-->Die meisten Argumente, die hier als Kriegsgründe der USA genannt werden, sind finanzieller oder machtpolitischer Natur. Ich denke aber, dass wir es mehr mit einem Religionskrieg zu tun haben, als mit wirtschaftlichen Interessen. Oder sagen wir mal, eine unheilige Verbindung der beiden. Dazu ein paar Zitate:
Franklin Graham, Sohn des berühmten Grosspredigers Billy Graham, der G.W. Bush auf den Pfad der Tugend zurückgeführt hat, bezeichnete den Islam als eine äusserst böse und verwerfliche Religion. Zu den Anschlägen vom 11. September meint er vereinfachend: Der Islam hat uns angegriffen. Sein Baptistenkollege Jerry Vines erklärte sogar auf einer Versammlung von Baptistenpredigern: Das Christentum wurde von unserem Herrn Jesus Christus gegündet, dem von einer Jungfrau geborenen Gottessohn. Der Islam wurde dagegen von Mohammed gegründet, einem von Dämonen besessenen Pädophilen, der zwölf Frauen hatte - und die letzte war ein neun Jahre altes Mädchen. Auch für Richard Land, Präsident der Kommission für Ethik und Religionsfreiheit bei den Südstaaten-Baptisten, ist die Berechtigung zum Krieg klar gegeben: Einen gerechten Krieg zu führen, ist ein Akt christlicher Nächstenliebe. Das Böse muss bestraft, das Gute belohnt werden. Die Zeit für Gewalt ist gekommen.
Und im Spiegel vom 17.02.03 stand im"Krieg aus Nächsteinliebe": Pro Kopf stehen in den Vereinigten Staaten mehr Kirchen, Synagogen, Tempel und Moscheen als irgendwo sonst auf der Erde, ein Gotteshaus kommt auf 865 Menschen.
Ob Bush und Wallstreet wirklich auf der selben Welle schwimmen oder nur eine zeitlich begrenzte Partnerschaft eingegangen sind, wird sich weisen müssen. Bush traue ich es einfach nicht zu, den Durchblick zu haben. Wenn aber sein missionarischer Kreuzzug nicht mehr deckungsgleich mit den Finanzinteressen seiner Einflüsterer ist, dann wird es wohl erst richtig spannend werden.
Gruss Chiron
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