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kopiert aus NZZ-am-Sonntag vom 8.6.2003:
Phonak findet viel Gehör
In der verkürzten Pfingstwoche bekommen die Schweizer Anleger kaum Zahlenmaterial zum Verarbeiten. Einzig die Nachzügler Phonak und Züblin - beide schliessen ihr Geschäftsjahr per Ende März ab - werden ihre Jahresberichte 2002/03 vorlegen.
Von Phonak erhofft sich die Anlegergemeinde vor allem Informationen über neue Produkte. Das Zahlenmaterial dagegen liegt in den Grundzügen vor. Der Stäfner Hörgerätehersteller hat für die abgelaufene Geschäftsperiode einen provisorischen Umsatz von 550 Mio. Fr. ausgewiesen. Im Vergleich mit dem Vorjahr entspräche dies einem Rückgang von 4,5%. Gemäss den Ausführungen von Chief Executive Officer Valentin Chapero ist der Umsatzrückgang einzig auf die Dollarschwäche zurückzuführen.
In Bezug auf den Betriebsgewinn hat Phonak einen Ebita von 45 Mio. bis 50 Mio. Fr. in Aussicht gestellt. Das Geschäftsjahr 2001/02 hatte dem Hörgerätehersteller noch einen Ebita-Gewinn von 73 Mio. Fr. beschert. Mit einem Massnahmenplan will Phonak wieder auf den Wachstumspfad einschwenken. Zum einen ist eine Produkteoffensive vorgesehen, zum andern soll die Komplexität der Produkte reduziert werden, um Kosteneinsparungen zu ermöglichen.
Patrick Laager, Analyst bei der Bank Sarasin, ist trotzdem skeptisch. «Die anhaltende Dollarschwäche wird Phonak auch im laufenden Jahr belasten», erklärt er. Laager würde am Donnerstag vom Management gerne erfahren, ob sich die Produkteoffensive schon in den Umsätzen niedergeschlagen hat. Die Kostenstrukturen bei Phonak stuft er als rigid ein: «Es wird noch dauern, bis sich die kostenseitigen Massnahmen auch in höheren Gewinnen niederschlagen.» Der Sarasin-Analyst schätzt, dass Phonak im laufenden Geschäftsjahr eine Betriebsgewinnmarge von 10% erzielen dürfte. Im Vergleich mit andern Medtech-Titeln, die im Schnitt Margen von 20% bis 22% aufweisen, sei dies zu wenig. Alles in allem hält Laager die Phonak-Aktien für eher teuer. Die Bank Sarasin stuft die Papiere auf «Halten» ein.
Bei Merrill Lynch weist man darauf hin, dass sich der von der Digitaltechnologie getriebene Wachstumsboom - 1998 bis 2001 hatte der Hörgeräte-Bereich jährlich 7% bis 10% zugelegt - in Zukunft nicht wiederholen werde. Die Investmentbank hat die Einstufung der Aktien von Phonak und des dänischen Hauptkonkurrenten William Demant auf «Neutral» zurückgenommen.
Die Züblin Immobilien Holding wird am Mittwoch über das abgelaufene Geschäftsjahr informieren. In der Berichtsperiode 2001/02 hatte Züblin bei Mieterträgen von 77,2 Mio. Fr. und einem Aufwertungsgewinn von 5,2 Mio. Fr. einen Betriebsgewinn von 28,4 Mio. Fr. erzielt. Der Marktwert des Immobilienportefeuilles belief sich per Ende März 2002 auf 1,1 Mrd. Fr. (bis.)
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