-->>>Hallo, Miesespeter,
>>ich bin voll Deiner Meinung, denn dann kommen derart viele Stiftungsgelder nach Liechtenstein, daß man keine Stiftungsräte mehr finden wird, und dann ist das ein tolles Jobmodell, dann werde ich da auch 100 oder mehr Mandate kriegen, fänd ich echt super.
>Erstems haette ich da auch nichts gegen einzuwenden.
>Natuerlich gaebe es massive Kapitalflucht.
>Es gaebe aber ebenfalls massive Kapital- und Kapitalistenzufuhr, in einem Land, in dem die Einkommenssteuern kuenftig bei NULL laegen.
wenn Du alles über Erbschaftsteuern finanzieren und die Einkommensteuer auf Null reduzieren möchtest, wirst Du einen voraussehbaren Effekt auslösen:
- das Vermögen bleibt im Ausland, wird aber so gestaltet, daß es im Inland zu steuerfreiem Einkommen führt, welches rechtzeitig wieder ins Ausland diffundiert, bevor es als vererbtes Vermögen abgeschöpft werden kann - frei nach HCR Horst Claus Recktenwald gilt ja die Maxime, maximiere stets Deinen Nettonutzen, und es ist doch offensichtlich, daß man auch weiterhin versuchen wird, seine Stellung zu optimieren
>Erfolgreiche Typen wie Gates oder Bertelsmann stiften eh ihr Vermoegen nach ihrem Tode gesellschaftsdienlichen Zwecken. Warum sollten die also fliehen?
der Unterschied ist doch offensichtlich: sie tun es freiwillig.
Dagegen ist doch nichts einzuwenden.
Genausowenig gegen Spenden, Zuwendungen, Hilfswerke, Vermächtnisse, die sind alle freiwillig.
Und beinhalten ggf. das Zauberwort: BITTE. (incl. Freiwlligkeit).
In Staatsabzock-Gesetzesform heißt es hingegen: her damit, und zwar dalli, wirds bald.....
......was das allseits bekannte Verweigerungssyndrom auslöst, wonach man immer dann, wenn man muß, erst recht nicht will....
>In Japan gibt es bereits eine 75%-ige Erbschaftssteuer. Kapitalflucht in die USA ist ebenfalls bekannterweise massiv. Eine Unterkapitalisierung der japanischen wirtschaft ist als Folge nicht zu konstatieren, ebensowenig eine effektive Landesflucht.
die japanische Mentalität ist zu unserer vollkommen verschieden, statt sich zu ergeben, sogen die Soldaten oft den Selbstmord vor, usw., die Gemeinschaft hat einen ganz anderen Stellenwert, und obwohl die Regierung kritisiert wird, ist die offene Verhöhnung und Verspottung wie hier dort nicht nachvollziehbar;
im Übrigen gibt es dort im Umkreis keine Steueroasen außer Labuan, welche zudem schwer erreichbar sind, was ja im europäischen Steuerwettbewerb völlig anders gelagert ist
>>Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß es den meisten erfolgreichen Menschen nicht egal ist, wer einmal von ihren Ersparnissen profitiert.
>Ich bin zutiefst davon ueberzeugt, dass dies bei unterschiedlichen Menschen ganz unterschiedlich ist. Und wer dann dem Ganzen entgehen will, der braucht nicht mal mehr das Land zu verlassen, er kann einfach sein Kapital expatriieren. Siehe wieder Japan.
die Erbschaftsteuer setzt bekanntlich am Wohnsitz an, und wer Auslandsvermögen hat, zahlt hierauf ErbSt., er muß also seinen Hintern rauskriegen aus dem Großknast, zusammen mit seiner Kohle. Alles andere mag in der Praxis mal unaufgedeckt bleiben, ist aber je nach Konstrukion mehr oder weniger Steuerhinterziehung und nicht anzuraten, zumal es ja auch sauber geht
>
>>Unser Steuerproff. beliebte immer zu sagen, Steuern seien ja nur Abgaben auf Denkfaulheit.
>Wow, und den liess man dozieren?!?
ja, immerhin bemerkenswert, er durfte.
>
>>to.. Um der lieben Neidgefühle schlage ich vor, endlich den Maoismus wieder aufzunehmen und alle im Blau- oder Grünmann herumzulaufen und ein Fahrrad zu fahren, sonst könnt ja der soziale Friede nicht mehr und so weiter.
>>Mannomann.
>Lieber Baldur, Prinzipien sind eine Sache. Aber man muss doch auch realistisch sein. Der sozialismus ist gescheitert, weil er die Natur des Menschen nicht gesehen hat. Der Liberalismus macht genau den gleichen Fehler, wenn er den Neidfaktor abschaffen will. Das geht effektiv nicht, er ist Teil des menschlichen Designs!!! Man kann also nur versuchen, ihn moeglichst unschaedlich ausleben zu lassen.
ja, sexuelles Verlangen ist auch angeboren, trotzdem bumst nicht alles offen wild durcheinander.
Manche charakterlichen Wesenszüge sind unbestreitbar vorhanden, dann muß man die halt abwehren, ins leere laufen lassen, oder zumindest versuchen, sie tendenziell wirkungslos zu machen - aber ihnen nachgeben, obwohl man sie als rein destruktiv erkannt hat, wäre ja mehr als ein Armutszeugnis, es wäre eine zivilisatorische Kapitulation und eine retrograde Darwinisierung
>>Und wer neben den dem Menschen angeborenen Grundeinstellungen wie Notwehr, Leistungsgerechtigkeit etc. nun auch die Familienversorgung abschaffen möchte, tja, zu dem fehlen mir die Worte.
>Das sehen wir eben anders. Ich wuerde von meinen Eltern gar keinen Erbteil annehmen wollen. Entweder ich steh erfolgreich auf eigenen Fuessen, oder es waere mir peinlich, mit 50 ploetzlich auf einen Erbanteil angewiesen zu sein. Ich will keine Almosen, auch nicht von meinen Eltern. Und ich will auch keine Kinder, die speter als Erwachsene auf meine Almosen angewiesen sind.
>Almosen sind fuer diejenigen da, die sich selbst nicht helfen koennen. Und ich hoffe doch, dass meine Kinder nicht dazugehoeren werden.
>
wieso Almosen? Versteh ich nicht. Das ist Familienvermögen, meist gemeinsam erbaut, erspart, zusammengeschuftet. Und dann soll das in fremde Hände verstreut werden?
Wer so dumm war und gespart hat, statt es zu verfressen, versaufen, die große Sause mit der Familie zu machen, 2x im Jahr Kreuzfahrt, volle Kanne, der soll seine Sparsamkeit büßen?
Dann sehe ich durchaus das spärlich ererbte Vermögen als kleinen Ausgleich dafür, daß ich meinen Vater in meiner frühen Kindheit nur viertelstundenweise pro Woche sehen durfte, weil er malocht hat, damit es uns mal besser gehen sollte. Als Spätfolge erlebte er seine Rente nicht mehr, umanasunst eingezahlt......und sein zeitlebens erspartes ist nur ein Bruchteil dessen, was ich im freien Ausland erwirtschaften konnte, nebenbei.
Andere waren mit ihren Kindern beisammen, in Urlaub, im Schrebergarten, haben nichts verdient, und werden auch nicht abgezockt. Besser so?
Überlaß es doch jedem selbst, wie es sein soll. Die Staatsabgreife ist, mit Verlaub, pervers.
Mit Abhängigkeit vom elterlichen vermögen hat das rein gar nichts zu tun, nur damit, daß das alles bereits einmal oder mehrfach besteuert wurde und nun nochmal abgegriffen werden soll. Der Staat hat da seine dreckigen Griffel wegzulassen.
>>Übrigens empirisch öfters passiert, wie die abgebrannten getreidefelder in der Zwangskollektivierung der sowjetischen Landwirtschaft.
>Finde ich ziemlich kindlich. Du verbrennst doch jetzt auch nicht Dein Einkommen, anstatt es dem Staat zu geben. Und wenn Du mal die Summe aller gezahlten Einkommenssteuern ueber ein Leben addierst, dann wirst Du vermutlich auf eine Summe kommen, welche den Wert Deiner Nachlassenschaft uebersteigt.
>Ist das nicht paradox?
nein, die Rechnung kommt so nicht hin. Wenn Du richtig angelegt hast und Deine Spielräume genutzt hast, sollte mehr Vermögen übrig bleiben als die Summe der reinen Einkommensteuern.
Wenn ein Einkommen zu stark für meinen Geschmack besteuert wird, erziele ich es nicht, ich verweigere mich da konsequent.
Ich muß nicht alles machen, was ich könnte. Bevor andere daran schmarotzen, und es kein sinnvoller, selbstverständlicher Beitrag zum gemeinwesen ist, laß ich es. Ist mein voller Ernst.
Ich zahle jetzt weniger als 10% Einkommensteuer, und die kommt noch überwiegend meiner Wohngemeinde zugute - die zahle ich gerne, ohne zu murren, im Gegenteil, ich mache nicht mal Abzugsmöglichkeiten geltend..
Zu BRDDR-Bedingungen erwerbstätig zu sein, ist für mich heute nicht mehr vorstellbar - um es klar zu sagen, falls ich gar keine andere Alternative mehr dazu hätte, würde ich lieber diplomierter Staatsschmarotzer als steuerzahlender Staatsknecht.
Jedoch bleibt mir diese Fragestellung erspart, und deswegen muß ich meinen Rasierspiegel nicht auf den Boden runterstellen.
ich bin ja weg.
>>So lange die Grenzen offen bleiben (deswegen wird man die demnächst schließen, wenn die Kacke dampft), schaut sich das jeder betroffene doch unbeteiligt von außen an.
>Nein, weil ein solches Land das lebenswerteste Gemeinwesen ueberhaupt darstellen wuerde: ein Wirtschaftswunderland ohne Leistungsbehinderung. Die Almosenempfaenger leben aus dem Vermoegen vergangener Generationen (und nicht dem zukuenftiger Generationen wie heute), und die Leistungsbereiten bleiben unbelastet.
ein Gemeinwesen, daß die Früchte privater Anstrengungen in überwiegendem Anteil wegnimmt (egal, ob in Form von ESt. oder ErbSt.) ist grundsätzlich kein lebenswertes Gemeinwesen für Leistungsträger.
Im übrigen würde es zu einem verstärkten Werteverzehr durch die vermögenden kommen, also kürzere Lebensarbeitszeit, man muß ja quasi wieder alles selbst verbrauchen, sonst es futsch ist.
Was dazu führt, daß die volkswirtschaftliche Gesamtleistung einbricht, BSP wird ja nur durch Tätigekeit erzeugt, nicht durch Werteverzehr in diesem Sinne.
Dann gibts halt mehr Leibrenten-Modelle usw., aber zu Deinen Schlaraffia-Zuständen kommst Du niemals über den Umweg Staat und Umverteilung, sondern nur durch die konsequente Eliminierung derselben (sorry, Standing Bear, es ist meine tiefste Überzeugung).
>>Und belustigt sich über die wildgewordenen Umverteilungsmaximierer fremden Vermögens.
>Das tut er heute auch.
ja, mit den bekannten Spätfolgen, die gerade ausgebrochen sind: sie haben fertig.Und das ist gut so.
>Gruss
>Miesespeter
und zurück vom Baldur
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