-->Das Haschisch-Bekenntnis der Wehrexpertin
Neumünster - Die grüne Frontfrau Angelika Beer (45) hat sich mit einem ungewöhnlichen Outing in die Nesseln gesetzt. Während einer Wahlkampf-Veranstaltung in Neumünster warb die Bundestagsabgeordnete und Wehrexpertin der Grünen für die Legalisierung von Cannabis und erzählte locker, dass sie selbst Haschisch konsumiert."Ich rauche gelegentlich eine Tüte", bestätigte sie dem Abendblatt."Das mache ich privat meist mit Freunden, wenn ich gut drauf bin." Dienstlich, also im Bundestag, habe sie nie gekifft.
Beers Bekenntnis, das nun in Neumünster hohe Wellen schlägt, ist juristisch unbedenklich. Beim Konsum von Haschisch drückt die Staatsmacht eine Auge zu. Anders ist dies, wenn Cannabis angebaut wird."In meinem Garten gibt und gab es keine Cannabis-Pflanze", beteuerte Beer.
Ein Bericht der örtlichen Zeitung, nach der sie während der Wahlveranstaltung auch über eine solche Pflanze im heimischen Garten geplaudert habe, sei falsch. Sie hatte deshalb eine Gegendarstellung erwirkt. Als die erschien, meldeten sich allerdings zwei Besucher - und widersprachen Beer in Leserbriefen.
Anders erinnert sich auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Bürsch."Frau Beer hat erzählt, dass sie eine Pflanze habe, die für ein Jahr reiche", sagte Bürsch. Sie habe sich wohl beim Publikum, gut 100 Jugendlichen, einschmeicheln wollen und vermutlich erst später gemerkt, dass sie sich damit in Schwierigkeiten bringen könnte. Beer bestreitet dies - und will weiter offensiv für die Legalisierung von Cannabis kämpfen."Die Tatsache, dass wir in Deutschland alljährlich 40 000 Alkohol-Tote, aber keinen einzigen Cannabis-Toten zu beklagen haben, spricht für sich."
Die Grünen hätten deshalb im Bund für eine Freigabe von Cannabis-Produkten gestritten."Wir sind an der SPD gescheitert." Bei einer Fortsetzung des rot-grünen Bündnisses werde die Frage erneut verhandelt. Beer dürfte dann nicht mehr dabei sein. Sie ist auf der Landesliste nicht abgesichert und müsste ihren Wahlkreis gewinnen. ubi
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