-->Hallo Wal,
Deiner Beschreibung der Arbeitswelt wären doch ein paar"Details" hinzuzufügen:
Ich füge Text ein:
>Was ist ein/e Arbeitslose/r?
>Die Kapitalisten sind die Arbeitsplatzbesitzer, ob ein Lohnarbeiter einen Arbeitsplatz hat oder nicht hat, liegt ganz in der Willensentscheidung der Arbeitsplatzbesitzer.
>
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Ein Arbeitsplatzbesitzer ist immer der Arbeitnehmer, der den Arbeitsplatz benutzt oder nutzt. Ein Unternehmer ist Eigentümer der Einrichtungen, die ein Besitzverhältnis des Arbeitnehmers erst ermöglichen. Ein Arbeitsloser ist also jemand, der besitzlos im Sinne von bezahlter legaler Arbeitsmöglichkeit ist, wobei er natürlich durchaus in Besitz von Arbeit oder eines Arbeitsplatzes sein kann, nur nicht in der definierten Form.
Wenn Du formulierst, daß es in der Willensentscheidung der Arbeitsplatzbesitzer liegt, ob Lohnarbeiter einen Arbeitsplatz haben oder nicht, muß ich Dir natürlich bedingt recht geben.
Würden die Arbeitsplatzbesitzer (Arbeitnehmer) bspw. auf einen Teil verzichten (z.B. durch Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich), wäre Platz für weitere Besitzverhältnisse von Arbeit, da dann der Zwang zur Rationalisierung nicht so stark wäre.
Da die bisherigen Arbeitsplatzbesitzer mit Unterstützung der Gewerkschaften bislang ihre Besitzverhältnisse vehement verteitigt haben, sodaß man nicht mehr von"besitzen" sondern eher von"gesetzlich unterstützter Besetzung" reden muß, wurden peu à peu die Möglichkeiten einen Arbeitsplatz zu"besetzen" eingeschränkt.
Die irakische Bevölkerung wehrt sich schließlich auch, wenn die Amis zu lange Ihr Land besetzen. Wal, von daher müßtest Du volles Verständnis für die Unternehmer haben, oder?
Da einige Menschen morgen den 1. Mai feiern, wäre es an der Zeit, diesem Feiertag endlich einen Sinn zu geben, schließlich kann man nur etwas positives feiern, sonst hieße es ja Trauertag.
Morgen feiern dann alle, die Arbeit haben.
Und als Dank düfür arbeiten alle bis zur Schmerzgrenze kostenlos. Unternehmer putzen die Betriebsklos, Beamte stehen für Bürgerinfos von 7 bis 22 Uhr zur Verfügung und Arbeitnehmer versuchen nachzuholen, was sie während des Jahres im Job bislang verbummelt haben.
Bei dem Fest dürfen sogar Gäste mitgenommen werden (Arbeitslose), die sich am"Festschmaus" beteiligen.
So stelle ich mir einen"Tag der Arbeit" vor.
>Bisher dachte ich, Arbeitslos sei jemand, der seinen/ihren Arbeitsplatz aufgrund einer Kapitalistenentscheidung verloren hat, oder dessen Arbeitskraft von keinem Kapitalisten als profitabel genug eingeschätzt wurde, so dass er erst gar keinen Arbeitsplatz bekommen hat.
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xxxxxx nein, arbeitslos ist erst mal derjenige, der nicht willens oder fähig ist, sich selbst einen Arbeitsplatz zu schaffen und darauf baut, daß jemand anderes das für ihn macht. Wenn er sich zu sehr auf die anderen verlassen hat, kann es schon mal vorkommen, daß man sich verkalkuliert hat und ohne Arbeitsplatz dasteht. Für diesen Fall hat der Staat eine Zwangsversicherung eingeführt, die (und da muß ich Dir Recht geben, sehr unwirtschaftlich mit den Geldern umgeht) dieses Risiko sozialverträglich machen soll. Komischerweise beteiligen sich sogar Unternehmer mit Beiträgen an dieser Arbeitnehmer-Versicherung, was in Dänemark z.B. unüblich ist.
>Nun soll ein Arbeitsloser nicht mehr arbeitslos heißen, wenn er keinen Arbeitsplatz hat, sondern nur, wenn er aktiv nach einem Arbeitsplatz sucht.
>
>"Wir müssen dringend die Strukturen klären. Personen, die keinen Job suchen, müssen von solchen, die sich aktiv bemühen, getrennt werden", so Brandner. Die Arbeitslosenzahl würde so schlagartig um rund eine Million fallen. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement bereitet bereits zwei weitere Gesetzespakete zur Reform des Arbeitsmarkts vor. Darin sollen sowohl die Vermittlung von Arbeitslosen verbessert als auch die Statistiken überarbeitet werden.“ Aus: Financial Times Deutschland, 30.4.2003.
xxxxxx Es ist alles eine Frage der Difinition. - Arbeitslose
Die Zahl derjenigen, die ohne legitimierten bezahlten Arbeitsplatz sind, dürfte natürlich in etliche Millionen gehen, schließlich gehören Säuglinge, Greise, Hausfrauen/Männer, Aussteiger, usw. auch in diese Gruppe.
Definieren wir nun weiter: Wenn es um die Arbeitslosenstatistik der BfA geht, dann kann es sich nur um die Zahl der Versicherungsfälle handeln. Und so wie jede Hausrat- oder Rechtsschutzversicherung von Zeit zu Zeit seine Versicherungsbedingungen anpaßt, und damit die interne Statistik der Versicherungsfälle ändert, macht das sinnvollerweise auch die BfA.
>Das kapitalistische Elend soll vertuscht werden. Dazu werden die Statistiken verbogen und gefälscht. Vertrauen und Glaubwürdigkeit gewinnen unsere Herren Politiker dadurch nicht. Der Sozialstaat ist nur das Feigenblatt des Kapitalismus. Jetzt soll dieses Feigenblatt weiter gekürzt und beschnitten werden.
xxxxxx dazu möchte ich nichts schreiben!
Gruß Dieter
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