Altes Elliott-Wellen-Forum - Der Pferdefuß bei der KV für die Besserverdiener

Euklid

28.08.2003, 16:45

Der Pferdefuß bei der KV für die Besserverdiener

Thread gesperrt

-->Der Arbeitgeber stockt den Betrag einmal um die Pauschale auf und dann wird alles weitere der Arbeitnehmer tragen.
Das heißt bei Besserverdienern ja wohl folgendes:Die ganze Zeit hat der Arbeitgeber bei diesen Leuten den halben Höchstbeitrag mit bezahlt.
die Hälfte von 530 Euro waren 265 Euro.
Da er jetzt nur noch die Hälfte von 210 Euro zahlen muß zahlt der Arbeitgeber nun 105 Euro und der Arbeitnehmer dann ebenfalls 105 Euro.
Die Ehefrau wird der Besserverdiener dann voll selbst tragen müssen trotz seiner vorher in 30 Jahren immer abgedrückten Höchstbeiträge von 530 Euro wo ja die Frau locker mitversichert war ohne Beiträge.
Mehrkosten des Besserverdieners:Beitrag Frau 210 Euro plus die höhere Solidaritätssteuer von 10% was auf Leute an der Höchstgrenze lockere 200 Euro im Monat bedeutet.
der Verlust aus dem Arbeitgeberanteil beträgt 265 - 105 Euro = 150 Euro.
Damit beträgt jetzt seine Zahllast ohne Zuzahlungen im Monat:
2 mal 210 Euro -105 AG-Anteil plus 200 Soli =515 Euro
Vorher hat die Zahllast nur 530Euro zu 50% betragen.
Also hatte er selbst 265 Euro zu tragen.
Eine Verschlechterung von 250 Euro im Monat verkauft man durch geschicktes Marketing von Frau Ulla Schmidt noch so als wären Besserverdiener damit besser dran.
Und jetzt kommt noch das beste für die Besserverdiener.
Die Aufstockung von 3850 Euro auf 5100 Euro.
Da macht es noch mal Rums.
Man darf einfach nicht mehr besser verdienen [img][/img]
Nur dann wird ein Schuh draus

Gruß EUKLID

Eric

28.08.2003, 19:47

@ Euklid

abwarten...

-->Hi Euklid,

noch ist doch nichts beschlossen!

Die Vorschläge der Rürup-Theoretiker werden niemals 1:1 umgesetzt werden; in den einzelnen politischen Lagern würde gegenwärtig sowieso eine Mehrheit für die Bürgerversicherung votieren. Ich glaube nicht, dass die Kopfpauschale kommen wird. Kein Mensch (na gut, die SPD-Linke vielleicht...) will das Geschwätz dess irren Prof. Lauterbach hören.

Ich denke, es müsste mal eine Grundsatzdiskussion geführt werden - wir haben de facto Sozialversicherungssysteme auf Vollkaskoniveau, die so nicht mehr finanzierbar sind. Wieso nicht"back to the roots", so wie die Sozialversicherungen ursprünglich angedacht waren? Unterstützung und staatliche Versicherung für die, die nicht selbst in der Lage sind, Risiken zu überschauen bzw. selbst vorzusorgen. Mehr fordern, mehr fördern! Und mehr PRIVATE Vorsorge.

Weder Bürgerversicherung noch Kopfpauschale nehmen die demografischen Lasten aus dem System, weil beide Ansätze weiter auf die Umlagefinanzierung setzen.

Euklid

28.08.2003, 20:23

@ Eric

Re: abwarten...

-->An diesen großen Wurf mag ich leider nicht mehr glauben.
Es geht immer weiter nach dem Muster
Wer x hat kriegt das
Wer y hat kriegt das
Wer z hat kriegt das
Wer u hat kriegt das........usw usw.
Am Ende sagt die Gleichung daß man lediglich ein Minimum haben darf um x+y+z+u zu kriegen.
Das System muß endlich vom Kopf auf die Füße gestellt werden.
Selbstverständlich setze ich dabei voraus daß man auch Arbeitsplätze schafft.
Mittlerweile wird doch durch die Pfuscherei mit der Sozialhilferente nur der Besserverdiener quasi enteignet.
Warum soll er überhaupt noch zahlen?
Die zahlen doch nur ein weil man sie dazu vergewaltigt.
Nicht nur die Arbeitnehmerbeiträge sondern ja auch die Arbeitgeberbeiträge verschwinden doch im schwarzen Loch.
Schätze daß durch die Reformen mind eine Enteignung im Volumen von 50 000 Euro je Kopf enteignet wird.
Das wären bei 33 Millionen AN ca 1,5 Billionen Euro.
Das st die allerletzte Chance noch etwas zu bewegen obwohl ich da nicht mehr mitmache weil mir das am Hintern vorbeigeht.
Ich kann nicht mehr mit anschauen daß schon wieder ein ganzes Jahr nach der Wahl ist und nicht eine Reform ist durch den Bundestag.

Gruß EUKLID