Trixx 07.05.2003, 08:26 |
Ein unverfrorener Freund![]() |
-->(SZ vom 7.5.2003)Von Christoph Schwennicke - Polnische Außen- und Sicherheitspolitik ist, von Berlin aus betrachtet, seit einiger Zeit eine sehr kecke Veranstaltung. Vor kurzem ließ der deutsche Verteidigungsminister Peter Struck eine erkleckliche Anzahl von Leopard-Panzern auf einem Warschauer Kasernenhof vorfahren - so gut wie geschenkt bekam das Nachbarland das in Deutschland überschüssige Gerät. Zum Dank orderte Polen kurz darauf Flugzeuge in den USA. Dort machte sich die polnische Regierung darüber hinaus beliebt mit ihrer vorbehaltlosen Unterstützung des Irak-Krieges. Zum Dank und als Anerkennung bekam das Neu-Nato-Land eine militärische Besatzungszone im Irak zugewiesen. Nun ist der polnische Verteidigungsminister auf die Idee gekommen, dass man diese schwierige Aufgabe doch gut mit dem deutsch-polnisch-dänischen Korps bewältigen könnte. Das ist Außenpolitik ohne jedes Fingerspitzengefühl. Es steht Polen zwar frei, bei seinem Eintritt in den Nato-Club gleich den großen transatlantischen Schritt zu wagen und sich mit den Euro-Nato-Ländern gar nicht lange abzugeben. Jetzt aber angesichts der militärischen Großaufgabe doch lieber auf das trinationale Korps mit Deutschland zu hoffen, ist nach dem Vorlauf der Ereignisse vermessen und unverfroren. Man muss ein solches Verhalten nicht wie der französische Präsident Jacques Chirac „ungezogen“ nennen. Vielleicht kann Kanzler Schröder aber am Freitag in Breslau, beim Gipfel des „Weimarer Dreiecks“ zwischen Deutschland, Frankreich und Polen, seinem Freund, dem polnischen Staatschef Kwasniewski, noch einmal in Erinnerung rufen, wer sich zuvorderst für Polens Aufnahme in EU und Nato stark gemacht hat. |
Emerald 07.05.2003, 10:40 @ Trixx |
Re: Ein unverfrorener Freund |
-->die polnische Gemeinde (Ex-Patriots) in den USA ist stärker als alle Polen |
Tempranillo 07.05.2003, 11:09 @ Emerald |
Re: Ein unverfrorener Freund |
-->>Polen, d.h. die dortigen Menschen, tun mir leid, denn sie werden enttäuscht werden, wie andere zuhauf in der Vergangenheit. |