-->>Hallo Tassi Devil,
Hi alberich,
>der Rentenbetrug hat mit Adenauers Dynamisierung der Rente begonnen.
Das sehe ich nicht so.
Um es gleich vorwegzunehmen, weiter unten schreibst Du:
>Adenauers System hätte nur bei unveränderten Bedingungen funktioniert.
Damit drueckst Du genau das aus was Sache ist: waere auch an diesem System nicht nach Adenauers Tod herumgeschraubt worden, dann haetten sich die Bedingungen nicht derartig verselbststaendigt, wie sie es taten und umgekehrt.
Die Zauberlehrlinge haben schon vor 30 Jahren begonnen zuzuschlagen.
Die"Wirtschaftskrise" von 1966 hatte doch gerade gezeigt, wie wichtig es ist, die Rentenversicherung der kleinen Leute aus dem Umlageverfahren des Generationenvertrages auf die verlaesslichere Plattform der Kapitaldeckung heraus zu fuehren.
Aber mal weiter im Text.
>Davor wurde in der Art einer Lebensversicherung das Eingezahlte wieder Ausgezahlt (Kapitaldeckungsverfahren). Ob es eine Verzinsung gab und wie hoch ggf. entzieht sich z.Zt. meiner Kenntnis. Vielleicht weiß jemand mehr.
>Demzufolge war die Rente gering.
So isses, die Rente war gering.
>Sein Sündenfall war die Entkoppelung von Einzahlung und Auszahlung. Die Dynamisierung war nur möglich, indem auf die Gelder der späteren Rentenbezieher zurückgegriffen wurde. Der sog. Generationenvertrag.
>Zusätzlich gab es noch einen Staatszuschuß.
Ich kann das nicht als Suendenfall sehen, weil nur die Bezieher kleiner Einkommen darin eingeschlossen waren und weil das spaetere Kapitaldeckungsverfahren angepeilt war. Dass das nicht nur leere Worte waren, das beweisst der erwirtschaftete Ueberschuss der BfA 1971, trotz der Tatsache, dass bereits relativ kurz zuvor schon kraeftig gesuendigt worden war, dies jedoch allemal nach Adenauers Tod.
Von was anderem sollen kleine Leute denn bitteschoen ihre ggf. wenig spaeteren Altersrenten denn einmal bestreiten, wenn anfaenglich ihre Rentenkasse leer ist, als auf ihre Zukunft zu setzen, naemlich ihre Kinder, von denen sie erhoffen, dass diese es spaeter einmal besser werden machen koennen wie sie selbst!?
Aus kleinen Leuten werden dann groessere Leute, wenn sie spaeter auf Kapitalien zurueckgreifen koennen, die ihr Eigentum sind, nur die machen sie stark, jedoch muessen diese zuerst angespart werden, anders geht das nicht.
Was das Ansparen betrifft, Du glaubst doch hoffentlich nicht daran, dass in dem maessig inflationaeren Umfeld der damaligen Zeiten die Manager der Rentenkassen ihre wachsenden Kassenvolumina nur wie Sparbuecher bei den Sparkassen anlegen durften und konnten!?
Vergiss auch bitte nicht den Zuschuss des Bundes aus Steuergeldern.
>D.h.: Ursächlich für die Rentenmisere ist der Alte aus Rhöndorf. Für den Erhalt der Macht tat er alles, er verkaufte sogar seine Enkel (resp. deren Rente). Die Rentenreform (Januar 57) brachte ihm auch die Mehrheit im September 57 ein.
Das hast Du jetzt sehr dramatisch ausgedrueckt, ich kann das nicht unterschreiben.
Im uebrigen ist etwas mit dem spezifizierten Datum der Rentenreform faul, ich komme weiter unten darauf zurueck.
>Adenauers Trick ließ uns die Rentenbeiträge einer ganzen Generation verspeisen. Das Resultat, Tassi Devil, wirst du an deiner Rente sehen, was du auch befürchtest.
Das ist mir jetzt viel zu billig, Adenauer auf diese Art und Weise die Schuld zuzuschieben, und schon Deine Ausdrucksweise gefaellt mir nicht.
Verspeist wurde von"uns" (wer issn das ueberhaupt?) ueberhaupt nichts, die Rentenkasse kam nach anfaenglich guten Fortschritten Richtung Kapitaldeckungsverfahren in der Folge lediglich ueber ihre Durchlauferhitzerfunktion nicht hinweg, spaetestens die Bluemschen Operationsorgien an den Sozialsystemen haben auch den Durchlauferhitzer vollends der totalen Willkuehr der BRDDR Staatsmafia unterstellt.
Was mich selbst betrifft, ich weiss seit 1968, was tatsaechlich Sache bei der Rentenversicherung war, ich bin doch kein Blinder.
Auch war mir immer klar, dass dann, und nur dann, wenn Deutschland wirtschaftlich voll zur Hoelle faehrt, wie z.B. vor 70 Jahren mit Massenarbeitslosigkeit etc., dann ist bei der Staatsrente, soviel ich auch zuvor per feierlichen Versprechungen abgezockt worden sein mag, Sense.
Ich hielt die naechste deutsche Hoellenfahrt auch fuer relativ lange Zeit nicht fuer moeglich, jedoch, wie ich sehe und weiss, man lernt halt nie aus.
Mein eigener Erzeuger hat mich im Alter von 20 Jahren, rund 1 Jahr noch vor meiner Volljaehrigkeit, wortwoertlich wissen lassen:"Solange Du nicht volljaehrig bist, kann ich mit Dir und Deinem Zeugs machen was ich will".
Es sprach die Macht pur, und so etwas praegt.
Selbstverstaendlich habe ich mich auch anderweitig rententechnisch durch meine rein private Ignatztive etwas abgesichert, auch ohne teutonische Rente werde ich nicht frieren, hungern oder duersten muessen, mein Hauseigentum und weiteres Trallala wird schon dafuer sorgen, dass ich im Alter nicht abstuerzen werde. [img][/img]
>Adenauers Fehler war auch, den 2. Teil der Rentenreform, die Förderung der Familien und Kinder (sprich der Beitragszahler), mit den Worten abzutun: Kinder kriegen die Leute sowieso.
Damit hat er absolut recht gehabt, denn gerade die kleinen Leute haben immer Kinder bekommen, die Pille gab es noch nicht, was die meissten der kleinen Leute zuvor zwar nie gross hat werden lassen, aber die Kinder waren fuer die Alten in gewissem kleinem Rahmen Rentensicherung.
Damit sollte aber nach laengerem Anlauf auf das Kapitaldeckungsverfahren auf Dauer Schluss sein.
Im uebrigen, was sollte denn noch alles gefoerdert werden, das Kindergeld aus Steuermitteln wurde ebenfalls nach der Bundestagswahl 1957 eingefuehrt!?
>Ein fataler Irrtum. Adenauers System hätte nur bei unveränderten Bedingungen funktioniert. Aber genau das Fehlen der Kinder und die immer längere Lebenszeit der Rentner lassen das System kollabieren (andere Faktoren siehe Weltartikel).
Den fatalen Irrtum beging nicht Adenauer sondern die sozialistischen Begluecker aller Couleur in der BRDDR, denen jetzt nicht nur dieses System krachend um die Ohren fliegt.
Schau Dir mal die Statistiken der Kindergeburten der BRDDR an, da wirst Du genau feststellen, wann die Sozialismusbeglueckung so richtig angestartet wurde. Das war mehrere Jahre nach Adenauers Tod.
>Und interessant: Es dauerte Jahrzente bis der Fehler des Systems offensichtlich wurde, obwohl eigentlich ab Mitte der 60er erkennbar für die die sehen wollten.
Ab Mitte der 60-ger Jahre war noch ueberhaupt nix erkennbar, das ist unhaltbares Geschwaetz, entschuldige bitte mal!
Und wenn Du schon von der Offensichtlichkeit der Fehler des Systems schreibst, dann bezieht sich das nicht nur auf die Rentenversicherungssysteme, sondern auf das gesamte System, das die Sozen ab 1972 voll unter ihrer Knute hatten. Blende bitte mal auf 1976 zurueck, da waren schon die schoensten Rangierbahnhoefe bei den Sozialverssicherungen entstanden und der Sozenstaat zapfte darueber hinaus bereits seit Jahren der Rentenversicherung mehr ab, wie er reinpumpte.
Die erste Suende wurde nach Adenauers Tod begangen: 1966 war die erste"Wirtschaftskrise" da, damals fehlten rund DM 6 Mio! (im Grunde peanuts bei dem damaligen BSP) in der Staatskasse zur Haushaltsfinanzierung.
Nach meiner Erinnerung liess sich dann 1967 Ludwig Erhard als Bundeskanzler ("Mass halten") darauf ein, gerade auch weil die Sozen kraeftig drueckten (diese waren ja seit laengerer Zeit nicht mehr an die Ruder gelassen worden und zeigten baerenstarke Muskeln) und man langsam aber sicher auf die Bundestagswahlen des Jahres 1969 zusteuerte, die Rentenversicherung fuer alle berufsbeginnenden Arbeitnehmer ab 1968 zwangszuoeffnen.
Auch wenn die Konjunktur bereits Ende 1967 wieder angesprungen war, die ab 1968 wieder rundlaufende Wirtschaft konnte die grosse Koalition 1969 nicht verhindern, dazu gab der zuvor vollzogene Kanzlerwechsel Ende 1967/Anfang 1968 nach meiner Erinnerung auf Kurt-Georg Kiesinger ueberhaupt keinen Anlass.
>Nach sept. 69 haben die Sozen nur die Schleusen, die schon da waren, noch weiter geöffnet (wie es so Sozenart ist) und Kohl erzielte den ultimativen Dammbruch.
Die erste Schleusse wurde 1968 eingebaut, richtig, das war jedoch wie bereits geschrieben rund 3 Jahre nach Adenauers Tod.
Die dabei ausfliessende Geldmenge dieser Schleusse waere m.E. allemal verkraftbar gewesen und weiterhin verkraftbar geblieben, weil die Zwangsoeffnung ja keine Wirtschaftsschwaechlinge implementiert hat, wenn es bei dieser einen Schleusse geblieben waere.
Aber die gesamten Aenderungen auch an den Rentenversicherungssystemen, die nach Antreten der Sozen Schlag auf Schlag gingen waren es, die auch dieses System jetzt zum Absturz bringen, mit dem Rentenversicherungssystem von 1957 - 1967 hatte dasselbe bereits 1972 nicht sehr viel mehr gemeinsam.
>Zum Rest: d'accord: Das Volk freute sich über das Füllhorn, das über sie ausgeschüttet wurde und merkte nicht, das das kein Manna war, was vom Himmel fiel sondern ihr eigenes Geld.
>gruß
>alberich
>
>zum historischen Ablauf:
>http://www.cducsu.de/TextVersion/fraktion/geschichte_detail.jsp?ID=2&NavID=null
>http://www.welt.de/daten/2001/03/25/0325wi242792.htx
Ueber den Wischi-Waschi-Artikel der WELT moechte ich jetzt nicht gross eingehen, allein wenn ich dort lese:
>Auch nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Rentenversicherung nur mühsam wieder >auf die Beine. Die Verbindlichkeiten aller Sozialversicherungszweige hatten >eine Summe erreicht, die es ermöglicht hätte, drei Jahre lang alle Leistungen >ohne Beitragseinnahmen zu erfüllen. Millionen von Flüchtlingen und >Vertriebenen aus den Ostgebieten mussten in den West-Zonen und später auch in >der Bundesrepub-lik aufgenommen und in das Rentensystem integriert werden.
>Das bestehende System wurde diesen Anforderungen nicht mehr gerecht. Unter >Bundeskanzler Konrad Adenauer kam es zur wohl umwälzendsten Systemveränderung.
dann wird es mir schlecht, weil Adenauer 1957 die Kriegsfolgen und den deutschen Staatsbankrott namens Wahrungsreform 1948 zu diesem Zeitpunkt auch in der Rentenversicherung durchziehen musste.
Was mich auf der Seite der CDU jedoch sehr sehr stutzig werden laesst ist folgendes:
1. Nach meinen memories wurde sowohl die Rentenreform wie auch das staatliche Kindergeld erst nach der Bundestagswahl 1957 in gleichem Jahr eingefuehrt, weil die zuvor bestehenden Machtverhaeltnisse im Bundestag Adenauer keine Chance zu ihrer Einfuehrung gegeben haetten, die FDP wehrte sich damals mit Haenden und Fuessen dagegen.
2. Es waere von Adenauer strategisch voellig falsch gewesen, so kurz vor der naechsten Bundestagswahl eine derartige Aenderung, die die Masse der kleinen Leute damals stark begruesste, durchzuziehen. Sooo macht man das richtig: zunaechst verspricht man den Leuten das konkurrenzlose Angebot, dann laesst man sie waehlen, und nach der Wahl zieht man die Sache wie versprochen durch.
Dass die kleinen Leute den"Alten" aus lauter Dankbarkeit gewaehlt haben sollen, weil er ihnen rund 9 Monate zuvor eine neues Rentenversicherungssystem gab, das halte ich fuer ein grosses Geruecht.
Jedenfalls werde ich diese Sache pruefen, ob mich meine Erinnerungen derartig im Stich lassen, was ich aber jetzt auch nicht voellig ausschliessen mag.
2. Schaut man sich die CDU-Seite genau an, dann sind alle Spezifikationen ausschliesslich staatsbezogen, wie z.B. Wechsel in der Staatsspitze, Vertraege mit anderen Staaten etc. etc.
Der Hinweis, dass die Aenderungen bzgl. der Rentenversicherung bereits im Januar 1957 durchgezogen wurden, passt in die dortige Aufstellung ueberhaupt nicht rein, sie ist die einzige ihrer Art.
Ich frage mich, ob man damit Geschichtsklittierung betreiben will, und welches Ziel damit erreicht werden soll.
>
>>Drei Dinge moechte ich zum Abschluss dieses Beitrages"Adenauers Rentenbetrug" erwaehnen:
>>1. Solange der"Alte" am Ruder war, war es keine Frage, dass beide Rentenversicherungen irgendwann nach 2 oder 3 oder 4 Jahrzehnten den Wechsel vom sog. Generationenvertrag auf ein Kapitaldeckungsverfahren allein deshalb vollziehen koennen, weil die bis dahin angesammelten Ruecklagen zu einem solchen Verfahren voellig ausgereicht haetten, was die bis zu diesem Zeitpunkt nur von den kleinen Einkommen zwangsabgefuehrten Beitraege auf ein sehr niedriges Niveau zurueckgefuehrt haette.
>Die Rückführung zum Kapitalverfahren hätte in den 60er spätestens 70er erfolgen müssen.
Nein, auch dabei bin ich anderer Ansicht. Nach 30 Jahren waere das jedoch richtig und moeglich gewesen, dabei waere die bereits Mitte der 80-ger Jahre deutlich geschrumpfte deutsche Bevoelkerung nicht mehr gross auf ihren Nachwuchs angewiesen gewesen.
Ich will auch jetzt ueberhaupt nicht gross darueber spekulieren, was der deutsche Rentenversicherungsfont vor allem in den 80-ger und 90-ger Jahren bei der vorliegenden Wirtschaftslage in die Scheuern haette einfahren koennen, haette da nicht Jahre zuvor ein Brandtstifter und seine Sozen auch vom Kaputtsparen gefaselt und den Katzen an die Schellen gelangt.
>Ob der Kapitalstock ausgereicht hätte, große Frage, 10 Monatsausgaben wären sicher zuwenig gewesen.
Zustimmung, 10 Monatsausgaben sind definitiv zu wenig.
Gruss
TD
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