-->10 Jahre Goldpreismanipulation
-Ein Rückblick und Chartupdate-
5. August 1993: `Binnen Sekunden` fällt der Goldpreis bei der Eröffnung der New Yorker Terminbörse Comex in einem `technischen Verkaufsblitz` um 10 Dollar. Beobachter sprechen von einem `Blutbad, sie sind `sprachlos` und rätseln über die Gründe - so wurde die erste Aktion der Finanzinstitutionen gegen einen festen Goldpreis beschrieben [1].
Dieses Muster, ein scharfer Kursrückgang zur New Yorker Handelszeit, kennzeichnet seitdem die Goldpreismanipulation. Damit wird jeder aufkommender Optimismus im Keim erstickt. Zudem wird die Goldpreismanipulation in Amerika organisiert. Der nachfolgende saisonale Intradaychart verdeutlicht das Muster. Er stellt den durchschnittlichen Innertagesverlauf des Goldpreises der letzten 5 Jahre dar.
Deutlich ist erkennbar, daß der Goldpreis seit dem 5. August 1993, dem Beginn der Manipulation, in New York tendenziell fällt, während er in der übrigen Handelszeit tendenziell steigt. Eine Steigerung gab es am 29. September 1999, als der starke Kursanstieg des Goldes nach dem Washington Agreement (WAG) intensive Anstrengungen erforderte, seinen Preis zu drüken. Auch die Goldkursrückgänge im Jahre 2000 und jüngst 2003 sind durch eine Verstärkung der Interventionen verursacht.
Etwas zum Hintergrund: 1993 wollten die Verantwortlichen in der FED und in der US-Regierung den Goldkurs aus Anlaß des zuvorigen Anstiegs drücken. Dadurch wurden die Verluste der privaten Banken gemindert, die über Goldleihegeschäfte Netto-Shortpositionen eingegangen waren. Zudem sollte Gold als Konkurrent des Dollars, der Anleihen und des Fiat Moneys generell geschwächt werden. Entsprechend begann der spätere Finanzminister Larry Summers im August 1993 über die Strong Dollar Policy zu sprechen [4]. Schon zuvor hatte er über den inversen Zusammenhang von Gold und Zinsen wissenschaftlich gearbeitet [5]. Und einen Monat vor Beginn der Goldpreismanipulation spricht FED-Gouverneur Wayne Angell über den Zusammenhang des Goldpreises zu Dollar, Zins und Inflationserwartung. Es sei `sehr leicht`, den Goldpreis zu `halten` [6].
Ob es leicht war? Zumindest war es zehn Jahre lang möglich, denn es gab genügend Gold in den Lagern, wie schon Angell bemerkt hatte. Allmählich scheint es aber Ermattungserscheinungen zu geben. Darauf deutet der steigende Goldpreis, darauf deutet auch die Änderung des Intradaymusters. Der nächste Chart zeigt Intradayverlauf seit der letzten Veröffentlichung [7].
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Das Intradaymuster hat sich geändert. Die Technik der Interventionen wurde modifiziert, sie ist flexibler geworden. Zu allen psychologisch wichtigen Zeiten Ä zu den Fixings, zur Eröffnung und zum Schluß in New York-, wird der Goldpreis nun gedrückt. Deshalb war in den letzten 14 Monaten das tatsächlich Ausmaß der Interventionen stärker, als Chart 2 ausweist. Das Resultat der Interventionen ist nichtsdestotrotz schwächer als in den Jahren zuvor. An ihrem zehnten Geburtstag befindet sich die Goldpreismanipulation in einem Auflösungsprozeß.
© Dimitri Speck
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