-->Hallo,
es war einmal ein junger Mann,
kräftig von Wuchs und von keineswegs mißliebiger Gestalt.
Er gab vor, etwas Pech im Leben gehabt zu haben, und natürlich war er völligst unscholdiglich daran.
Seine Eltern verstostorbenen, von den Großelteren aufgezöglein, und so saß er in der kalten eisigen Welt und wußte nicht, wohin des Weges.
Da verschlug es ihn zu einem Arbeitskollegen, und der wußte doch glatt eine freistehende Wohnung, die er mieten könnte - der Kollege hatte ihm ja den Job besorgt.
Nun war der junge Mann nicht dumm und gar vielseitig, und so begab es sich, daß er bald vom Chef das Angebot erhielt, doch gegen gar fürstlich Zahlerei noch etwas mehr arbeiten zu können.
Doch itzo ergab es sich, daß der Drecksack durch des Mannes Miene kam, und er sich eines besseren besah, nämlich, das zu kopieren, was er in seinem Freundeskreis aus Neubürgerlein fremdexrussischexdeutscher Provinienz wahrzunehmen vermochtete.
So besann sich unser junger Mann, daß man auch ein Auskommen habe ohne die gar gräßlich Last der Fron.
So beschloß er, es welchselbigen gleich zu tun.
Die Arbeit schmoß er von dannen, dem Chef zu sagen, er habe ein schwer Reißen in Krejiz, was ihm verunmöglichere, schwer lasthaftig zu sein.
Itzo ward der Gehalt gestrichen, was dem frohen Sinne nit Abbruch zu tun vermochtete.
So besann er sich und ging nach dem Burgvogt, welchselbiger in Sozialamt befindlich, sollte ihm geben Brot und Dache.
Weil aber unser junger Recke gar zu viel der Auffälligkeiten zu kennen kundtat, fiel er im Kreise der Belasteten und Geknickten doch gar auf.
So wurde ihm abschlägig beschieden sein Herzenswunsch, wie Herr Rossi auch sein Stück vom Steuerglück zu bekommen.
Itzo besann sich der junge Mann, daß man ihm nicht könnte nehmen, was nicht vorhanden.
Worauf welchselbigster beschloss und umsetzte in Tat, gar nichts mehr überhaupt niemals mehr zu entrichten, weil er ja immerhin ein armer Mensch sei.
Sein Notdurft mangels Wasser er verrichtete in Bioeimer, Wasser nämlich gesperrt.
Sein Frust er pinselte und kratze in Wand und Decke.
Sein Ex-Arbeitskluft (Metzger) er warf in Eimer aus Plastemasse, worauf gar wunderlich entstand große Schar von fetten weißen wuseligen wieselflinken Maden.
So hinterließ er Schuld und Mobiliar, und ward nicht mehr gesehen.
Als Knecht Ruprecht nahte mit dem Prügel, so zeitigte sich, daß wir es hier mit einem besonders hellen Exemplar zu tun haben: weil der Burgvogt im ersten Landratsamt zu erfahren war, zog er in einen Nachbarlandkreis und bat dort um Gewähr seiner Bitt, was ihm tunlichst gestattet und ausbezahlt wurde.
Natürlich hat er noch den Rat beherzigt, wer nix hat, muß auch nicht löhnen.
So kams, daß er seit nun 6 Monaten weitere fünf Wohnungen hat mittellos bezogen und im Zustand des Siffes hat verlassen.
Eidesstattliche Versicherungen gereichen ihm zu einem müden Stinkefinger-Hervorholen, und er habe halt nix.
Seine Eltern erfreuen sich übrigens bester Gesundheit, seit sie das Schwein rausgeschmissen haben.
Dieser Zeitgenosse ist 21 Jahre alt und die Stütze der belastbaren Sozialgesellschaft.
Und er ist einer von vielen.
Sein Nachbar in den sechzigern gab über diesen Fall ein tiefenpsychologisches Gutachten in lediglich zehn Worten ab, das sowohl einen Behandlungsansatz als auch einen Schutz vor derlei oberfaulen Brüdern beinhaltete.
Leider verbietet es die Rechtsordnung, seine Äußerung hier wiederzugeben.
Aber ein jeder wird sie sich denken können..............
beste Grüße vom Baldur (der froh ist, nicht mal mehr einen Zähnt für derlei berappen zu müssen)
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