-->SPIEGEL ONLINE - 16. August 2003, 18:09
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Rückschlag im Irak
Saboteure sprengen Ã-l-Pipeline
Die Lage im Irak beruhigt sich nicht. Am Samstag sabotierten Unbekannte eine Ã-L-Pipeline in Richtung Türkei. Der erst kürzlich eingerichtete Ã-lfluss ist damit für Tage unterbrochen.
DPA
Hunderte Ingenieure versuchen im Irak, das Ã-l wieder fließen zu lassen. Saboteure behindern die Arbeit
Bagdad/Tikrit - Nur wenige Tage nach Inbetriebnahme einer irakisch-türkischen Pipeline hat ein Sabotageakt den Ã-lfluss wieder gestoppt. Nach Angaben des amtierenden irakischen Ã-lministers Thamer el-Ghadaban wurde die Leitung am Freitag offenbar in die Luft gesprengt. Es könne noch Tage dauern, bis das Feuer gelöscht werden könne, sagte El Ghabadan.
In dem betroffenen Abschnitt bei Baidschi nördlich von Tikrit bemühten sich US-Soldaten und irakische Ã-larbeiter gemeinsam, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Irak hatte erst am Mittwoch mit der Lieferung von Rohöl an die Mittelmeerküste begonnen. Die US-Besatzung hofft, mit Ã-lexporten den Wiederaufbau der irakischen Wirtschaft finanzieren zu können.
Ein früherer irakischer Regimekritiker wurde unterdessen von der US-Verwaltung in Bagdad zum stellvertretenden Verantwortlichen für Inneres berufen worden. Brigadegeneral Ahmed Ibrahim zeichne sich durch Mut, Professionalität und Pflichtbewusstsein aus, erklärte Bernard Kerik, der mit dem Aufbau eines irakischen Innenministeriums betraut ist, am Samstag. Ibrahim, ehemaliger Chef einer Sondereinheit der Polizei, war wegen seiner Kritik an Saddam Hussein zeitweilig in Haft genommen worden.
Die Gewalt gegen die Besatzer aus den USA riss auch am Wochenende nicht ab. Bei einem Granatenangriff auf eine US-Patrouille wurde am Samstag in Bakuba nordöstlich von Bagdad ein Soldat verwundet, wie die amerikanischen Streitkräfte mitteilten. In Tikrit konnte nach US-Angaben eine Bombe in einer belebten Einkaufsstraße entschärft werden. Die 4. Infanteriedivision habe bei elf Razzien fünf Iraker festgenommen, darunter drei mutmaßliche Unterstützer des Regimes von Saddam Hussein.
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...wurde hier auch schon gesagt und ist offenkundig: Eine so lange Pipeline lässt sich nicht schützen. Und die Amis haben das Vertrauen der Bevölkerung nicht - somit haben die Saboteure Rückendeckung. Da wird wahrscheinlich noch lange kein Oel fliessen.
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