-->Sonntag 10. August 2003, 15:15 Uhr
<font size=5>Sehr hohe Ozonwerte im Südwesten</font>
Frankfurt/Main (AP) <font color="#FF00000">Die Hitzwelle hat vor allem in Südwestdeutschland die Ozonwerte gefährlich ansteigen lassen. An vielen Stellen wurden übers Wochenende rekordverdächtige Konzentrationen gemessen</font>. Mit <font color="#FF00000">328 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft wurde am Samstag in Mannheim-Nord ein Spitzenwert erreicht</font>, wie das Umweltbundesamt in Berlin berichtete. Auch am Sonntag lagen an vielen Messstellen in Baden-Württemberg und Hessen die Werte teils weit über 200. <font color="#FF00000">Als kritischer Grenzwert gelten 180 Mikrogramm</font>.
Am Montagnachmittag dürfte es kaum besser werden, meinte das hessische Umweltministerium. Es empfahl Kindern und Jugendlichen sowie empfindlichen Erwachsenen, bei hohen Ozonkonzentrationen anstrengende körperliche Betätigung im Freien zu vermeiden. Auch von Ausdauersport wie Jogging wird abgeraten.
Praktisch die Hälfte der Internet-Deutschlandkarte des Umweltbundesamtes, vom Südwestrand Niedersachsens bis südlich von München und südlich von Freiburg, war am Samstag braun und rotbraun markiert, was Ozonkonzentrationen von 180 bis 240 beziehungsweise 240 bis 300 bedeutet. <font color="#FF00000">Stark betroffen war auch Nordrhein-Westfalen, in Finnentrop im Sauerland wurden 283, in Solingen, Soest und Schwerte über 270 registriert</font>.
Am Sonntag wurden in Heilbronn 250 gemessen, in rund 20 weiteren Orten Baden-Württembergs lagen die Konzentrationen über 200 oder ganz knapp darunter, in Mannheim-Nord waren es 220, in Heidelberg 215. Hessen meldete 217 aus Hanau und fast gleiche Werte aus dem Odenwald und Viernheim.
Der Naturschutzbund NABU forderte von der Regierung schärfere Maßnahmen gegen den Sommersmog. Ab 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft sollten Fahrverbote für Diesel-PKW sowie für Autos, die nicht die Euro-3-Norm erfüllen, erlassen werden. Dieselmotoren hätten einen höheren Ausstoß an Stickoxid, das für die Ozonentstehung verantwortlich sei. Auch Motorräder und Benzin-Rasenmäher sollten von dem Verbot betroffen sein.
Der Grünen-Vorsitzende Reinhard Bütikofer sagte dem ZDF, die Regierung habe mit ihrer Politik zu einem Rückgang des Ausstoßes klimaschädlicher Gase beigetragen. Jene, die jetzt vom Kanzler oder den Grünen verlangten, sie sollten etwas gegen die Klimaverschlechterung tun, «dürfen nicht wieder im Mausloch verschwinden, wenn es darum geht, die Konsequenzen auch durchzuziehen».
Professor Mojib Latif vom Kieler Institut für Meeresbiologie vertrat laut «Bild am Sonntag» die Ansicht, in einem halben Jahrhundert würden in Deutschland Klimaverhältnisse wie im US-Staat Oklahoma herrschen. «Es wird kaum noch Schneefalle und Frost geben, dafür umso mehr Regen.»
[b] Quelle: http://de.news.yahoo.com/030809/12/3kvp8.html
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