-->INVASIONS-VORBEREITUNG
<font size=5>US-Truppen direkt an der Grenze zum Irak</font>
In einer gigantischen Phalanx sind amerikanische Soldaten <font color="#FF0000">in der Nacht in Richtung Irak vorgerückt, inzwischen sollen sie die entmilitarisierte Zone direkt an der Grenze erreicht haben. Am Morgen war bereits der Donner der Artillerie zu hören, weil Militärs ihre Granatwerfer justieren</font>.
Kuweit - <font color="#FF0000">Wie die Nachrichtenagentur Reuters gegen Mittag meldete, sind die Truppen nach ihrem Vormarsch in der Nacht bereits in die demilitarisierte Zone (DMZ) vorgestoßen</font>. Sprecher der US-Armee wollten dies zunächst weder bestätigen noch dementieren.
Die DMZ erstreckt sich entlang der kuweitisch-irakischen Grenze und ist auf kuweitischem Territorium fünf Kilometer breit, auf irakischem zehn Kilometer. Wie weit die Truppen vorgerückt seien, ist laut Reuters bisher unklar. Die Agentur berief sich auf ungenannte kuweitische Sicherheitskräfte. <font color="#FF0000">Der Vormarsch ist ein Zeichen, dass der Angriff nach Ablauf des US-Ultimatums an Saddam Hussein in der Nacht rasch beginnen könnte</font>.
Hunderttausende auf dem Weg nach Norden
Beobachter der Uno, die in der DMZ patrouillierten, sind bereits am Montag abgezogen worden. Nach Angaben von Reportern vor Ort waren bisher keine Kampftruppen in die Grenzregion vorgerückt. Allerdings haben Ingenieure des US-Militärs in der vergangen Woche bereits großflächige Löcher in den Grenzzaun geschnitten, durch die ein US-Vorstoß erfolgen könnte.
<font color="#FF0000">Schon in der Nacht sind nach US-Medienberichten rund 130.000 amerikanische und britische Soldaten mit M1A1-Panzern, Truppentransportern und den verschiedensten gepanzerten Fahrzeugen näher an die Grenze des Irak vorgerückt. An der Spitze der Formationen führen Bulldozer und andere schwere Geräte</font>. Sie seien dafür gedacht, Schützengräben zuzuschütten, um den folgenden Truppen den Vormarsch zu ermöglichen.
Sirenengeheul in Basra
Rund 15 Kilometer südlich der kuweitischen Grenze war bereits das Grollen der Artillerie zu hören. Eine Division der US-Truppen justiere ihre 105-Millimeter-Howitzer-Granatwerfer und nutze dafür scharfe Munition, hieß es. In der südirakischen Stadt Basra sollen bereits Explosionen und Einschläge zu hören gewesen sein, berichtete das iranische Fernsehen. Das Heulen der Sirenen sei auch jenseits der iranischen Grenze zu hören gewesen, so der Bericht.
US-General Tommy Franks, Oberbefehlshaber der Militäroperation am Golf, ist laut"New York Times" in der Nacht in sein Hauptquartier in Katar zurückgekehrt. Er habe sich ein letztes Mal vor dem Angriff mit seinen Untergebenen über alle wichtigen Pläne verständigt. Im weiteren Verlauf des Mittwochs wird Franks auf der Prince Sultan Air Base in Saudi-Arabien erwartet, wo er mit dem zuständigen Kommandeur der Air Force, General Michael Moseley, zusammentreffen wird. <font color="#FF0000">Es wird erwartet, dass die US-Infanterie erst nach mehreren Bombennächten in den Irak einmarschiert</font>.
Die Sonne nicht zu sehen
Derweil ist in der kuweitischen Wüste erneut ein schwerer Sandsturm ausgebrochen, der den Vormarsch behindert."Man kann kaum ein paar Meter weit sehen", sagte ein Reuters-Reporter, der sich bei der Infanterie-Einheit im nördlichen Kuweit aufhält. Der Sturm erreiche Geschwindigkeiten von 60 Stundenkilometern, die Sonne sei nur verschwommen zu sehen. Auch die irakische Hauptstadt Bagdad war am Mittwoch in Staub eingehüllt.
Schon jetzt mindern die Stürme nach manchen Berichten die Moral der amerikanischen Truppen. Sand fliegt in den Camps, behindert die Sicht, Zelte schlagen wild umher. Der Sturm am Mittwoch war zwar nach Korrespondentenberichten weniger schlimm als jener in der vergangenen Woche. Weitere aber könnten folgen. Erschwerend kommt hinzu: Die Meteorologen der US-Armee sind derzeit in ihrer Arbeit behindert. <font color="#FF0000">Weil Transporthelikopter und Kampfflugzeuge den Himmel bevölkerten, durften keine Wetterballons starten</font>.
Nach Angaben von US-Militärs könnte das Wetter eine wichtige Rolle für die Auswahl des Zeitpunktes für Angriffe und taktische Operationen spielen. Wüstenstürme behindern nicht nur die Sicht der Bodentruppen, sie treiben auch Sand in die zum Teil empfindlichen Geräte. Zugleich bieten sie aber Schutz vor der Beobachtung durch den Feind und mildern die Hitze. So war es auch am Mittwoch nach Medienberichten in Kuweit weniger heiß als noch in der vergangenen Woche.
Bei Angriffen aus der Luft wird erwartet, dass Sandstürme die Zielgenauigkeit von Piloten einschränken. Der Einfluss auf die Funktion der satellitengesteuerten Raketen und Bomben, die nun einen Großteil des US-Waffenarsenals ausmachen, dürfte aber gering sein.
[b] Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,240894,00.html
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