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...Asien
[b]<font size="5">Das niedrige Preisniveau in Asien ist verlockend </font>
Die Kolumne
von Marc Faber[/b]
Zwar stimmt es, dass nach Meinungsumfragen Zürich, Vancouver und Wien die höchste Lebensqualität unter den bedeutenden Städten der Welt bieten und sich 17 der Städte mit der geringsten Lebensqualität in Afrika befinden. Aber das Preis-Leistungs-Verhältnis scheint mir in gewissen asiatischen Städten bei weitem am günstigsten zu sein. Ich erwähne dies für den Fall, dass einige deutschen Leser das harsche nordeuropäische Wirtschafts- und Wetterklima verlassen und sich in einem anderen Land niederlassen möchten, wo die Wirtschaftsaussichten und die Lebensbedingungen wesentlich günstiger erscheinen.
Trotz SARS und eines relativ düsteren Ausblicks für die Weltwirtschaft wächst das Bruttosozialprodukt zurzeit in den meisten asiatischen Ländern um fünf bis sechs Prozent. Gründe hierfür sind, dass ausländische Firmen sich insbesondere nach dem Ausbrechen von SARS nicht nur auf China für den Bezug von Konsumgütern verlassen wollen, die Schwäche der asiatischen Währungen, die zusammen mit dem US-Dollar gegenüber dem Euro gefallen sind und damit den Export nach Europa belebt haben, und das niedrige Preisniveau, das zu wachsenden ausländischen Kapitalinvestitionen führt.
Um einen Überblick über das Preisniveau asiatischer Länder zu bekommen, bietet sich ein Kostenvergleich von Geschäftsräumen in verschiedenen Städten an. In Bangkok betragen die Gesamtkosten von Büros, trotz einer Teuerungsrate von 7,3 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten, inklusive Servicegebühren und Steuern 3,37 Dollar pro Quadratmeter pro Monat. Im Londoner West End liegen die vergleichbaren Kosten bei 45,86 Dollar, in Tokio bei 35,88 Dollar. Mit anderen Worten, in London ist es mehr als 13 Mal so teuer, Geschäftsräume zu mieten wie in Bangkok - immerhin die Hauptstadt eines Landes mit mehr als 60 Millionen Einwohnern, wovon rund zehn Millionen in der Stadt selbst leben. Weltweit gibt es nur fünf andere große Städte mit günstigeren Mieten: Manila, Christchurch in Neuseeland, und Johannesburg, Kapstadt sowie Durban in Südafrika. Das thailändische Preisniveau ist noch bedeutend niedriger im Norden des Landes, insbesondere verglichen mit Phuket im Süden, wo die Preise sogar höher liegen als in Bangkok.
Dies ist erwähnenswert, weil überall in Asien und in Neuseeland sowie Australien die Immobilienpreise auf dem Land und in kleineren Städten außerordentlich günstig sind. Falls nämlich SARS und der Terrorismus weltweit zu einem längerfristigen Problem werden sollten, dürfte die Nachfrage nach Immobilien außerhalb von größeren Städten, wo infektiöse Krankheiten sich schnell verbreiten und Terroranschläge wahrscheinlicher sind, stark zunehmen. Dies gilt vor allem auch deshalb, weil das Internet es uns doch erlaubt, überall auf der Welt ebenso gut informiert zu sein wie in London, New York oder Tokio, in Zürich, Wien oder Vancouver. Außerdem sind natürlich nicht nur die Lebenskosten in Asien viel niedriger als in den westlichen Ländern, sondern auch die Aktienbewertungen, die meiner Meinung nach deutliche Kapitalgewinne in den nächsten Jahren versprechen.
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