-->Liebe Boardgemeinde,
die meisten Menschen können sich das Problem der Staatsschulden und ihres langfristig zwingenden Verfalls schon deshalb nicht vorstellen, weil der Bezug zum eigenen Leben fehlt.
Ich habe deshalb einmal anhand einer primitiven Tabelle das Finanzschicksal eines normalen Lohnarbeiters nachgezeichnet, der im Jahre 1968 die Arbeit aufnimmt und irgendwann in den laufenden Jahren in Rente geht.
S. dazu:
http://www.geocities.com/fiskalismus/aufschuldner.html
Bei bislang jährlichen Lohnsteigerungsraten von (statistisch gerundet) über 4 vH ergibt sich seither eine mehr als Vervierfachung des Jahresnettolohns.
Das Besondere ist nun, daß dieser Lohnarbeiter sich wie der Staat verhält, also jedes Jahr eine Neuverschuldung von 3 % seines Nettolohnes aufnimmt (fiktives Beispiel, geht praktisch uU nur als Verwandtenkredit gegen Beleihung bzw. Anrechnung auf das künftige Erbe nach den Eltern).
Zahlt dieser Mensch nun Zinsen (hier angenommen moderate 5,5 %, den"Tabellen-Staatszins der Finanzämter") auf die akkumulierte Gesamtschuld jährlich an seine Gläubiger, ergibt sich, dass nach ca. 30 Jahren der
Nettolohn abnimmt, m.a.W. entweder die Neuverschuldung oder der Lohnanstieg ausgeweitet werden muß. Nach ca. 30 Jahren reichen also auch mehr als 4%ige Lohnsteigerungen nicht mehr aus, um den Lebensstandard zu halten.
Was in der Haushaltskasse des Normalos stattfindet, kann im Falle der Staatskasse eigentlich nicht anders sein. Denn auch der Staat kann sein Einkommen via Steuern nicht endlos steigern (arg. e. Laffer-Kurve).
Man sieht also: nach mehr als 30 Jahren Aufschuldung wird das Spiel langsam ungemütlich, wenn die Zinsen nicht sinken.
Da auf der Produktivseite nicht mehr viel zu holen ist (Deutschland ist schließlich der sinkende Teil der kommunizierenden Wirtschaftsröhren), kann dies nur bedeuten: Die Zinsen müssen weiter sinken. Japan läßt grüßen.
Ich auch
netrader
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