-->>Heute ein wenig verbittert?

Hi Mat,

ich stelle jetzt nicht die Gegenfrage, wie Du darauf kommst. , aber was den gesamten Staatsmafiabetrieb der BRDDR betrifft, der bereits ganz unten bei den Gemeinden anfaengt, da gebe ich mich absolut keinen Illusionen mehr hin, Klarheit im Kopf und coolness im Herzen, das sind meine Emotionen auf alle Faelle auch zu diesem Thema.

Sicherlich, und da gebe ich Dir recht, es hat Zeiten in meinem Leben gegeben, und zwar vor 10 - 12 Jahren, speziell zu Zeiten der Aufdeckung der Korruptionen mit diesen Heucheleien und abgrundtiefen Luegnereien in nach meinem Ermessen ungeheurem Umfang, wo sich rasende ohnmaechtige Wut mit tiefer Verbitterung abgewechselt haben.

Ich kenne andere, denen es damals auch so ging wie mir, ich kenne aber auch andere, und das ist die ueberwiegende Mehrzahl, die damals nur noch resigniert abgewunken hat.

Ach ja, und ich kenne auch Deutsche, die haben es erst kuerzlich so richtig geschnallt, mit den entsprechenden Folgen. , aber Du riechst wohl wesentlich mehr wie Du weisst.

>Aber ich bin nunmal stolzer Deutscher.

Ich mag den Begriff Stolz nicht, nicht nur weil das Sprichwort sagt:"Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz", sondern weil gerade auch diese Kombination das Leben mir leider auch im Uebermass bot.

Ich kann Dich jedoch gut verstehen, ich selbst halte mich fuer einen der aufrecht und aufrichtig gehenden Deutschen, der einschraenkungslos bis an sein Lebensende dazu stehen wird.

>Als solcher will es mir nicht in den Sinn, einfach alles zu verjubeln und später mal zu sehn,was geht.

Nuja, mir wollte auch einiges nicht in den Sinn, ich musste mich jedoch damit abfinden und habe mich damit arrangiert und entsprechend umdisponiert.

Von einfach alles verjubeln war jedoch meinerseits keinesfalls die Rede, Mat, bei dem Ratschlag den ich Dir gab.

>Gerade weil es keine Absicherung mehr geben wird, ist es notwendig eigene Absicherung zu schaffen. Natürlich intelligenterweise so, daß der multikultistaat keinen Zugriff hat.

Richtig, und auf Immos hat er ja immer Zugriff. Das Schoene und der Reiz an Immos in Privathand fuer den BRDDR Mafiastaat liegt ja gerade darin, dass man die Eigentuemer effizient ausquetschen kann. In deinem Alter jetzt, Mat, werden sie diesbezueglich noch vorsichtig agieren, weil sie ja noch Jahrzehnte Leistung aus Dir rauszupressen gedenken, aber in 30 Jahren, wenn Du alt bist, da sieht das ganz anders aus, zu diesem Zeitpunkt muessen sie aus Dir die Leistung bereits rausgeholt haben und bei Deiner Enteignung schon weit fortgeschritten sein.

Verstehst Du, das ist deren Kunst, Dir anfaenglich nicht soweit die Gurgel zuzudruecken, dass Du ihnen vorzeitig den Bettel hinwirfst, dann muessten sie naemlich auf Teile Deiner Leistung verzichten, die sie bei richtiger Handhabungsweise voll abkassieren koennen, es sei denn, Du bist dazu in der Lage, ihnen rechtzeitig einen dicken Strich durch ihre Rechnung zu machen.

>Ich liebe meine Heimat viel zu sehr, als das ich einfach die Koffer packe. Hab ich 1989 nicht getan und werd ich auch in diesem System nicht machen.

Das erstere kann ich verstehen, letzteres ist Deine Entscheidung und Dein Risiko, damit musst Du leben koennen.

>Was ich allerdings mache ist Folgendes: Ich nehme von diesem System mit, was ich bekommen kann. Will heißen, Steuerzahlungen werden umgehend durch Subventionen wieder refinanziert.

Ich habe nichts dagegen, ich haette noch nicht mal etwas dagegen, wenn Deine Subventionen weitaus voluminoeser waeren wie Deine Steuerzahlungen, und zwar deshalb, weil ich ausser Verbrauchssteuern keine weiteren Steuern bezahle, wenn ich hier in der BRDDR zugange bin. Same game as everywhere for me, Europe and Australia, seit Jahren.

>Da dieser Staat jegliches nationales Bewußtsein verbietet, verbietet es sich mir, national zu denken. Dereinst wird es hoffentlich mal anders sein.

Man weiss nie, was einer Staatsmafia alles einfaellt und einfallen wird.

>Zu meiner Frau: Sie ist übrigens Russin. Das"abgesichert" bezog sich darauf, daß Sie jederzeit nach Russland zurückgehen kann. Denn einen Vorteil hat dieses Riesenreich: Der Zusammenhalt zwischen den Menschen ist genial. Wer nicht gerade ständig besoffen ist, der wird durch die natürliche Nachbarschaftshilfe nicht verhungern. Insofern ist dies Absicherung genug.

Na also, das liest sich ja schon voellig anders wie in Deinem Vorbeitrag.

>Achja, wenn die Paramilitärs hier durch die Lande marschieren und es sind alles kleine Stalins und Marxens, dann gehe ich doch für ein paar Jahre nach Russland. Aber nur dann, nicht um Pfründe zu sichern, sondern einfach um zu überleben.

Ja, voellig verstaendlich. Vielleicht sind dann nach Deiner evtl. Rueckkehr Deine Immos noch in gebrauchsfaehigem Zustand, wenn Du sie nicht bereits zuvor noch zu einem guten Preis weghauen konntest.

Mat, ich habe in der BRDDR wie auch in Australien mit Jugoslawen gesprochen, sie wussten alle von Faellen zu berichten, wie einige ihrer Landsleute im Jugoslawien der Jahre 1989/90 unheimlich guenstig an bebaute Immos kamen, zu diesem Zeitpunkt hat es bereits kraeftigst gegaert (das Gaeren begann uebrigens 1986 nach der Olympiade in Sarajewo nach uebereinstimmenden Aussagen). Tja, es hat nicht sehr lange gedauert, und die Immos waren im guenstigsten Falle nur mit ein paar Einschussloechern verziert.

>Alles andere sollten wir Deutsche schon in Deutschland klären und nicht von Spanien aus. Ist nunmal sozusagen unsere Verpflichtung.

Die beiden, Euklid und forever, hatte ich ja nur als Beispiel fuer eine Alternative genannt, es muss nicht immer Espana sein. Du orientierst Dich ja Richtung Osten, wie ich sehe, kann ich nichts dagegen sagen, ist nach meinem derzeitigen Wissen ok.

Auch gebe ich Dir voellig recht, dass Deutsche ihre Angelegenheiten nicht in andere Laender tragen duerfen, das muss intern geklaert werden.

Es wird auch diesmal intern geklaert werden, da bin ich mir sicher.

Mat, damit das absolut klar ist: Du hast um Rat gebeten, ich musste Dich bei Deinen diesbezueglichen Darlegungen ziemlich blauaeugig einschaetzen, was jedoch offensichtlich nicht zutrifft, und habe Dir Deinem Sinne nach entsprechend geraten.

Ich habe Dir auch dargelegt, warum z.B. ich noch offene Rechnungen u.a. gegen die BRDDR Staatsmafia habe, und Dich deshalb davor gewarnt, weil diese Staatsmafia nie selbst leistet sondern immer nur dort abgreift, wo sie etwas holen koennen, weil ihnen nicht entschieden die AKs auf ihre Nasenwurzeln zielend entgegenlaecheln.

>

Gruss
TD

-->>Und dann gibt es ja durchaus Menschen, die gar nicht weg können selbst wenn sie wollten. Was sagst du denen? Strick nehmen, Kugel geben, damit man das Elend nicht ertragen braucht?

Ich sage denen hoechstens, dass ich sie bedaure und ihnen leider nicht helfen kann, wenn ich tatsaechlich nicht zu helfen vermag oder helfen will.

Ggf. klaere ich sie darueber auf, was wie wo und warum sie sich selbst die Kniescheiben zerschossen haben, das tue ich aber nur dort, wo meine dann gutgemeinte Rede evtl. mit Ratschlaegen gewuerzt auf fruchtbaren Boden fallend als solche anerkannt wird, ansonsten breche ich sofort ab.

Jammernden ehemaligen Grossmaeulern klopfe ich nur troestend die Schulter, dass es kaum noch schlimmer fuer sie kommen koenne, und es sicherlich bald wieder besser fuer sie werden wird, manchmal muesse man allerdings selbst dabei etwas tun, das Glueck falle halt nicht immer untaetig in den sitzenden Schoss... [img][/img]

>...aber wer täglich nur den Untergang prophezeit hat m.E. mit sich selbst ein Problem.

Wer tut das?

>Gruß
>wheely

Gruss
TD

-->Hallo, wheely,

ich kann Deine Gefühle gut verstehen, aber sie entspringen der notgedrungenen Ohnmacht, es nicht für Dich ändern zu können. An der nüchternen Bestandsaufnahme, daß Deine Heimat Dir keine heimatlichen Gefühle mehr bietet, sondern Dich mehr oder weniger anwidert, ändert das nichts.

Die objektiven Gegebenheiten sind so, wie sie sind, unabhängig davon, ob man sie ändern kann oder nicht.

Im Ausland ist nicht alles soooo toll, wie man meint, aber letztlich sucht man sich ja freiwillig seinen neuen Lebenskreis, und muß das Saldo selbst gegenzeichnen, ob es paßt oder nicht.
Die, die in zivilisierten Ländern gerne bleiben, obwohl sie auch wieder weg könnten, haben eine Verbesserung für sich erreicht.

Diejenigen, die irgendwo in der DomRep gescheitert sind, können halt nicht wieder zurück, ohne klein bei zu geben, die sind nicht Gegenstand des Vergleiches.

Aber wenn Du nüchtern Deine ureigensten Erwartungen saldierst, wirst Du feststellen, daß Dir Deine Heimat kaum noch Chancen bietet, dafür umso mehr Bürden auflastet.

Wer in der Lage ist, sich durch einen Umzug zu verbessern, wird dies auf kurz oder lang auch tun, sobald der leidensdruck größer geworden ist als die Beharrlichkeit oder aber die Zwänge, die Dich an Deine Umgebung binden.

Dazu braucht es fast immer ein Schlüsselerlebnis. ich bemühe gerne die Fäkalsprache: ich behaupte einmal, daß jeder der hier am Forum vertretenen Auswanderer erst schmerzhaft eine in die Eier getreten bekam, und zwar vom Verbrecherstaat und seinen Lakaien, und daraufhin den Entschluß faßte, nie mehr wieder.

Ab hier kommen irrationale Elemente zum Tragen. Wenn Du allein das Gefühl hast, die Blutsauger und Schmarotzer durch Menschen in Ämtern getauscht zu haben, dann bist Du bereits glücklich.

Da können die Zahlen vergleichbar sein, aber das GEFÜHL ist anders.

Du hast die Obrigkeit abgeschüttelt und bist FREIWILLIG geworden.

Ein freier Mensch.

Mit hohem Risiko und zu kostspieligen Tarifen, ohne Schutznetz und auf eigene Gefahr, aber auch ohne die Erbschmarotzer.

Dieses Gefühl muß man einmal gehabt haben, sonst kann man es nicht nachempfinden.

Vor ziemlich genau 14 Jahren wurde bei mir der Drang zur Auswanderung virulent. Den grundstein hierzu legte ein, wie könnte es anders sein, Steuerpriefer, Schwein seines Zeichens, der mir übel in die Eier trat.

Obwohl ich per Saldo Recht bekam, vergißt man diesen Freistoß niemals.

Damals sagte mir ein Berater, der bereits lange Jahre nur noch im (freien) Ausland lebte, er könne das einengende Stasigefühl gar nicht beschreiben, wenn er aus London kommend in Köln ausstieg. Wie in Berlin (Ost), Hauptstadt der DDR.

Ich konnte das nicht begreifen, der Mann war stattlich und überzeugend, aber hier war er doch ein Spinner, oder?

Nein, als ich selbst mit freien ausländischen Papieren und Fahrzeug die Zonengrenze, äh, die BRDDR-Grenze passierte, konnte ich die gleichen Gefühle nachempfinden, die ein Auswanderer aus Adolfland empfunden haben mußte, der das Schiff nach Paraguay bestieg.

Das kann man mit Worten nicht beschreiben, es schnürt einem den Hals zu und wühlt einen auf, auch, wenn man partout nichts ausgefressen hat.

Erst vor ein paar Tagen fuhr ich die berüchtigte Geldabgreifstrecke ins Rheintal andersherum und wunderte mich nicht mehr groß über die Geldabgreifer, die die Strecke von Leutkirch nach Wangen mit einer Geldabpresse verstopft hatten.

Es ist derart jämmerlich, beschämend, und degeneriert, was hier im Namen des Volkers stattfindet, daß ich es mit meinen Gefühlen vergleichen kann, als ich mit HAndelsware und Zollfreischein die Zonengrenze Anno 1990 überschritt, äh, überfuhr, ins VoPo-Land und ins Arbeiter- und Bauernparadies.

Du kommst von quasi einem anderen Planeten und trittst vorübergehend ein in ein Panoptikum des Irrealen. Gottlob ja nur auf Zeit, aber immerhin.

Dir schnürt es den Hals zu, es wirkt befremdlich und bedrohlich, obwohl Dir niemand was kann, dennoch bist Du nicht im Gleichgewicht. Du bist ein Untertan in jederzeitiger Abwehrbereitschaft.

Das macht unfrei. Und bedrückt.

Ich kann Dir das schwer in Worte fassen, aber es ist so, die Auswanderung kommt oft einer Menschwerdung gleich, Du wirst vom früheren Befehlsempfänger, defensiv und gehorsam, zum selbstbestimmenden Menschen.

Klingt theatralisch, aber ist so.

Vieles kann man nicht mit monetären Werten ausdrücken, Freiheit ist so ein Ding.

wer sie nie riecht, wer die Sonne nicht kennt, die Freiheit nicht und die Unabhängigkeit, wird die nie Sklaverei von der Menschwerdung unterscheiden können.

Es is niederschmetternd, daß ein angeblich freies Land zum Auffangbecken der Hilfesuchenden aus der ganzen Welt wird, aber selbst seinen eigenen Bürgern nur noch zum Gespött gereicht und zur Last wird.


Aber SO ist es.

Bitte entshuldigt meine situationsbedingt gefühlsüberfrachtete Ausdrucksform, aber so stellt es sich für mich dar.

Unsere Heimat ist zum geschmacklosen Witz verkommen, zum Gespött und zur beliebigen 5-Marks-Hure, und dafür bespuckt sie uns auch noch und wird frech.

Wer das mitmacht, situationsbedingt mitmachen muß, ist bedauernswert. Aber eben nicht der freie Mensch, der sich es durch glückliche Fügung erlauben kann, NEIN zu sagen.

Diese wäre eine beneidenswerte Position, aber sie impliziert auch ein Stück kalte Heimatlosigkeit.

In der Wahl zwischen Rabeneltern und fremder Ungewißheit ist die Chance in der Fremde verlockend und oft erfolgreich.

Liebe Grüße vom Baldur