-->Hallo (especially @Sushicat ;-)),
nachdem bekanntlich alles zumindest zwei Seiten hat, sollte es nicht allzu sehr verwundern, wenn nicht nur hinsichtlich der Klima-Problematik oder der Gentechnik ganz"unorthodoxe" Standpunkte eingenommen und auch begründet werden können. Trotz der diesbezüglichen unschwer erkennbaren, jahrzehntelangen Einbahn-Konditionierung durch die wichtigsten Medien: Warum nicht auch beim"Thema Regenwald"?
Es besteht kein Zweifel, dass ausgedehnte Naturlandschaften einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leisten, dass sich das Klima, wie es sich auf unserem Planeten abspielt, auch tatsächlich so abspielt, wie wir es mitbekommen. Diese Formulierung zeigt im Grunde schon, worauf ich hinaus will: Warum sich ein Klima da und dort auf eine bestimmte Art und Weise entwickelt, und warum nicht, da herrscht nach wie vor ziemlich luftleerer Raum. Weder existieren brauchbare"Modelle", die auch nur halbwegs tiefgreifend die schier unendliche Komplexität des Zusammenspiels von Sonne, Mond, Wasser, Luft, Geologie (Boden, Vulkanismus usw.), Vegetation, menschlichem und tierischem Einfluss usw. erklären könnten, noch besteht realistische Aussicht, dass ein solches Modell in absehbarer Zeit jemals vorliegen wird. Zu komplex sind diese Zusammen- und Wechselwirkungen, auf einer so großen und heterogenen Oberfläche wie jener des Planeten Erde, um sie in ein Modell einbetten zu können, welches letzten Endes nichts weniger von sich selbst verlangt, als die Zukunft vorhersagen zu können.
Trotz dieser offensichtlichen Tatsachen, die man vielleicht am besten mit"Wir wissen, dass wir nichts wissen" zusammenfasst, ist es ein faszinierendes Erlebnis, die Wirkung der F. Engels'schen (!) Gesetze der Dialektik z.B. anhand der Regenwaldproblematik zu studieren:"Aus Quantität wird Qualität." Zwar ist es im Grunde ein alter Hut, dass etwas nur lange und oft genug wiederholt werden muss, um sich in der breiten Masse als"uneingeschränkte Wahrheit" zu manifestieren. Dennoch kann es ein recht schmerzvoller Prozess sein, sich dessen anhand der eigenen Person und der eigenen Wahrnehmung anhand eines konkreten Beispiels auch ganz konkret bewusst zu werden.
Wir alle wissen - nach nunmehr ca. 20-jähriger, eindringlicher Wiederholung - dass die Regenwälder gefährdet sind. Weiters wissen wir, dass diese Regenwälder für das Erdenklima von großer Bedeutung sind. Wären sie also plötzlich weg, dann hätte das verheerende Auswirkungen, und nachdem ja doch irgendwie alles miteinander verbunden ist, auch bei"uns". Und wer will schon, dass der Golfstrom aufhört, die Antarktis abschmilzt, die russische Tundra auftaut, oder - wenn auch in leichtem Gegensatz dazu - gleich eine neue Eiszeit hereinbricht? Also kann es doch gar nicht anders gehen, als sämtliche Regenwälder dieser Erde möglichst umfassend unter Naturschutz zu stellen - nicht wahr?
Wer nun selbst ob dieser kombinatorischen Meisterleistung immer noch nicht recht motiviert dreinschaut, muss spätestens dann mit ins Boot, wenn der (vorerst?) letzte Joker, die Mutter aller Gründe, ins Treffen geführt wird:"Es ist ja nur zum Wohle der nachfolgenden Generationen, zur Erhaltung der Natur für unsere Kinder". Spätestens da wird aus so manchem Langweiler plötzlich ein Ã-kofundi, der zur Durchsetzung seiner Ziele auch schon mal Machete oder Molotow-Hahnenschwanz in Betracht zieht... ;-)
Aber alles hat seinen Preis. Wenn"wir" Mitteleuropäer heute der Auffassung sind, der tropische Regenwald gehöre massiv geschützt, die böse Immo-Spekulation (auch Altersvorsorge ist letztlich nichts anderes) dürfe nur hierorts stattfinden, wo ja auch schon vor Jahrhunderten der Urwaldbestand radikal abgeholzt worden ist, dann ist das möglicherweise nicht nur verlogen. Es muss den Damen und Herren Eigentümern, Besitzern und (vor allem) staatlichen Verfügern in den betroffenen Ländern (Brasilien, Kolumbien, Kongo, Indonesien usw.) geradezu wie ein neuer Kolonialismus erscheinen, wenn z.B. aus dem alten Europa ;-) einige Umweltaktivisten eigens in die Urwälder Ecuadors eingeflogen werden, um sich etwa zwecks Verhinderung der Erdölförderung an Bäume oder Maschinen zu ketten.
Vielleicht fragen sie sich auch, die erwähnten Eigentümer, Besitzer und Verwalter, wie diese Umweltschützer überhaupt in den Regenwald an Ort und Stelle kommen (mit dem Flugzeug nach Quito, von dort weiter mit dem Jeep, beides keine besonders spritsparenden Alternativen der Fortbewegung), und kommen dann womöglich zum Ergebnis, dass diese Damen und Herren Umweltschützer doch recht heuchlerische Charaktere zu sein scheinen.
Aber das braucht ja"uns" nicht allzu stark zu kümmern, was diese Menschen"da unten" für Ansichten haben. Der Regenwald wird von"uns" zum "Gemeinschaftsgut" aller Menschen erklärt (Eskimos und Kamtschatkinesen natürlich eingeschlossen), während ansonsten selbstverständlich gilt:"Deutschland den Deutschen!""Belgien den Belgiern!" usw. Is doch ganz logisch. Wer kennt auch nur einen peruanischen Indio, der nach Europa fliegt, um gegen den Ausbau von Skigebieten in den Alpen oder Pyrenäen zu demonstrieren?
Wie immer muss man sich am Schluss solcher Gemein-Provokationen natürlich für seine, vom Mainstream fatal abweichende Meinung rechtfertigen. Also: Nein, hier geht es keineswegs darum, naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu ignorieren und die (angebliche) Rolltreppe abwärts auch noch mit"Hurra!" zu beschleunigen. Im Gegenteil, man sollte darauf achten, auch wirklich naturwissenschaftliche Fakten vorgesetzt zu bekommen. Dass sie als solche verkauft werden, sollte dabei - wenn der Verdacht einmal gegeben ist - nicht blindlings für bare Münze genommen werden. Erst recht nicht, wenn sich auch ohne großes Detailwissen sehr leicht zeigen lässt, dass diese Fakten nur Hypothesen sind, die sich mit aller Leichtigkeit insofern widerlegen lassen, als sie unmöglich zu beweisen sind.
Vielleicht erinnern sich die Meisten hier auch noch an das Waldsterben Anfang der 80er, welches in der Zwischenzeit mangels Realität wieder klammheimlich abgesagt wurde. Oder das Flusssterben. Usw. Ich kann mich erinnern, Ende der 80er im Fernsehen einen Bericht gesehen zu haben, in welchem behauptet wurde, dass jedes Jahr eine Fläche der (unvereinigten) BRD in Form von Ex-Regenwald gerodet und für immer zerstört würde. Wie groß müsste dieses Loch nun schon sein? Wo sind diese Schneisen heute in Brasilien, im Kongo, auf Borneo? Alles wieder zugewachsen, wie es scheint.
Vor drei oder vier Jahren las ich in einer heimischen Tageszeitung von der"bedenklichen" Entwicklung, dass im Bundesland Oberösterreich der Bestand an Almen in den Bergen Jahr für Jahr in der Größe zweier Fussballfelder schrumpfe. Grund: Die Ausbreitung des Waldes!!! Schade nur, dass ich es nicht ausgeschnitten und aufgehoben habe. Zur Not liesse es sich aber sicher auftreiben.
In Anbetracht dieser Fakten ist es für mich - leider, denn ich war lange genug auch angesteckt vom"Umwelt-Bazillus" - an der Zeit, grundsätzlich jeder Alarm- oder Horrormeldung in Sachen"Umweltschutz" mit allergrößter Skepsis zu begegnen. Der Verdacht liegt nahe, dass mit dieser Masche nicht nur das (im Grunde genommen natürlich falsche) Engels'sche"Gesetz", sondern vor allem ganz konkrete Menschen aus Fleisch und Blut bedient werden, die aus diesen Gegebenheiten das machen, was auch wir hier gelegentlich versuchen: Das Beste! ;-)
Wissenschaftler, hungrig nach Ruhm, Anerkennung und Nobelpreisen;
Medienmanager, gierig nach Auflage und Einschaltquoten,
und nicht zuletzt Staatsbürokraten, auf der Suche nach neuen Märkten und Betätigungsfeldern.
Ergebnis sind dann solche Monströsitäten und Schmonzetten wie KYOTO. Ein kollektiver Schuss ins Knie wäre wohl schmerzvoller, zugegeben, käme aber auf jeden Fall billiger. Das Ausmaß an vertanen Chancen und Wahnsinn wäre durchaus vergleichbar.
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Fazit: Wieder einmal ein (natürlich hoffnungsloser) Versuch des Silberadlers, verbreitete Irrtümer zu erschüttern und alte Gewohnheiten zu hinterfragen. Ich gebe gern zu, dass die bösen Industrielobbies großes Interesse an meinen törichten Schlussfolgerungen haben müssten - vielleicht kann mich ja mal einer mit denen bekannt machen... ;-)
Der größte - und zweifellos unfairste - Vorteil dieser Lobbyisten ist ja, dass sie niemals eigene Kinder haben. Wie sonst könnte man für die Planetenzerstörer Shell oder Rio Tinto arbeiten?
Gruß, silvereagle
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