-->Gegenüber dem Euro ist der Dollar seit dem Höchststand Ende Oktober 2000 um fast 30% gefallen.
Die jetzige Dollarschwäche steht im Einklang mit der langfristigen Betrachtung,hat doch der Greenback auf kaufkraftbereinigter Basis seit der Gründung der Federal Reserve im Jahr 1913 über 90% an Wert verloren.In den vergangenen Tagen haben sich die Anleger besonders von 2 jährigen Treasuries abgewendet,obwohl diese Anleihen in turbulenten Phasen traditionellerweise als sicherer Hafen gelten.
Von Engagements in den USA halten zunächst offenbar die Sorgen über eine massive Belastung des US-Haushalts ab.Für die größere Unruhe sorgt jedoch,daß das Land trotz verbalem Beharren auf einen starken Dollar nicht mehr in gleichem Ausmaß in der Lage scheint,seine Außenhandelsdefizite über den Zufluß ausländischer Gelder zu finanzieren wie noch vor 2 Jahren.
Zwar existiert seit der Aufgabe des Goldstandards kein historisch belegbarer Zusammenhang zwischen einem schwachen Dollar und einem Defizit in der Leistungsbilanz.
Doch einige Indizien sprechen dafür daß es Amerika zunehmend schwerer fällt auf Grund des Lochs in der Leistungsbilanz eine weitere Abwertung der Landeswährung zu verhindern.Zunächst sind die gegenüber Portfolioinvestitionen vergleichsweise trägen Direktinvestitionen in Amerika innerhalb eines Jahres praktisch kollabiert.
Dieses Mißtrauensvotum ausländischer Privatinvestoren gegenüber US-Unternehmen beunruhigt,zumal bei den auf Marktdisziplin getrimmten Akteuren offenbar auch das Interesse an amerikanischen Staatsanleihen erlahmt.In die Bresche gesprungen sind bisher zwar einige ausländische Zentralbanken:
Sie erhöhten ihre Dollarreserven,wodurch sich die eigene Währung tendenziell abschwächte,und die heimische Exportindustrie applaudierte.Wie die Geschichte lehrt,ist der Wille ausländischer Notenbanken jedoch nicht grenzenlos,Amerika ein Defizit ohne Tränen zu finanzieren.
Gruß EUKLID
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