--><font size="5">Deutsche Bank trotz angeschlagener Branche aussichtsreich</font>
von Martin Siegert
Die deutschen Finanzdienstleister haben rabenschwarze Börsenmonate hinter sich. Die gesamte Branche verlor seit Jahresbeginn überproportional an Wert, so dass häufig schon das Wort"Bankenkrise" zu hören ist.
Ein Blick auf das Abschneiden der im Dax notierten Finanztitel seit Jahresbeginn zeigt dies deutlich. Mit Platz 25, 28, 29 und 30 belegen MLP, Allianz, Münchener Rück und Hypo-Vereinsbank die letzten Plätze in der Performance-Rangliste. Nur Commerzbank und Deutsche Bank konnten sich abkoppeln und leicht besser als der Gesamtmarkt entwickeln. So findet sich die Deutsche Bank mit minus sieben Prozent auf Platz 16.
Dass die Aktie gute Chancen hat, in die Top Ten aufzusteigen, zeigt ein Blick auf die charttechnische Konstellation des Titels. Seit der Hochphase im Februar 2001 befindet sich die Aktie in einem intakten Abwärtstrendkanal und verlor ausgehend von dem Hoch bei 105,70 Euro in der Spitze knapp 69 Prozent an Wert. Mit dem Erreichen der 32,97-Euro-Tiefmarke im März und dem nachfolgenden Rebound deutet sich nun aber ein Konsolidierungsende an. Dafür spricht zunächst einmal der erfolgreiche Test der unteren Trendkanalbegrenzung, die zusammen mit der aus dem Jahr 1993 kommenden Trendlinie eine Kreuzunterstützung bildet. Weitere Bodenbildungssignale wurden in Form eines"Wochen-Reversals" sowie einer bullischen Divergenz im abgebildeten RSI-Indikator generiert. Der erste Kursanstieg bis 44,09 Euro wurde nun exakt im Fibonacci-Verhältnis korrigiert. Damit bieten die aktuellen Preise ein gutes Ausgangsniveau für eine bevorstehende Kursrallye. Eingeleitet wird die Aufwärtsbewegung mit einem potenziellen Keilausbruch, der durch das erneute Überschreiten der 44,09-Euro-Hochmarke absolviert wird. Um frühzeitige Signale zu bekommen, lohnt sich ein Blick auf den RSI-Indikator. Ein Trendbruch in dessen Verlauf sollte den Keilausbruch im Preis-Chart antizipieren. Kurse über 44,09 Euro geben grünes Licht für eine Kursrallye, die minimal mit einem Pullback zur Aufwärtstrendlinie seit 1988 und somit zur 52,50-Euro-Marke führen wird. Sollte mittelfristig der"Rebreak" zurück in den langfristigen Aufwärtstrend glücken, ist sogar mit einem Test der 64 bis 67-Euro-Zone und einem Erreichen der oberen Trendkanallinie zu rechnen. Kurzfristig orientierte Investoren legen einen Stopp-Loss bei 36 Euro, mittelfristige Engagements sollten mit Stoppkursen 32 Euro abgesichert werden.
Martin Siegert ist Direktor für Markttechnische Analyse bei der Landesbank Baden-Württemberg.
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