-->...die richtige Strategie Abwarten bis Kriegsende[img][/img]...prombt zieht Gold an!
T H I L E N I U S - K O L U M N E
Krieg und Gold
Von Georg Thilenius
Mit der eskalierenden Irak-Krise ist auch der Goldpreis in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Der Kurs für das Edelmetall unterliegt jedoch hohen Schwankungen. Anleger sollten lieber Gewinne mitnehmen.
Gold ist das klassische Krisenmetall. Seit vielen tausend Jahren haben Anleger immer wieder das Edelmetall gekauft um sich durch dessen Besitz gegen große Unwägbarkeiten zu schützen.
Auch in der jüngeren Geschichte ist Gold immer ein Krisenmetall gewesen. Bei Ausbruch vieler Krisen begann Gold zu steigen. Die große Zeit des Goldes war in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Eine Zeit, die von hoher Inflation und großer Unsicherheit geprägt war. Stichworte, die zu nennen sind: Ã-lkrise, Vietnam und Watergate. Im Zuge der Hausse der siebziger Jahre erreichte der Goldpreis Anfang 1980 die Marke von 850 Dollar pro Unze. Seither ging es unter Schwankungen bergab.
Die Aussicht auf einen Krieg im Irak ließ nun den Goldpreis Anfang dieses Jahres bis auf 380 Dollar je Unze steigen. Mit Kriegsbeginn sank der Goldpreis jedoch und ist seither um etwa 15 Prozent gefallen.
Die einfachste Möglichkeit, in die Entwicklung des Goldpreises zu investieren, geht über die Aktien von Minengesellschaften oder noch einfacher über Fonds die Goldaktien beinhalten. Dies spart dem Investor die komplizierte Recherche nach den besten Gesellschaften
Im Jahr 2002 gewannen Goldfonds im Durchschnitt 62 Prozent, der Philadelphia Gold/Silber Index legte um 43 Prozent und der Standard & Poor's 500 Goldindex um 26 Prozent zu. Im Gegensatz dazu verlor der Standard & Poor's 500 Aktienindex 22 Prozent und der Nasdaq Index sogar 31 Prozent. Die Entwicklung des letzten Jahres scheint also deutlich für Goldaktienfonds zu sprechen.
Die Schwankungen, und insbesondere der Rückgang des Goldpreises in den letzten Wochen könnten sich jedoch negativ auf die Goldaktienfonds auswirken. Wenn der Goldpreis steigt, steigen die Aktien von Goldfonds wesentlich stärker. Dasselbe gilt jedoch auch für einen Fall des Goldpreises.
Der schnelle und starke Anstieg der Goldminenaktien zeigt die hohen Schwankungen, denen ein Investment in Gold tatsächlich ausgesetzt ist. Nachdem nun mit dem Ausbruch des Krieges das Gold sinkt, sollten hier Gewinne mitgenommen werden, wenn auch nur vorübergehend.
Manche Experten behaupten, dass sich der Preis des Goldes von seinem Tiefpunkt deutlich gelöst hat und in eine dauerhafte Aufwärtsbewegung eingeschwenkt ist. Damit dürfte die richtige Strategie sein, bis zum Ende des Irak-Kriegs abzuwarten und falls sich der Anstieg des Goldpreises im späteren Verlauf dieses Jahres weiter fortsetzt, dann gegebenenfalls wieder einzusteigen. Zu groß ist das Risiko, dass nach einem aus amerikanischer Sicht erfolgreichen Irak-Krieg der Goldpreis auf sein früheres Niveau deutlich unter 300 Dollar zurückfällt.
--------------------------------------------------------------------------
Neues von der BUNDESBANK oder nichts Neues von der Bundesbank:
Aus der FTD vom 31.3.2003
Edelmetalle: Beim Gold gibt der Krieg den Takt vor
Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Nachdem zuletzt immer deutlicher wurde, dass der Irak-Krieg länger als von vielen vermutet dauern würde, testete Gold mehrfach die Marke von 334 $ je Unze. Unterstützung ging hierbei auch von physischer Nachfrage aus, die zwischen 325 und 330 $ pro Unze eingesetzt hatte.
Die Umsätze waren dann jedoch zu gering, um einen anhaltenden Aufwärtstrend zu begründen. Auch in den kommenden Tagen wird der Handel eher durch kurzfristige Entwicklungen getrieben werden, insbesondere durch die Ereignisse am Persischen Golf. Große Positionen werden dabei vermutlich nicht bewegt. Spekulative Verkäufe könnten rasch auf Produzenten treffen, die ihre Absicherungspositionen reduzieren und somit Unterstützung bieten. Dies gilt auch für die physische Nachfrage, die auf dem derzeit erreichten Niveau wieder angesprungen ist.
Am Mittwoch meldete sich die Bundesbank zum Thema Gold zu Wort, genauer zum Goldabkommen der europäischen Zentralbanken:"Ob es zu einem weiteren Goldabkommen kommen wird, ist offen", sagte Bundesbankpräsident Ernst Welteke.
Marktbeobachter gehen aber fest von einer Neuauflage aus, da ein Verzicht den Goldmarkt unnötig unter Druck bringen würde. Dies, so die Analysten, könnte schließlich auch nicht im Interesse der Zentralbanken sein, die ja noch immer ein Viertel der weltweiten Goldvorräte in ihren Tresoren bunkern.
Pluspositionen durch Hedge Funds aufgelöst
Silber pendelte um die psychologisch wichtige Marke von 4,40 $ je Unze. Das Marktgeschehen ist abhängig von den Entwicklungen beim Gold. Der Auflösung von Pluspositionen durch Hedge Funds steht industrielles Kaufinteresse sowie eine leichte Investorennachfrage gegenüber.
Deutlich verloren haben in der vergangenen Woche die Platinmetalle. Palladium, notierte am Dienstag mit 183 $ pro Unze so tief wie im Dezember 1997. Hinter den Verkäufen steckten Fonds, die ihre Pluspositionen auflösten. Industrielle Nachfrage verhinderte ein weiteres Abgleiten der Preise. Der Angebotsüberhang bei gleichzeitig sinkender Nachfrage macht nach Ansicht von Marktbeobachtern eine schnelle Erholung aber unwahrscheinlich.
Verkaufsdruck bei Platin-Fonds
Auch beim Platin standen unmittelbar vor dem Ende des japanischen Steuerjahres Fonds auf der Verkäuferseite. Zu Wochenbeginn konnten andere Marktteilnehmer diese Abgaben noch auffangen. Auch industrielle Nachfrage stützte das Metall zunächst und verhinderte ein Abrutschen des Preises. Zum Wochenschluss nahm der Verkaufsdruck jedoch überhand. Der Platinpreis gab deutlich nach und notierte mit 623 $ je Unze zeitweise auf einem Zwei-Monats-Tief.
Die weitere Entwicklung, so Analysten, hängt nun nicht zuletzt von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Eine Erholung dürfte die industrielle Nachfrage weiter stärken. Im Zuge eines längeren Irak-Konflikts bestehe außerdem die Möglichkeit, dass Investoren wieder verstärkt einsteigen.
Wolfgang Wrzesniok-Rossbach leitet den Edelmetall- und Rohstoffhandel bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.
© 2003 Financial Times Deutschland30.03.2003
<ul> ~ Quelle</ul>
|