--> ~ EZB-Ratsmitglied Mersch zeigt sich besorgt ĂĽber das anschwellende Zwillingsdefizit
in den USA. Dies sei einer der wichtigsten GrĂĽnde gewesen, warum die EZB
die Zinsen bei ihrer letzten Sitzung in Rom nicht gesenkt habe. Mit dem Ende des
Irak-Kriegs könnte nach seiner Einschätzung ein Teil der Unsicherheiten schwinden,
andere wĂĽrden jedoch weiter bestehen bleiben. Er wolle aber nicht widersprechen,
dass es noch Raum fĂĽr niedrigere Zinsen in der Eurozone gebe, das sei
aber nicht die einzige Frage.
~ EZB-Mitglied Padoa-Schioppa erklärt, dass die EZB bei ihrer Geldpolitik immer
auch ein Auge auf die Wachstumsentwicklung habe. Was das mögliche Ende des
Irak-Kriegs fĂĽr die Konjunktur bedeute, sei noch nicht zu beurteilen.
~ Bundesbank-Chefvolkswirt Remsperger hält das Risiko einer Deflation in
Deutschland und der Eurozone fĂĽr gering. Daher sei auch die geltende EZBObergrenze
für Preisstabilität von zwei Prozent nicht zu niedrig. (Der IWF hatte
die EZB in seinem Frühjahrsbericht aufgefordert, ihr Inflationsziel auf 2,5% zu erhöhen,
um Deflation in einzelnen wachstumsschwachen Ländern der Eurozone zu
vermeiden.)
~ Die zweite Schätzung für das Euroland-BIP in Q4 2002 ergab eine leicht niedrigere Wachstumsrate als
zuvor geschätzt (0,1% gg. Vq. anstelle von 0,2%). Die Rate von 0,8% für das Gesamtjahr wurde jedoch bestätigt.
Darüber hinaus hat die EU ihre Schätzung für das Euroland-BIP-Wachstum in Q1 und Q2 2003
leicht heruntergenommen. FĂĽr Q1 erwartet sie nun eine Spannbreite von -0,2% bis +0,2% (zuvor -0,1% bis
+0,3%) und fĂĽr Q2 von 0,1% bis 0,4% (anstelle von 0,2 bis 0,5%).
~ Die Bank von England hat während ihrer zweitägigen Sitzung den Reposatz erwartungsgemäß unverändert
bei 3,75% belassen. Eine Begründung hierfür gab es - wie üblich im Falle unveränderter Leitzinsen
- nicht.
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~ Die norwegische Kerninflationsrate CPIATE verringerte sich im März von 2,0% auf 1,5% gg. Vj. (0,0%
gg. Vm.).
Entlastung kam hauptsächlich von einem geringer als saisonüblichen Anstieg der Bekleidungspreise sowie
niedrigeren Autopreisen und Mieten. Auf ihrem derzeitigen Niveau liegt die Kerninflationsrate einen ganzen
Prozentpunkt unter der Zielmarke der Norges Bank, was deren Spielraum für eine weitere Zinssenkung erhöht.
~ In Dänemark gab es dagegen - wie im Vorjahr - im März erneut einen starken Schub bei den Bekleidungspreisen,
so dass die harmonisierte Inflationsrate um 0,8% gg. Vm. stieg. Die Jahresrate blieb daher
mit 2,8% ähnlich hoch wie im Februar. Die zweite Schätzung des dänischen BIP für Q4 2002 ergab eine
leichte Aufwärtsrevision von 0,0% gg. Vq. auf 0,1%. Auch hier wurde jedoch die Wachstumsrate für das
Gesamtjahr von 1,6% bestätigt.
~ Nach Einschätzung von US-Finanzminister Snow bringt das Abflauen der Kämpfe
im Irak noch gewisse Wachstumsimpulse fĂĽr die Weltwirtschaft. Ein GroĂźteil der
Effekte eines raschen Kriegsendes dĂĽrften jedoch bereits eingepreist sein. Snow
rechnet damit, dass das US-AuĂźenhandels- und Haushaltsdefizit beim Treffen der
G7-Finanzminister an diesem Wochenende Thema sein wird. DarĂĽber hinaus
mahnt er einen raschen Beginn der Gespräche über den irakischen Wiederaufbau
an, warnt zugleich aber vor ĂĽbereilten BeschlĂĽssen.
~ Nach Informationen amerikanischer Medien bereitet US-Verteidigungsminister
Rumsfeld einen Plan zur Invasion Syriens vor. AuĂźenminister Powell weist diese
Spekulationen als haltlos zurück. Es gebe keine Liste mit Ländern, die nach
Befriedung des Iraks angegriffen werden sollen.
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