-->>Hallo,
>ich muĂ hier noch mal ÂŽne dumme Frage stellen.
>Wie wird das nun praktisch, ganz konkret finanziert?
Hi McShorty!
Wie jede Lieferung zunĂ€chst per Kredit. Die Lieferfirma kann warten, bis sie ihr Geld bekommt (vereinbarte WĂ€hrung gilt!). Oder sie kann diese Forderung, die zunĂ€chst unverzinslich ist, bei einer Bank zum"Diskont" einreichen und das Geld schon frĂŒher in dem Cash kassieren, der auf der Rechnung steht. (Falls $): Mit dem Cash (tĂ€glich fĂ€llig) kann der Lieferant dann machen, was er will. Entweder als Dollar-FĂ€lligkeit stehen lassen, was in Dollar anlegen - oder in eine andere WĂ€hrung switchen.
>Ich denke einfach, die Amis bezahlen mit US-$,
Sie bezahlen zunÀchst gar nicht. Und wenn Termin ist, in der WÀöhrung, die sie schuldig sind. Sind es Dollar, ist es ein reiner Binnenumsatz! Wo der Lieferant physisch sitzt, der in Dollar fakturiert, interessiert niemanden.
>was den ja nun international sicherlich nicht stÀrker macht, da ja wohl mehr in"Umlauf" kommen. Aber woher haben die Amis die Dollars? Die FED wird sie ja wohl nicht einfach so drucken + unter die Leute verteilen.
Nein, die Fed hat damit gar nichts zu tun. Es ist ein stinknormales AuĂenhandelsgeschĂ€ft, wobei nur zwei Dinge interessieren: Ist es in Dollar abzuwickeln (dann hat der Liefrant die Folgeprobleme an der Socke, muss sich z.B. gegen Dollarkursfall zum Termin abgesichert haben usw.). Und: Zahlt der KĂ€ufer zum Termin. Falls nicht, ist es wie bei jeder normalen Pleite auch, wo es völlig wurscht ist, wo der Schuldner pleite macht.
>Kommen die vielleicht von den AuslÀndern selbst, die ihre Dollar gg. Anleihen + Aktien"eingelöst" haben?
Nein, die Dollar sind vor dem GeschĂ€ft fĂŒr das GeschĂ€ft ĂŒberhaupt nicht da! Die mĂŒssen - falls $-Faktura - zum Termin ("zahlbar bis spĂ€tetens...") beschafft werden.. Dazu nimmt der Schuldner dann - je nach Kassenlage dann (!) - Kurzfrist-Geld auf oder nicht. Und aus dem Kurzfrist-Schulden kann er dann Langfrist machen - je nach seinem Standing (BonitĂ€t).
>Kann man zur ganzen LeiBI einfach platt sagen, dass die Amis gg. grĂŒne Zettel Waren + Dienstleistungen aus der ganzen Welt beziehen?
Nein, es wird niemals mit Sorten ("grĂŒne Zettel") bezahlt.
>Tauschen die einfach Papier gg. Arbeit ein? Dann wÀren die ja die Cleveren + die AuslÀnder irgendwann die Gelackmeierten, oder?
Keineswegs. Die kriegen doch immer ihr Geld, es sei denn der US-Abnehmer geht zwischen Wareneintreff und Zahlungstermin pleite (aber dafĂŒr gibt's den Eigentumsvorbehalt bei Waren). Ansonsten: Der VerkĂ€ufer hat einen $-Titel (Wechsel, Aval, Konnossament, das Seehandelsrecht kennt da alle möglichen Varianten, bis hin zum Barter) und den macht er tĂ€glich fĂ€llig (Abgeld) und die Summe switcht er innerhalb von Sekunden in die WĂ€hrung, der er haben will, falls Euro in diesen. Und darĂŒber kann er dann verfĂŒgen (z.B. sofort Löhne zahlen usw.).
>Zur LeiBi selbst, ist das wirklich alles drinne, von sichtbaren Waren, ĂŒber Dienstleistungen (Software, Leih-,PatentgebĂŒhren, Mieten, Copyrightrechten u.s.w.), oder fehlt da eine wichtige GröĂe?
Nein.
>Dankender GruĂ
>McShorty, der meint ein Defizit mĂŒĂte doch irgendwann"bezahlt" werden:-)
Das Defizit nicht. Das ist nur eine statistische GröĂe. Genausogut könnte man sagen, die BMW-KĂ€ufer nördlich MĂŒnchen haben ein Mega-Defizit gegenĂŒber BMW-MĂŒnchen auflaufen lassen. Aber BMW MĂŒnchen hat lĂ€ngst das Geld. Entscheidend ist nur, ob bezahlt wird oder nicht bzw. ob der GlĂ€ubiger an sein Geld gekommen ist oder nicht (was ĂŒberhaupt nichts damit zu tun, ob der Schuldner selbst bereits bezahlt hat: das ist ja eins der BankgeschĂ€fte: Finanzierung = Verwandlung von spĂ€teren FĂ€lligkeiten in frĂŒhere).
GruĂ!
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