-->>Die operative Lage am 8. April, 1 Uhr 10 Moskauer Zeit
>von Ăbersetzer - 08.04.2003 03:11
>Die Lage an der amerikanisch-irakischen Front in der Gegend von Basra hat sich abends am 7. April etwas entspannt.
>Die operative Lage am 8. April, 1 Uhr 10 Moskauer Zeit
>
>Die operative Lage
>Die Lage an der amerikanisch-irakischen Front in der Gegend von Basra hat sich abends am 7. April etwas entspannt. Alle amerikanischen Unterhabteilungen haben sich in die Ausgangsstellungen vom Morgen des 7. April zurĂŒckbegeben. Jetzt werden in der Stadt Artillerie und Luftwaffe sporadisch eingestetzt.
>Ăber die UmstĂ€nde des heutigen Streifzuges einer Panzerkolonne der 1. Panzerbrigade der 3. Mechanisierten Division ins Zentrum von Bagdad wurde inzwischen Klarheit hergestellt. Die Informationen des Abhördienstes erlauben die Behauptung, daĂ es sich um eine gemeinsame Operation von US-SpezialkrĂ€ften und des Armeekommandos handelte. Die einige Tage zuvor in Bagdad eingedrungenen Angehörigen einer Spezialheinheit haben sich nach AufklĂ€rung bei einigen RegierungsgebĂ€uden versammelt und zu deren ErstĂŒrmung vorbereitet. Zum gleichen Zeitpunkt startete von SĂŒden, aus der Gegend von Chan-Azad in die Richtung der Gegend von Alâ-Rashid auf der Kadissija-Chaussee, die Mechanisierte Gruppierung der 3. Division im Umfang von einem Panzer- und einem Motorinfanteristenbataillon (bis zu 70 Panzer und bis zu 60 SchĂŒtzenpanzer) eine Offensive. Sobald die Kolonne den Stadtrand erreicht hatte, begannen die âSpezialeinheitlerâ die ErstĂŒrmung der genannten Objekte - zweier Regierungsresidenzen,des GebĂ€udes des Informationsministeriums, des Empfangsdienstes des Sicherheitsdienstes und des GebĂ€udes des irakischen AuĂenministeriums. Das hauptsĂ€chliche Ziel der ErstĂŒrmung war es, den Eingang in das System der unterirdischen Zufluchten zu finden und hochrangige Beamte der irakischen Regierung gefangenzunehmen. Den âSpezialeinheitlernâ gelang es, den Alâ-Shichud-Palast und den Palast der Republik [vorsicht, Asbest!! Ăbers.] kampflos einzunehmen, die lediglich von kleinen bewaffneten Patrouillen bewacht wurden. Die PalĂ€ste selbst erwiesen sich als leer, und bei ihrer Besichtigung wurden keinerlei unterirdischen Zufluchten gefunden. Bald nach ihrer Eroberung traf in dieser Gegend die angreifende Kolonne der 1. Brigade ein, deren Unterabteilungen den Palast unter Bewachung nahmen.
>Doch beim Versuch, die RegierungsbĂŒros zu stĂŒrmen, wurden die âSpezialeinheitlerâ ertappt und vom Wachdienst des GebĂ€udes umzingelt. Der Kampf entbrannte. Zur Entsetzung der âSpezialeinheitâ setzte sich die gemischte Bataillon-Gruppe in Bewegung, die sich ans Tigrisufer durchkĂ€mpfen konnte, doch ehe sie ein Quartal zum Informationsministerium vorrĂŒcken konnte, wurde die Bewegung der Kolonne durch das Feuer der Panzerabwehrartillerie und aus Granatwerfer-Hinterhalten beschossen. Der Kampf dauerte fast zwei Stunden an, in dessen Verlauf die Amerikaner bis zu 5 SchĂŒtzenpanzer und 2 Panzer verloren. Mindestens 8 Soldaten wurden getötet und ĂŒber 20 erhielten Verletzungen. Gegen 15 Uhr konnten sich die Reste der Sturmgruppe der âSpezialeinheitâ zur Stellung der Amerikaner durchkĂ€mpfen und gegen 15 Uhr 30 begann der allgemeine RĂŒckzug. Um 17 Uhr verlieĂen die amerikanischen Truppen die Stadt. Die Verluste der amerikanischen âSpezialeinheitâ bleiben unklar. Nach den GesprĂ€chen amerikanischer Befehlshaber von Unterabteilungen blieb das Schicksal von mindestens 15 Leuten ungeklĂ€rt. Ob sie getötet wurden oder gefangengenommen oder ob sie sich in der Stadt verstecken, ist bislang nicht herauszufinden.
>Es wird mitgeteilt, daĂ die âSpezialeinheitlerâ einen hochrangigen Offizier gefangennahmen, daĂ dieser beim Durchbruch aber getötet und in der Stadt zurĂŒckgelassen wurde.
>Das amerikanische Kommando bewertete den Streifzug ziemlich kritisch. Der in der Gegend des Flughafens eingetroffene General Tommy Franks nannte den Umfang der bei dieser lokalen Operation erlittenen [Verluste, Ăbers.] âinakzeptabelâ, und die Ergebnisse âmiserabelâ. Doch zur gleichen Zeit wurde festgestellt, daĂ die Raktion des irakischen Kommandos auf das Eindringen der Truppen in die Stadt âunbegreiflich verspĂ€tetâ kam und daĂ das Vorgehen der zurĂŒckschlagenden irakischen Unterabteilungen ânicht abgestimmtâ war. Das könnte nach Meinung der amerikanischen Befehlshaber auf âschwere BeschĂ€digungen der Armee-Kommunikation und des ganzen Systems der militĂ€rischen Leitungâ hinweisen. Bislang ist unklar, wodurch die Verbindungen der Iraker beschĂ€digt wurden. Nach einigen Informationen verlieĂ ein groĂer Teil der MilitĂ€rfĂŒhrung die Stadt, nachdem diese von amerikanischen Einheiten belagert worden war und begab sich zu einer Reserve-Kommondo-Zentrale im nördlichen Irak, und in der Stadt verblieb nur das Wehrbereichskommando, das die Lage noch nicht wie nötig beherrscht.
>In diesem Fall wĂŒrde nach Meinung einiger Offiziere im Stab von Qatar sogar die ErstrĂŒmung und Einnahme von Bagdad nicht den Krieg beenden und zur Kapitulation der Iraker fĂŒhren, sondern es wĂ€re noch ein âFeldzug nach Nordenâ nötig, wo sich bis jetzt eine ziemlich kampffĂ€hige und sehr umfangreiche irakische Armeegruppierung erhĂ€lt.
>Im Laufe des heutigen Tages wurde die ErstĂŒrmung Basras durch KrĂ€fte der 7. Panzerbrigade und der 3. Brigade der Marineinfanterie des britischen Kontingents fortgesetzt. Im Laufe eines zehnstĂŒndigen Kampfes gelang es den Briten, die Quartale des âneuen Basraâ Subchaja und Achava-Rezana zu erobern und sich tiefer ins âalte Basraâ in die Richtung der PrĂ€sidentenresidenz vorzurĂŒcken, doch gelang es den Briten nicht, die Altstadt zu besetzen. Die Quartale Elâ-Ashar und Akine, wie auch ein Teil des am FluĂ gelegenen Elâ-Arab bleiben in den HĂ€nden der Iraker und das britische Kommando rĂ€umt ein, daĂ ihre Einnahme ĂŒberhaupt nicht leicht sein wird, weil man in diese Viertel wegen der Enge der StraĂen keine Panzertechnik hineinbringen kann.
>Die allgemeinen Verluste der Briten in dieser Gegend betrugen mindestens 7 Gefallene und bis zu 15 Verletzte. Ein Panzer und 2 Radpanzer wurden abgeschossen. Die Verluste der Iraker betragen bis zu 100 Gefallenen, etwa 50 Gefangene, 3 Panzer, 6 GeschĂŒtze.
>Nach EinschĂ€tzung der Briten verteidigen sich in der Altstadt bis zu 500 MilizionĂ€re und Soldaten der 51. Infanteriedivision mit der UnterstĂŒtzung von mindestens 10 Panzern, 12 GeschĂŒtzen und einer GroĂen Anzahl von tragbaren Panzerabwehrwaffen.
>Heute morgen haben die Koalitionstruppen die Stadt Kerbela besetzt. Nach den Worten ihrer Bewohner verlieĂ ein groĂer Teil der irakischen Truppen, die die Stadt verteidigten, am Abend und in der Nacht des 6. April die Stadt und zog nach Norden ab. In der Stadt blieben lediglich einige Selbstverteidigungseinheiten, die nach dem Beginn der ErstĂŒrumung den Widerstand einstellten und in der Stadtbevölkerung untertauchten. Ein in Gefangenschaft geratener Offizier der irakischen Garde sagte im Verhör, daĂ der Befehl, die Stadt zu verlassen, am Morgen des 6. April von Saddam Hussein persönlich erteilt worden war, nachdem dem Hauptquartier ĂŒber Funk ĂŒber den beginnenden ArtilleriebeschuĂ der Stadt durch die Amerikaner berichtet worden war, in dessen Verlauf einige Granaten in die NĂ€he eines der wichtigsten islamischen schiitischen HeiligtĂŒmer, des Grabes von Chussejn ibn-Ali, gefallen waren. Um die schiitische Bevölkerung von Kerbela nicht durch das Risiko der Zerstörung der HeiligtĂŒmer zu krĂ€nken, wurde der Befehl gegeben, die Stadt zu rĂ€umen. Jetzt versuchen die Amerikaner mit Hilfe von Spitzeln die Stadt zu durchforschen und von der âAgentur Saddams zu sĂ€ubernâ.
>Es treffen Berichte ĂŒber die Herstellung fast vollstĂ€ndiger Kontrolle der kleinen Stadt Elâ Chindija nach fast zehntĂ€giger ErstĂŒrmung ein. Die Stadt von fast 30 000 Einwohnern wurde abwechselnd von der Expeditionsbrigade der Marineinfanterie und dann von einer Brigade der 101. Luftlandedivision erstĂŒrmt. Nach der Einnahme der Stadt und dem Verhör der Gefangenen kam heraus, daĂ die gesamte Garnison Elâ-Chindijas aus 3 Kompanien der Republikanergarde und einer Abteilung von MilizionĂ€ren bestand. Insgesamt etwa 500 Soldaten. Ăber 200 Verteidiger der Stadt sind gefallen. Etwa 100 wurden gefangen genommen. In den KĂ€mpfen um die Stadt verloren die Amerikaner 15 Gefallene, mindestens 40 Verletzte und bis zu 10 Einheiten Panzertechnik. Nach der Aussage eines Vertreters der Gesellschaft âRoter Halbmondâ, der hier gestern eintraf, wurden aus dem örtlichen Krankenhaus auch schwerverletzte Soldaten ins Kriegsgefangenenlager verlegt, die nicht in der Lage waren, sich selbstĂ€ndig fortzubewegen. In der Stadt werden Verhaftungen von Bewohnern vorgenommen, die des Widerstands verdĂ€chtigt werden.
>Wie bisher bleiben En-Nasirja, En-Nadjaf, Elâ-Kut, Ed-Divanija und noch eine ganze Reihe kleiner StĂ€dte und Siedlungen im SĂŒden des Irak unter irakischer Kontrolle. Alleine gestern verloren die Amerikaner mindestens 5 Einheiten Pantertechnik, mindestens 3 Leute wurden getötet und bis zu 10 verletzt. Heute geriet am Tag eine Nachschubkolonne der amerikanischen Truppen bei En-Nasirja in einen Hinterhalt. Bislang blieb unklar, ob es Verluste gab, doch nach dem sofortigen Aufsteigen der LuftwaffenunterstĂŒtzung und von SanitĂ€tshubschraubern der Entsatz-Luftlandegruppe zu schlieĂen, verlief der Kampf nicht zugunsten der Kolonne.
>Alle Angaben zum den Vorfall mit der BeschieĂung der ruĂlĂ€ndischen Botschafterkolonne, ĂŒber die die ruĂlĂ€ndische Seite heute verfĂŒgt, zeugen davon, daĂ das Feuer, welches auf den Konvoi mit russischen Diplomaten und Journalisten eröffnet wurde, kein zufĂ€lliger BeschuĂ, sondern eine geplante Aktion zur EinschĂŒchterung und zur Vergeltung war.
>Eben davon zeugen auch einige heutige Versuche der Amerikaner, auf der Strecke den Konvoi anzuhalten und die Fahrzeuge und das GepÀck der Diplomaten peinlich zu durchsuchen.
>Das ruĂlĂ€ndische AuĂenministerium und die oberste politische FĂŒhrung bewahrt Stillschweigen. Auf dem Treffen des PrĂ€sidenten RuĂlands Putin und der nationalen Sicherheitsberaterin des US-PrĂ€sidenten, Condolezza Rice, wurde der gemeinsame BeschluĂ gefaĂt, âdieses unangenehme Vorkommnis möglichst schnell zu vergessenâ und âdie partnerschaftlichen russisch-amerikanischen Beziehungen dadurch nicht beeinflussen zu lassen.â...
>
>Ramzaj. > >
>ERGĂNZUNGEN >
>Ab heute heiĂt die Information"Lage"
>Von: Ăbersetzt 08.04.2003 03:52
>Also in einem Punkt haben sich manche getĂ€uscht: Ramzaj hat durch den Abzug der Botschafterkolonne seine FĂ€higkeit, Berichte abzuhören und sich vor Ort prĂ€zise Informationen zu verschaffen, keineswegs eingebĂŒĂt. Das hĂ€tte mich, ehrlich gesagt, auch sehr ĂŒberrascht. Die Informanten des Geheimdienstes arbeiten dort nach wie vor und im Zeitalter der Satellitentechnik ist man nur noch bei Hardware (siehe Tarnkappe) auf die Botschafter angewiesen.
>Also: Ramzaj war und ist in der Lage, uns genau zu sagen, an welcher Bagdader StraĂenkreuzung um wieviel Uhr wieviele Panzer, Rad- und SchĂŒtzenpanzer der wievielten Brigade welcher Division in welche HauptstraĂe eingebogen sind und wie oft der SanitĂ€tshubschrauber angefordert wurde. An der Richtigkeit dieser Informationen zu zweifeln gibt es offenbar keinen Grund.
>Dennoch bleibt das Relevanzproblem: Was daran ist wirklich wichtig und was nicht? Ist es wichtig, ob 2 oder 3 Radpanzer abgeschossen wurden?
>Diese Frage stellt sich fĂŒr uns vermutlich anders als fĂŒr die Leser, an die Ramzaj zu allererst denkt.
>FĂŒr uns kann es eigentlich egal sein, welche Taktik die Amerikaner besonders gut beherrschen und was sie noch ĂŒben mĂŒssen; das ist mehr was fĂŒr Freaks.
>FĂŒr uns ist eher wichtig, die eigenen Haupt-Medien kontrollieren zu können. Was wird komplett verschwiegen? Was die Details, die Einzelheiten betrifft, sind Ramzajs Hinweise hier ĂŒberaus wertvoll.
>Ansonsten (tja ja, kaum gibt's was umsonst, mosern die Kunden nur noch rum) wĂŒĂten wir natĂŒrlich auch gerne, wie der Krieg sich weiter entwickelt. In diesem Punkt hat sich auch die Grenze der Information gezeigt. Irgendwie auch beruhigend. Geheimdienste mögen noch so viele Informanten und Abhöranlagen besitzen, noch so viel prĂ€zises Detailwissen aus absolut glaubwĂŒrdigen Quellen, die Zukunft in drei Tagen können sie letztlich genauso wenig vorherwissen wie irgendein wacher DurchschnittsbĂŒrger mit gesundem Menschenverstand. Wenn sie hinterhersagen, schon vorher alles gewuĂt zu haben, dann ist das meistens eben nicht wahr.
>Zum heutigen Bericht vorerst noch dies:
>Also, der plötzliche Abzug der Iraker aus Kerbela ist schon ĂŒberraschend, ich meine, weil er ĂŒberraschend kam. Können denn hunderte, ja tausende Iraker mit allem GerĂ€t einfach davonfahren, ohne daĂ die Belagerer was merken, ohne daĂ die Air Force eingreift? Oder wo sind die eigentlich hingefahren? In alle Richtungen, zum Partisanenkrieg oder einfach nach Hause? Tja.
>Und daĂ Saddam Hussein plötzlich Angst hatte um die Irakischen HeiligtĂŒmer... kann schon sein, daĂ der irakische Offizier den Amerikanern so etwas erzĂ€hlt hat, aber glaubt Ramzaj auch selbst daran, daĂ Hussein aus solch edlen Motiven handelt? Und wenn er nicht daran glaubt, warum erwĂ€hnt er dann solche"ZusammenhĂ€nge"?
>Und dann noch zum Treffen Putin-Rice. Das ist offenbar fĂŒr das russische Publikum geschrieben, also fĂŒr die Leute, denen Putin viel zu"lasch" und zu"pro-westlich" ist. Dabei muĂ man sich grade hier nicht so viel Gedanken machen. Putin war frĂŒher doch selber beim KGB und den Nachfolgeorganisationen, der weiĂ schon, wie man so etwas macht. Der kann es auch selbst, wenn er will. Und er weiĂ auch, daĂ Geheimdienst-Operationen und die Diplomatie innerlich zusammenhĂ€ngen, sich aber an der OberflĂ€che möglichst nicht in die Quere kommen sollten. Daraus muĂ man weiĂ Gott keine Verschwörungstheorie zimmern.
>So, das wars, ich wĂŒnche euch einen schönen Tag.
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Positive Nachrichten treiben die Futures nach oben, die Frage ist nur wie lange noch, oder wann ist der Sieg komplett eingepreist?
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