-->>Wenn ich das richtig verstehe, könnte die EZB gegen Hereinnahme von Schuldtiteln Noten ausgeben.
Ja, ich vermute aber, sie wird sich passiv bebuchen lassen. Das mit den Noten wäre am"Anfang" etwas zu direkt. Zusammenzählen kann schließlich jeder. Effekt bei ZB-"Buchgeld" logo derselbe.
>Jetzt möchte ich auf einen weiter unten von Rossi eingebrachten Zusammenhang hinweisen:"Angeblich EU-Investitionsprogramm in Höhe von 70 Mrd. Euro geplant"
>In diesem Text heißt es auch:
>< Finanziert werden soll dies gesamteuropäische Infrastrukturpogramm - und das ist der eigentliche"Clou", auf den sich offenbar die Regierungen in Rom, Paris und Berlin in den letzten Monaten geeinigt haben - durch die in Luxemburg ansässige Europäische Investitionsbank (EIB); d.h. unter Umgehung des Maastrichter Stabilitätspaktes. Denn, wie die FAZ (nichtgenannte)"Befürworter des Plans" zitiert, gehe"im Gegensatz zu Schuldverschreibungen der Länder die Darlehenstätigkeit der Luxemburger EU-Hausbank EIB nicht in die Defizitberechnung der Länder ein". >
>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/197742.htm
Ja, der Fall ist sehr interessant. Die EIB muss sich dafür allerdings am Kapitalmarkt refinanzieren. Oder sie gibt die Titel an eine andere Staatsbank (keine ZB), die die Titel dann bei der EZB einreichen kann (tier-2).
>LaRouche hin, Berlusconi her - das interessiert mich im Moment nicht -, aber offensichtlich gibt es durchaus Möglichkeiten, Kredite für Investitionsprogramme zu vergeben, die nicht die Staatsdefizite vergrößern.
Ja, das ist ja völlig klar.
>Jetzt könnte man sich in einem weiteren Schritt vorstellen, dass eine Bank wie die Luxemburger EIB Kredite an die Firmen gibt, die damit solche Infrastrukturinvestitionen vornehmen; und weiterhin läßt sich vorstellen, dass die EIB ihre Forderungen an diese Firmen in Form von asset backed securities bündelt und bei der EZB einreicht, wofür sie dann die entsprechenden Euros bekommt.
Das ist ein sehr kritischer Punkt. <b<Direkt[/b] darf sie das eigentlich nicht, in Parallelität zu den Privatbanken, die auch nicht eigene Titel bei der ZB einreichen dürfen, sondern immer nur die anderer Banken, die sie im Nostro haben. Ob es zum"Direct Banking" kommt? Ich weiß es nicht, kann sein oder auch nicht, jedenfalls sehr schnell aus der EZB-Position zu erkennen.
>Weiterhin läßt sich vorstellen, dass solche - vielleicht durch die Staats- und Regierungschefs der EU abgesegneten und von unabhängigen Fachleuten positiv begutachteten - Infrastrukturprogramme von der EZB zusätzlich gefördert werden, und zwar dadurch, dass die Zentralbank (EZB) diese Euros gibt, ohne Zinsen... Entschuldigung, dottore, natürlich: ohne Steuern dafür zu nehmen, also mit Null-Diskont (ist das jetzt hoffentlich richtig? Bin leider kein Ã-konom!).
Ja so ist es richtig. Es wäre dann allerdings das erste Mal seit Hitler usw., dass - kurzgeschlossen - Investitionen mit frisch gedrucktem Geld finanziert werden. Der Trick kann natürlich darin liegen, dass man Papiere mit Coupon ausgibt, die dann auf Nullrendite gedrückt werden und zum Null-Diskont (Steuer, ja) in die EZB schlüpfen - das Tor haben wir ja nun entdeckt.
>Wie dottore schrieb, müßte sich ein solches Programm nicht einmal preissteigernd auswirken:"Die Umsätze müssen zunächst die Kapazitäten voll auslasten, was dauern dürfte und dann erst dürften sich Preissteigerungen bemerkbar machen können."
So ist es. Auch unter Hitler kam es erst nach 1936 zu nennenswerten Preissteigerungen plus dann Preisstopp, der bis 1948 anhielt, im Krieg sowieso (bei Preisstopp gibts immer Lebensmittelkarten, also ein Zuteilungssystem).
>Aber ein solches Programm könnte sich durchaus belebend auf die Wirtschaftsentwicklung auswirken und vor allem auch Arbeitsplätze schaffen, damit auch die Sozialsysteme entlasten und das Steueraufkommen erhöhen.
Richtig.
>Also ökonomische Impulse ohne Erhöhung der Staatsschulden und ohne Erhöhung der Zinsbelastung des Staates.
Ja, das geht bis zu dem Punkt, ab dem die Preise steigen, dann freilich ist es aus, denn der Staat hat dann das Preisproblem selbst am Hals. Außerdem kann er keine"Nullprozenter" mehr im Publikum los werden, usw.
Das Problem ist halt, wie immer: Wieviele Konjunkturprogramme kann man machen, bis sich schon vom Sinn her keine mehr lohnen (alles voll betoniert; in Japan gings außerdem auch bekanntlich schief). Die 70 Mrd sind natürlich Euroland-weit peanuts.
>Und die Rückzahlung an die EZB?
>Nach Fertigstellung des Projekts wird es privatisiert und damit bekommt die EZB ihre Euros zurück.
Das Projekt (Straßen, Schulen usw.) mit Maut, Schulgeld usw. - das geht auch, setzt dann aber wieder zusätzliche Verschuldung im Privatsektor voraus.
>Das sind Gedanken, die manchem hier im board, der auf den großen Zusammenbruch fixiert ist, vielleicht nicht gefallen mögen. Mir scheint es allerdings wichtig, auch mal"positive" Entwürfe zu denken.
Fixier Dich bitte nicht auf Fixierer, die ihrerseits gar nicht fixiert sind. So wie es jetzt abläuft, geht es definitiv schief. Mit der EZB und dem (bittschön von mir allein entdeckten, ich wüsste nicht, wer's sonst noch gesehen hat) Einfallstor ist es"technisch" möglich. Ob es so gemacht wird, weiß ich doch gar nicht. Vielleicht sind die auch komplett zu blöd. Jedenfalls machten die heute am Telefon nicht den hellsten Eindruck ("oh, John, on which page do we have these own funds..."? - Hintergrund).
Es geht nur darum: Die Notenbank muss ein Loch haben. Und das hat die EZB, obwohl sie bisher noch nichts in der Richtung unternommen hat (bis auf die mysteriösen 5 Milliarden).
Die Erfahrung lehrt nun, dass es dabei nicht bleiben wird - siehe Schatztitel in der dt. Hyper-Infla - die kamen auch aus dem Nichts daher, stiegen ganz gemächlich an und endeten bei 190 Trillionen.
Ab wann es also"dahingeht" mit der"Notenpresse" (EZB-Passivseite genau anschauen!), ist völlig offen. Und ob überhaupt erst Recht.
Warten wir's doch einfach ab. Wir wissen doch endlich ganz genau, wohin wir schauen müssen. Ist das nix?
Gruß!
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