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<ul> ~ http://www.chronik-der-wende.de/ra/meta/audio/19891030dsk.ram</ul>

-->Hallo, Euklid,

das ist eine sehr schwer zu beantwortende Frage.

Für die im Lande wohnhaften ist das Fürstentum echt ein Paradies, allerdings zu happigen Preisen, nur, nix iss umanasunst, man bekommt ja auch was geboten.

Der Fürst kostet den Bürgern, soweit ich weiß, kein Geld, bekommt also nichts für seine Repräsentation.
Im Gegenteil, er verpulvert Jahr für Jahr hunderttausende im tollen Feuerwerk am 15.8., samt Apero (Frühschoppen auf der Schloßwiese) auf seine Kosten.

Ab und zu sieht man ihn sogar, er fährt ein kleines bescheidenes Auto, und ist für meine Ansicht sehr bescheiden im positiven Wortsinne.

Sein Sohn, der Erbprinz, hat eine Frau aus bayrischem Geblüt, was soll da schiefgehen?

Obwohl es im Lande nur eine kleine Opposition gibt (freie Liste=in etwa die Grünen), sind die beiden großen Parteien dennoch ganz schön zerstritten, obwohl beide in etwa vergleichbar und jeweils bürgerlich sind.

Ich kann mir vorstellen, daß die Monarchie da durchaus Zusammenhalt bietet, und ich selbst bin generell kein Monarchiegegner, wenn ich mir anschaue, was die Nichtmonarchisten in den letzten hundert Jahren alles auf der Welt ohne Kini verbrochen haben.

Die Beudetung der verfassung erschließt sich für Außenstehende kaum bis gar nicht.

Der Verfassungsentwurf sieht vor, daß der Fürst jederzeit und wohl ohne Begründung die Regierung auflösen kann, und wenn dann Neuwahlen waren und die neue Regierung gefiele ihm wieder nicht, ginge das Spiel beliebig weiter als totale Blockade bis irgendwannmal.

Die älteren LiechtensteinerInnen sind eher pro-Fürst, die jüngeren zumindest unschlüssig, ich kenne auch jemanden, der absoluter liechtensteinischer Patriot, aber erklärter Gegner des neuen Verfassungsvorschlages ist.
Er sagt, der Fürst bekäme zu umfassende Feudalrechte, und er würde dem Land sicher nicht schaden, aber ihm auch nicht irgendwie konkret nützen.
Zudem entzündete sich der Streit an der Kompetenz, die Richter zu ernennen, was sich offenbar der Fürst vorbehält.

Ich selbst blicke ehrlich gesagt nicht durch und schaue es mir an, was herauskommt.

Durch den Zollvertrag mit der Schweiz sind die Liechtensteiner ziemlich eng an das Nachbarland angebunden, was für gewisse Kontinuität sorgt.

Und wenn der Fürst nach Wien zieht, wird sich im Lande selbst wohl nichts ändern. Dann wird halt die Regierung ein Feuerwerk zünden.

Bleibt er, sehe ich auch keine Änderung.

Ein Sturm im Operettenglas, der jedoch vor Ort erbittert und mit höchstem Einsatz gefochten wird.

Schaun mer mal.

Näheres unten ;-).

beste Grüße vom Baldur
<ul> ~ hier gehts ins Fürstentum</ul>

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