-->Hallo,
ich hab mal eine Frage zu einem Nebenthema, nämlich dem Münzgeld und der Verbuchung der Münzgewinne im Bundeshaushalt. Interessiert mich aber sehr.
"dottores Real-Enzyklopedie" hier habe ich schon mal entnommen (oder es zumindest so verstanden), daß ein deutlicher Unterschied zwischen Banknoten und Münzen besteht. Banknoten werden von der Zentralbank gegen Hereinnahme von anderen"Schuldscheinen" (Handelswechseln oder Staatsanleihen) herausgerückt und entsprechend in der Bilanz verbucht. Münzen werden vom Staat (Finanzminister) geprägt und als Nettogeld ohne Gegenbuchung in den Verkehr gebracht. Weshalb früher auf den Scheinen auch"Deutsche Bundesbank" und auf den Münzen"Bundesrepublik Deutschland" stand. Richtig so?
Technisch: Finanzminister läßt meinetwegen 1 Million Münzen zu €1 prägen. Herstellungskosten bei der Münzanstalt beispielsweise €100.000 Die Münzen wird er wohl nicht selbst behalten, sondern gegen Gutschrift des Nennwertes auf seinem Konto an die Bundesbank abgeben, die diese Münzen über die LZBs und die Geschäftsbanken in den Umlauf bringt.
Durch diese Operation müßte (von den Kleinmünzen mal abgesehen) ein Münzgewinn anfallen, im Beispiel €900.000 Wenn ich mir nun den Bundeshaushalt anschaue - Tabellen 1 und 9 -, tauchen dort"Münzeinnahmen" im Bereich von 100 bis 900 Mio Euro jährlich immer mit NEGATIVEM Vorzeichen auf. Wieso denn das? Denke ich hier verkehrt herum? Es müßte doch eigentlich als Einnahme verbucht werden, denn die Prägung der Kleinmünzen kann doch nicht so stark defizitär sein.
Ist es eigentlich nicht bedenklich, wenn der Staat auf diese Weise Geld wirklich aus dem Nichts und für nichts (keine Gegenbuchung, noch nicht einmal Herausgabe eines"Schuldscheines" in Form einer Anleihe o.ä.) schaffen kann? Ist es nur deshalb relativ problemlos, weil das Geldvolumen in Münzen wesentlich kleiner ist als das in Banknoten, oder hat das noch andere Gründe?
<ul> ~ Bundeshaushalt 2003 (.pdf)</ul>
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