Hallo, EUKLID und alle,
>2. Man legte sich zehn Zentner Kartoffeln in den Keller. Das ist überhaupt nicht dumm, denn zumindest hat man damit ein halbes Jahr was zu beißen. Aber in unserer Minimalgesellschaft wird ja jetzt oft der Keller eingespart. Braucht man angeblich nicht mehr im Zeitalter des Atomstroms, der Zentralheizungen und der Erdgasversorgung. Frieren und nichts zu Beißen ist vermutlich eine Todeskombination.
so ist es, wer hat denn heute noch irgendwelchen Vorrat?
Nur Oldy, denke ich mal, und der Baldur natürlich, mein Mindestbestand sind 500kg Dosenbrot und ca. ebensoviel Dosenkuchen.
Unser neues Haus ist eigentlich ein Nullenergiehaus mit Solarstrom und Photovoltaik, Wärmepumpe usw., aber dennoch hats 12000 Liter Heizöl im Tank und einen Zweitbrenner für Feststoffe (Kohlen dazu hats auch im Vorrat - hoffentlich brauchen wir die nie).
Kachelofen (Grundofen)? na klar, auch.
Und einen Kanonenofen für alle Fälle, für 250 DM aus dem Baumarkt.
Stromausfall? Na und, 6KW Dieselaggregat, das auch mit Billigpflanzenöl aus der Metro läuft.
Demnächst versuche ich noch ein Benzinaggregat auf betrieb mit Schnaps oder Holzgas umzubauen, müßte machbar sein.
Und im Garten wachsen keine Ziersträucher, sondern Obst- und Nußbäume, Gemüse und Kartoffeln.
Fragt nicht, wie man mich als durchgeknallt ansieht.
Na, was solls, ist mir wurscht, aber für den Fall, daß ich mal Recht behalten sollte, sind auch meine Fenster durchbruchsicher und aus unkaputtbarem Holz (Delignit).
>Schlechtes Geld ist das größte Unglück das ein Volk treffen kann. Dieser Spruch wird scheinbar momentan beim Euro gerade in die Tat umgesetzt.
Analog würde Walter Ulbricht heute sagen: NIEMAND HAT DIE ABSICHT, EUCH DIE ERSPARNISSE ABZUNEHMEN................
>5. Zum Thema Konvertibilität: Im Jahre 1911 beschlossen fünf Abiturienten des Wilhelm-Ernst-Gymnasiums in Weimar nach der Abgangsfeier nicht nach Hause zu gehen sondern stande pede direkt zum Bahnhof und nach Paris zu reisen. Sie sandten vor der Abfahrt einen Boten zu ihren Eltern und ließen ihnen ausrichten, sie möchten sich bitte gedulden, nach drei Tagen würden sie wieder heimkehren. Dies wurde nicht geglaubt. Man bekam zu hören Pässe, Visa, Reisedevisen. Antwort: Einen Pass brauchte man vor dem ersten Weltkrieg nur zur Reise nach Rußland. Die gesamte übrige Welt stand jedem offen. Devisen gab es nicht. Man zahlte in Paris mit deutschen Goldstücken wie andernorts auch oder man wechselte das Goldstück in Francs ein in jeder Wechselstube, auf jeder Bank ohne Formalitäten. Hier gab es noch Freizügigkeit des Menschen und des Geldes.
Kaum zu glauben - man erinnere sich, daß vor dem ersten Weltkrieg im Deutschen Reich keine Einkommensteuer existierte - und da will man uns immer vorsülzen, was wir doch heute für eine tolle Staatsform haben - einen Scheiss haben wir, mit Verlaub.
>h) Für den Baldur den Ketzer: Ketzer sind Leute, die solange verfolgt werden, bis man ihnen folgt (H. de Montherlan)
Danke, aber als Dissident im Exil läßt es sich ertragen, schließlich ist man nicht mittendrin, sondern nur am Zaun dabei
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: vielleicht sollte man noch auf einen grundlegenden Wertewandel eingehen:
früher konnte man davon ausgehen, daß in der Wohnbevölkerung zu ca. 98 % (lt. Uni-Lehrstuhl öff.Recht) homogene Wertevorstellungen und Unrechtsbewußtsein vorherrschten.
Auch der Dieb, der ertrappt wurde, wußte, daß er zu Recht zu verurteilen war.
Heute wird er frech und bedroht Richter und Bestohlenen, streitet alles ab, und lacht noch darüber.
Im Ernst, als eine bekannte Lehrerin mal einen Pimpf ermahnte, er solle nicht mit Schneebällen auf die Fenster gegenüber schmeißen, sagte er ihr WAS WILLST"DU" (!), wenn DIR (!) was nicht paßt, kommt mein Vati und bringt den Rechtsanwalt mit, Du hast mir gar nix zu sagen.
usw.
jedenfalls stelle ich fest, daß das Unrechtsbewußtsein abhanden kommt, klar, denn als ethisch motivierter Normalo ist man heute hoffnungslos der Depp.
Je frecher, desto erfolgreicher. Und irgendwann wird die Haut bei jedem so dünn, daß man endlich an den Fakten lernt, statt weiter den Deppen abzugeben.
Wobei wir wieder bei der Moral wären, aber bei solchen Vorbildern in der Politik (gell, Mister Kanther Sheriff) geht es doch vergleichsweise selbst in der Gosse noch ehrenhaft zu.
Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich denke, daß manche Ausländergruppen ethisch anspruchsvoller erziehen als so manche deutsche Durchschnittsfamilie.
Das Niveau sinkt überall, mancherorten drastischer als anderswo, aber es ist trotzdem in Bewegung - nach unten.
Mein Opa war Polizist, und es ist kein Vergleich von den Bubenstücken von damals zur heutigen Gewaltkriminalität.
Also, Oldy, ich denke, Deine Pazifistenumgebung hält nur so lange, bis der erste kommt, der die Friedlichkeit ausnützt und sich gegen alle durchsetzt.
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