>es ist eben nicht nur der Staat! Staat und Banken haben sich längst geeinigt und teilen sich die Beute. Der weitaus größere Teil des Falschgeldes wird heute von den Banken erzeugt und diesen Teil blenden Sie leider völlig aus.
Dann darf ich um mein Beispiel aus"diesem Teil" bitten, in welchem aber nicht der Staat vorkommen darf.
Oder einfacher: Was steckt in den"Wertpapieren", die die Buba im Tenderverfahren rein nimmt?
Eine Bank, die auf ihrer Aktivseite nur Forderungen gegen Private hat, was es ja immer noch geben soll, hat also gegen Private vollstreckbare (!) Forderungen und die Privaten werden alles tun, um nicht in diese Vollstreckung zu kommen.
Also tun sie was? Sie vermehren das BIP.
Also können - Ihre Definition vorausgesetzt - diese Banken keinerlei Falschgeld produziert haben. Denn was sollte daran falsch sein, wenn die Forderung (die dem Geld dann unterliegt), zu Mehr-Leistung führt?
>Es wäre schade, wenn es nicht gelänge, hier in diesem Forum eine grundlegende Debatte darüber zu führen, weil ich glaube, daß selbst dottore mit seinem Debitismus und der Staatsverschuldung nur einen Teil des Geheimnisses gelüftet hat.
Ich kann leider nicht sehen, was da noch geheimnisvoll geblieben sein könnte.
>Nur mal als kleinen Vorgeschmack. Dottore schreibt in der Krisenschaukel, daß John Law der geistige Vater von der Theorie des Kredites sei. Dies ist leider ein verhängnisvoller Irrtum, der auf eine völlig falsche Fährte lockt.
Ich darf doch bitten, John Law im Original zu Rate zu ziehen. Der"Kredit", über den er theoretisiert hat (vor"Money and Trade" schon in einem Manuskript über"Land Banks"), bezieht sich ausschließlich auf das - zu erleichternde - Schuldenmachen von Privaten. Ist daher absolut einwandfrei.
>John Law ist der geistige Vater der Theorie des Falschgeldes, das war das eigentlich revolutionäre! Nämlich wie man Falschgeld nicht nur mit Verschlechterung von Münzen, sondern mit Papier erzeugt.
Das Law'sche Falschgeld - und jetzt habe ich Sie ertappt, lieber Freund - bestand in der Hereinnahme von STAATSPAPIEREN (!!!) in seine Bank. Diese Papiere stammten noch aus der Zeit, da Ludwig XIV. völlig überschuldet und geistig umdüstert abgegangen ist. Law hat die gigantischen Staatsschulden Frankreichs buchstäblich"monetarisiert" und das Geld ("moneta"), das er d a b e i in die Welt gesetzt hat, war FALSCHGELD!
>Es steht wohl außer Zweifel, daß Laws System nicht ein gigantisches Kreditsystem, sondern eben ein Falschgeldsystem war, so wie die späteren großen Finanzkrisen (1923 z.B.) auch eindeutig Falschgeldkrisen waren.
Das"système Law" war ein einwandfreies Falschgeldsystem, aber nicht weil er Geld gegen private Kreditpapiere ausgegeben hat, sondern weil er Geld gegen Staatspapiere als Sicherheit ausgegeben hat.
Und 1923 war's ganz genau so! Die Aktivseite der dann durch De-Facto-Bankrott abgegangenen Reichsbank bestand im Oktober 1923 zu 99,9 % nur noch aus kurzfristigen Reichsschatzbriefen.
Und wieder ist bewiesen: FALSCHGELD KANN IMMER NUR GEGEN STAATSSCHULDEN AUSGEGEBENES GELD SEIN!
>Sie werden sehen, daß ein auf Falschgeld (statt auf H&S) gegründeter Debitismus eine viel schlüssigere Theorie ergibt.
Da der Debitismus Staatsschulden ausdrücklich nur in dem Sinne behandelt, dass diese das ganze System über kurz oder lang fällen (siehe aktuelle Gegenwart), kann ich nur noch Mal bescheinigen: Der Debitismus (Kapitalismus) geht nur gut, und das auf ziemlich lange Dauer (vermutlich), wenn der Staat als Schuldner ausdrücklich v e r b o t e n ist.
Tritt der Staat auf und macht Schulden, die - durch Rediskont bei der Notenbank - zu"Geld" werden - dann und n u r dann haben wir Falschgeld.
Und das muss weg. Und deshalb muss der STAAT als Schuldner weg (da er nicht leistet). Sonst kommt es immer wieder zur gleichen Katastrophe.
Besten Gruß
d.
<center>
<HR>
</center> |