-->>Risiko für Freddie-Mac-Anleihen steigt an
>Von Ulrike Sosalla, New York
>Der zweitgrößte US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac hat bereits am Mittwoch für die Angst der Investoren vor weiteren Enthüllungen über Bilanzunregelmäßigkeiten teuer bezahlen müssen. Eine Abwärtsspirale könnte sich in Gang setzen. >
>Das Unternehmen musste den Investoren für die Emission einer fünfjährigen Anleihe über 1 Mrd. $ einen Renditeaufschlag gegenüber Staatsanleihen (Spread) von 21 Basispunkten bieten. Vergangene Woche waren es nur neun gewesen.
>Ein steigender Spread zeigt an, dass Investoren den Kauf dieser Bonds als zunehmend risikoreich einschätzen. Massive Verkäufe hatten zuvor die Renditen bereits begebener Freddie-Mac-Bonds nach oben getrieben.
>Höhere Rendite soll locken
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>Muss der Finanzierer die Investoren mit einer höheren Verzinsung locken, geht das auf Kosten seiner Gewinne. Das halbstaatliche Unternehmen profitierte bisher davon, dass es wegen einer impliziten Staatsgarantie wesentlich geringere Kreditkosten hat als private Institute. Sollte der Vorteil nun wegen der Bedenken der Investoren wegfallen, könnte der Gewinn des Konzerns leiden, weitere Unsicherheit wecken und eine Abwärtsspirale in Gang setzen.
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>Keine Auswirkungen hat der Bilanzskandal dagegen bisher auf den Markt für hypothekengesicherte Wertpapiere, dem Hauptbetätigungsfeld von Freddie Mac."Ich bin bisher nicht allzu besorgt", sagte Susan Bies, Gouverneurin der US-Zentralbank, am Mittwoch."Es sieht aus, als ob der Handel mit Hypothekenpapieren noch ganz gut läuft."
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>Bisher ist jedoch völlig unklar, wie weitreichend die Bilanzierungsprobleme des Konzerns wirklich sind. Im Januar hatte Freddie Mac angekündigt, seine Bilanzen für 2000 bis 2002 nachzubessern, da der neuer Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers eine veränderte Bilanzierung einiger Derivategeschäfte verlange.
>Investoren fürchten weitere Enthüllungen
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>Seit Freddie Mac jedoch am Wochenende seine drei Topmanager entließ und ankündigte, dass die interne Prüfung der Bilanzen noch bis zum Herbst andauern werde, mehren sich die Zweifel an der Version, dass nur kleinere Probleme zu korrigieren seien. Erschwerend kommt hinzu, dass Freddie Mac wegen seines halbstaatlichen Status wesentlich weniger Informationen offen legen muss als andere börsennotierte Unternehmen. Das schürt die Unsicherheit der Anleger.
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>In vorauseilendem Gehorsam wollte Freddie Mac am Mittwoch nach US-Börsenschluss die Abfindungen des Vorstands- und des Finanzchefs veröffentlichen, die am Montag ihre Posten geräumt hatten. Berichten zufolge soll Ex-Chef Leland Brendsel weitere zwei Jahre sein Gehalt von 1,1 Mio. $ jährlich beziehen. >
>Freddie Mac:
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