-->"Sell in may and go away" - soll dieses Jahr ausfallen Jahr, meint der Cognitrend (Deutsche Bank) - Chef Goldberg.
Das höre ich Jahr für Jahr, doch selten ist die Regel verletzt worden.
Mal sehen, ob sie nicht wieder eintrifft,
aws.
kiz
<font size="5">Aktienmarkt sammelt neue Kraft -
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Konsolidierung eingeläutet - Positive Konjunkturdaten dürften stützend wirken
von Beatrix Wirth
Berlin -"Sell in may and go away" lautet eine alte Börsenregel, die mit dem Monatswechsel in dieser Woche aktuell wird. Angesichts der jüngsten guten Performance des Dax wäre ein solcher Schritt in der Tat eine Überlegung wert. Nachdem sich der Index am vergangenen Mittwoch bis zur"magischen Marke" von 3000 Zählern hochgearbeitet hatte, wich zum Wochenende schon wieder deutlich Luft aus der Aufwärtsbewegung. Nun fragen sich die Börsianer zu Recht: Hat der Aktienmarkt genug Fundament und Kraft für einen zweiten Schub nach oben?
Die schwächeren Handelstage zum Wochenschluss deuten auf Skepsis hin."Die Marktteilnehmer nahmen Gewinne mit oder gingen in Erwartung fallender Kurse sogar short", beobachtete Joachim Goldberg von Cognitrend, der wöchentlich für die Deutsche Börse die Stimmung der Anleger analysiert. Zugleich habe sich der Optimismus am Markt zurückgebildet. Gemessen am Abwärtstrend seit 2000 seien die Potenziale einer bis dato"normalen" Bärenmarkt-Rallye mit rund 30 Prozent im Dax ja auch weit gehend ausgeschöpft, geben die Strategen der Helaba Trust in ihrem Wochenausblick zu bedenken. Mit seinem zwischenzeitlichen Anstieg um 36 Prozent seit seinem Tief bei 2200 Zählern hat der Dax die Herbstrallye des Vorjahres sogar schon übertrumpft. Und auch von Charttechnikern kommen warnende Worte: Die Indikatoren signalisierten eine überkaufte Lage, heißt es.
Zugleich stellen jedoch sämtliche Experten klar: Einen Hinweis auf deutlich fallende Kurse gibt es nicht. Vielmehr rechnen die Börsenprofis mit einer Konsolidierung, die als Sprungbrett für weiter steigende Notierungen dienen könnte."Für die weitere Entwicklung des Dax ist der Rückgang des Optimismus am Markt eher als positives Zeichen zu werten", meint so auch Börsenpsychologe Goldberg. Denn wer jetzt auf fallende Kurse setze, werde im Falle von Gewinnen wieder als Nachfrager auftreten.
Doch auch von fundamentaler Seite stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich die Nachfrage nach Aktien weiter festigt. So honorierten die Investoren in den zurückliegenden Tagen mehrfach die Steigerung von Unternehmensergebnissen. Und das, obwohl diese oft den Schönheitsfehler hatten, vor allem auf Kostensenkungen oder den niedrigen Vergleichszahlen des Vorjahres zu beruhen.
So gibt es auch in dieser Woche wieder einige Chancen auf positive Impulse. In Deutschland präsentieren BASF, Schering, Metro und Adidas-Salomon ihre Quartalszahlen, in den USA Procter & Gamble, Dupont, Walt Disney, Exxon Mobil und ChevronTexaco.
Erst recht beeindrucken dürften die Börsianer indes freundliche Signale von der Konjunkturseite, die eine nachhaltige, fundamentale Verbesserung des operativen Geschäfts in Aussicht stellen würden. Die neue Börsenwoche hält in dieser Hinsicht einiges bereit. Sie ist gespickt mit der Veröffentlichung hochkarätiger Indikatoren. In Deutschland steht am heutigen Montag der Ifo-Geschäftsklima-Index im Fokus; das US-amerikanische Pendant folgt am Donnerstag mit dem ISM-Index der verarbeitenden Industrie. Ebenfalls mit Spannung erwarten die Börsianer das US-Verbrauchervertrauen, die neuen US-Arbeitsmarktdaten sowie die Zahlen zur US-Produktivität im ersten Quartal.
Das Schönste daran: Bei der Mehrzahl der Daten prognostiziert der Durchschnitt der Analysten einen zumindest leichten Schwenk ins Positive. Dies könnte die Stimmung der Börsianer - trotz des neuen Unheils in Form von SARS - durchaus aufhellen. Und dann könnte Börsenpsychologe Goldberg Recht behalten, der mahnt:"Wer in diesem Jahr die Börsenregel"Sell in may and go away" befolgt, könnte eine Menge verpassen." / DIE WELT
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