-->US-Piloten bombardierten in Afghanistan kanadische Soldaten: Außergerichtliche Lösung
Den Militärs, die nach eigenen Angaben Speed genommen hatten, bleibt Kriegsgericht erspart
Washington - Die US-Luftwaffe wird zwei Piloten, die im vergangenen Jahr in Afghanistan bei einem versehentlichen Bombenangriff vier kanadische Soldaten getötet hatten, nicht vor ein Kriegsgericht stellen. Dies verlautete am Donnerstag aus dem US-Verteidigungsministerium. Der mit der Untersuchung der Vorkommnisse beauftragte Generalleutnant Bruce Carlson sei zu dem Schluss gekommen, dass beide außergerichtlich bestraft werden sollten. Bei einem Kriegsgerichtsprozess hätten den Soldaten bis zu 64 Jahre Haft gedroht.
Der Fall wird in Kanada aufmerksam verfolgt, wo viele noch empört sind, dass US-Präsident George W. Bush zwei Tage brauchte, um sich für den Angriff vom 17. April 2002, bei dem auch noch acht kanadische Soldaten verwundet wurden, zu entschuldigen. Eine amerikanisch-kanadische Kommission war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Schuld für den Angriff bei den Piloten lag. Die Bombe war abgeworfen worden, obwohl ein Fluglotse die Piloten aufgefordert hatte, nicht zu feuern.
Piloten standen unter Drogeneinfluß
Die beiden beschuldigten Piloten Harry Schmidt und Walter Umbach geben an, unter dem Einfluss von Amphetaminen ("Speed") gestanden zu sein. Amphetamine wirken antriebssteigernd und erhöhen Selbstwertgefühl sowie Risikobereitschaft.
Laut dem US-Frernsehsender ABC ist der Einsatz von Amphetaminen bei Kampfjetpiloten eine"Standardprozedur" der US-Luftwaffe, um aufkommende Müdigkeit der Piloten auf langen Missionen zu unterdrücken. (red/APA/AP)
|