-->Hi,
alle Preise kommen nur aufgrund von Kontrakten, nicht aufgrund von Zahlungen zustande.
Zahlungen sind heute ausschließlich solche in Kredit oder in Form von Kreditderivaten bzw. zedierten Krediten (Gläubiger können zedieren, Schuldner nicht).
Gekauft wird daher ausschließlich und immer auf Kredit bzw. mit oder mit Hilfe von Kredit. Da ein Kredit durch seine Fälligkeit definiert ist und durch sonst gar nichts (Kredite ohne Fälligkeit sind Geschenke), ist also ausschließlich die Situation zu untersuchen, die zum Zeitpunkt der vereinbarten Zahlung eintritt.
Sind Zahlungen zu leisten (da Termin), ohne dass entsprechende Liquidität vorhanden ist, die ihrerseits nur aus zedierten Kredititeln bzw. new credits bestehen kann, muss diese Liquidität beschafft werden. Dabei wird Liquidität zunächst dort beschafft, wo bereits bestehende Aktiva bzw. später fällige Titel marktgängig sind (reicht vom Haus übers Autos zum Wertpapier).
In diesen Bereichen kommt es als erstes zu"Zwangsverkäufen". Der Versuch, zusätzliche Liquidität über Mengeneffekte bei sonst angebotenen Gütern zu erreichen, die laufend produziert und konsumiert werden und die über eine ziemlich starre Preiselastizität verfügen (wird Butter billiger, wird nicht unbedingt viel mehr davon abgesetzt, da der Butterverbrauch ziemlich stabil ist), ist das finale Stadium der Deflation.
Beispiel Zeitungsverlag: Bevor z.B. ein Verlag die Preise für seine Zeitungen senkt, um mehr davon zu verkaufen zu versuchen (was kaum möglich ist, da kleinere Preissenkungen kaum einen zusätzlichen Käufer- oder Abonnentensturm auslösen), wird er andere Aktiva verflüssigen, z.B. Beteiligungen, Grundstücke usw.
Daher beginnt die Deflation immer bei Gütern, die nicht vorrangig im Lebenshaltungskostenindex erscheinen, sondern"weiter hinten", bei den bezeichneten marktgängigen Aktiva.
Kurzum: Zuerst fallen schnell zu verflüssigende Aktiva im Preis (Aktien), dann kommt der Komplex Grundstücke, flankiert von"Überflüssigkeiten" wie Schmuck, Kunstwerke, Sammelmünzen usw.
Erst ganz zum Schluss, d.h. auf dem Höhepunkt der hereinbrechenden deflationären Depression fallen auch die Preise für Alltagswaren, obwohl sich auch dort im Laufe des deflationären Przesses bereits scharfe Preiskämpfe (Aldi, Edekaläden-Sterben usw.) abzeichnen.
Die Deflation von Alltagswaren, deren Abnahme sehr lange konstant bleibt (auch wenn jeder gern"Sonderangebote" oder"Aktionspreise" mitnimmt), wird auch durch administrierte Preissteigerungsmaßnahmen (höhere Verbrauchsteuern, Wasser-, Müll-, Strom- usw.-Gebühren) lange hinausgezögert. Obendrein bleiben die Preise dieser Warengruppen über den längsten Zeitraum hin stabil, weil die Käufer mit den Mengen herunter gehen und die Preisstatistiker nicht auf die Mengen, sondern nur auf die ausgezeichneten Warenpreise achten.
Selbst wenn ein Laden nur noch zwei Schachteln Zigaretten zu 3 Euro verkauft (früher waren es 10) wird dieser Preis in die Statistik genommen und wenn eine Tabaksteuererhöhung dazu kommt und der Preis auf 3,30 Euro steigt und nur noch eine einzige Schachtel verkauft wird, wird dennoch eine Zigarettenpreisinflation von 10 % gegenüber früher gemeldet.
Die Preisstatistiken täuschen. Ich bitte um Beachtung. Dies umso mehr, da der deflationäre Prozess in den anderen Aktiva in vollem Gange ist (Leerstände, Hausverkäufe, Börsen, usw.).
Gruß!
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