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Leider ein reines Wunschdenken.
Die EU-Osterweiterung wird entweder für die Neumitglieder total enttäuschend werden, weil sich die wirtschaftliche Angleichung auch in Jahrzehnten noch nicht vollzogen hat und das Gefälle nach kurzer Aufschwungphase eher wieder zunimmt (s. ehem. DDR) oder der Sargnagel für die ehem. Weststaaten, weil sie sich hoffnungslos übernommen haben.
Vom aufufernden Kriminaltourismus will ich gar nichts weiter sagen, den haben wir ohnehin auch schon vorher gehabt. Daß aber der Westen bei eigenen Leuten massive Pensionskürzungen vornehmen muß, weil es darum geht, Dreckschleudern wie polnische Braunkohlekraftwerke zu sanieren oder eine kaum vorhandene Infrastruktur in Rumänien aufzubauen, wird der breiten Masse auf Dauer kaum jemals einleuchtend erklärt werden können.
Doch diese Auswüchse gab es auch jetzt vor der Osterweiterung schon - so hat Portugal zB auf Madeira mit deutschen Geldern völlig sinnloserweise eine Autobahn gebaut, die aufgrund der Beschaffenheit der Insel nur aus Tunnels und Brücken besteht - was das gekostet hat, mag sich jeder selbst vorstellen.
Die Bereitschaft zur EU-Erweiterung ist überhaupt nur deshalb vorhanden, weil hier ausnahmsweise einmal die beiden größten politischen Gruppierungen in den westlichen Staaten gleicher Meinung waren.
Die Linken, weil sie blauäugigerweise DAS große Friedensprojekt EU sehen, und die Wirtschaft, weil sie in Zeiten allgemeiner Saturiertheit neue staaatlich subventionierte Absatzmärkte wittert und auf Billigstlohnarbeiter hofft.
Eine gewählte Regierung hat jedoch vor allem zuerst aufs eigene Volk zu schauen.
Es nützt dem arbeitslosen deutschen Arbeiter nur wenig, wenn dafür ein polnischer Bauer seine Einkünfte um 100 % steigert.
Und wenn dies erst einmal auch die breite Masse in Deutschland, Frankreich oder Italien (selbst Nettoempfänger) kapiert hat, wird die EU schneller wieder in ihre Einzelteile zerlegt werden als sich diese zusammengefunden haben!
Schönen Sonntag noch!
DD
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