-->swissinfo 11. April 2003 14:30
In Pariser Schliessfach war laut Behörden doch kein Rizin
PARIS - Gut drei Wochen nach dem vermeintlichen Fund der hoch giftigen Chemikalie Rizin in einem Pariser Bahnhofs-Schliessfach haben die Behörden Entwarnung gegeben: Bei der in Spuren gefundenen Substanz handle es sich nicht um Rizin.
Der Fund verdächtiger Fläschchen in einem Schliessfach des südlichen Pariser Bahnhofs Gare de Lyon hatte Angst vor Attentaten ausgelöst. Innenminister Nicolas Sarkozy hatte darauf hingewiesen, dass Rizin zu den Substanzen zählt, die möglicherweise vom Terror-Netzwerk El Kaida eingesetzt werden könnten.
Rizin ist ein giftiges Eiweiss, das aus dem Samen des Wunderbaumes gewonnen wird. Bei Menschen kann das natürlich vorkommende Gift zu schweren Leber- und Nierenschäden führen, je nach Dosis auch innerhalb von vier Tagen zum Tod.
Die Vergiftung kann leicht kaschiert werden; schon eine Salzkorn-grosse Dosis reicht aus. 1978 gelangte Rizin zur Berühmtheit, als Geheimagenten in London den bulgarischen Dissidenten Georgi Markov mit einem aus der Spitze eines Regenschirms abgefeuerten, vergifteten Schrotkorn ermordeten. 111429 apr
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