlegenheitsdroge, die grünwalder schickimicki und kreuzberger boheme verbindet. weiß nicht der entwöhnte quartalssäufer am besten um die gefahren des alkohols? solches hat folgen: nicht von heute auf morgen, aber über Jahre.
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Ja, den Schuh zieh ich mir an. Ein Land, das wie die USA auf dem Rest der Welt eine moralische Lektion nach der anderen erteilt, und in Wahrheit mehr Dreck am Stecken hat wie jedes andere Land auf der Welt, soll sich nicht wundern, wenn es irgendwann einmal mit den EIGENEN Maßstäben gemessen wird.
>Ein Beispiel, nicht so lange her: niemals gab es in deutschland eine beliebtere sache als den flottenbau der jahrhundertwende. sebastian haffner zählte ihn, mit recht, unter die sieben todsünden des deutschen reiches. der flottenbau verband die linke, die den englischen Imperialismus hasste, mit der rechten, die im burenkrieg mit ohm krüger und den seinen litt: „gott strafe england“ lautete das gebet. das ergebnis: auf der einen seite die britisch-französische „entente cordiale“, auf der anderen seite deutsches selbstmitleid, flottenbau und schlieffenplan. unkenntnis der welt, provinzialismus und moralische großmannssucht wurden zum verhängnis. ähnlias chkeiten mit lebenden personen sind, wie jeder sieht, nur zufälliger Art.
Das ist ja das besondere Steckenferd mancher Schreiber, immer wieder auf historische Ähnlichkeiten hinzuweisen. Ob sich die gezogenen Parallelen dann als stichhaltig erweisen, steht wieder auf einem anderen Blatt. Mir fällt es im Moment schwer, eine Neuauflage zum wilhelminischen Flottenbau zu erkennen. Alles andere wäre schon eher zustimmungsfähig. Nur, wo bitte wäre heute die deutsche die militärische Aggression? Diese ist nun wirklich eine amerikanische Spezialität. Ich würde mir wünschen, dass sich das ändert. Je früher, desto besser. Dann werde ich auch wieder ganz anders über die USA reden. Ich gehöre icht zu jenen dreckigen Charakterschweinen, die andere, erst recht deren Kinder und Kindeskinder, für Untaten an den Pranger stellen oder im Rahmen von Sammelklagen ausplündern, die sie selbst nicht begangen haben. Darauf mein Wort.
>deutschland war immer zu groß für das gleichgewicht und zu klein für die hegemonie.
Hier haben wir des Pudels Kern. Interessant, dass immer dieser Punkt aufgetischt wird, das Selbstbestimmungsrecht der Völker interessiert wohl nicht. Was sollen wird denn machen? Sollen wir uns millionenfach umbringen, im Rahmen eines freiweilligen deutschen Holocausts, weil es ja, so Clemenceau, 20 Millionen Deutsche zuviel gibt. Sollen wir uns freiwillig der echt amerikanischen Gnade eines Morgenthau oder Kaufmann ausliefern? Darfs noch eimal Dresden sein? Oder steht der Sinn der Politiker in God`s own Country - God ist immer gaaanz wichtig - mehr nach einem Hiroshima und Nagasaki? Oder will man es bei einer erneuten Teilung und politischen Kastration bewenden lassen? Vielleicht kann ich von Dir mal eine ehrliche Antwort erhalten. Ich bin auf alles vorbereitet. Könntest Du mir bitte sagen wieviele Deutsche zuviel auf der Welt sind, 5, 10, 15, 20, 25, 30 oder mehr Millionen. Für eine Zahlenangabe wäre ich ausserordentlich dankbar. Glaube mir, mich überrascht kein amerikanisches Verbrechen mehr. Damit meine ich die politische Führung, nicht das Volk. Es wäre schön, wenn man in Washington und New York auch mal den Unterschied machen würde zwischen deutschem Volk und deutscher Führung. Ich glaube, es ist nicht zu früh!
>jetzt löst sich deutschland aus seinen atlantisch-europäischen fugen.
Wenn jemand etwas löst, dann ganz sicher nicht D-Land. Die Zerstörung des transatlantischen Verhältnisses geht einzig und allein auf das Konto der USA. Warum wohl liegt Frankreich (noch) auf der deutschen Linie? Heißt Partnerschaft etwa Beteiligung am Angrffskrieg? Ich darf daran erinnern, dass kein europäisches Volk, ich rede nicht von den Regierungen, den bevorstehenden Ã-l-Krieg gut heißt, auch nicht die Kirchen, abgesehen vom Zentralrat.
> die deutsche frage ist wieder da, und europa ist nicht amüsiert.
Ja, spätestens seit dem Fall der Mauer ist sie wieder akut. Dass Europa und die White-House-Verbrecher nicht amused sind, zeigt nur, was das"Selbstbestimmungsrecht der Völker" wert ist: eine Phrase, die nur dann gilt, wenn es den Cowboys in den Kram passt. Mein Kloapier ist mehr wert. Da weiß ich wenigstens, was ich damit anstellen kann.
In aller Deutlichkeit: Niemals in meinem Leben habe ich und werde ich in meiner Umgebung die Zeichen und Symbole Hitlerdeutschlands, also Hakenkreuz und SS-Zeichen dulden. Stars and Stripes gehören seit kurzem auch dazu!
Tempranillo, der die USA nur noch zum Ko... findet
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