-->>... sie leben in und durch das menschliche Verhalten.
>dottore:[i]... Ross und Reiter (= Staat und Staatsmacht) als jene nennen solltest, von denen Deine"primäre Exponentialfunktion" im monetären Bereich überhaupt kommt.[/i]
>Hallo, dottore,
>den Staat als den Schuldigen vorzuführen und alsLösung zu präsentieren, scheint mir zu einfach, da dies suggeriert, dass wenn der Staat nicht wäre, die Entwicklung ungestört laufen könnte.
Hi Uwe,
es ging um e-Funktionen. Meine Ansicht: Ohen Staat nicht denkbar (reicht vom Geldwesen mit, da mit Abgabenwesen identisch, eingebauter e-Funktion bis zur Menschenmaximierung).
>Die Staatsmacht, also die Macht, die dem Saat gegeben wird/wurde, ist ein Stufe weiter, denn wir sind uns bestimmt einig, dass es ohne Staat sehr wohl auch Macht gibt, oder habe ich da ein Gedankenfehler?
Der Staat ist immer die Obermacht, egal ob man sie"Staat" nennt oder nicht. Untermächte existieren durchaus, können aber ihre Macht wiederum nur mit staatlicher Billigung und Hilfestellung ausüben.
>Ross und Reiter zu benennen ist schwierig, wenn man die"Gesamtrechnung" aufmacht, bei der jedoch die Motivation des Einzelnen bzw. der Gruppe nicht mehr betrachtetwerden braucht. Natürlich ist der Kapitalist nicht schlecht, der als Unternehmer vorort das Verhungern von Arbeitnehmern verhindert. Doch was bedeutet Vorort für den Unternehmer und was für den Arbeitnehmer?
Der Kapitalist verfügt über staatsgarantiertes Kapital (sonst hätte er es weder noch könnte er es rechtlich, also gerichts- und ergo staatsbewehrt, einsetzen).
>>Der Einzelne aus jeder Gruppe wird kaum in der Lage sein, den Platz von Ross oder Reiter einzunehmen, sodass m.E. allenfalls Allgemeinplätze benannt werden könnten, die in ihrer summierten Auswirkung irgendwann zu unhinnehmbaren Verwerfungen führen, die über revolutionäre Veränderungen verschoen werden.
Der große revolutionäre Einschnitt in der Geschichte ist das Auftreten des bewaffneten Zwangs. Das die Möglichkeit ihn auszuüben in jeweils andere Hände friedlich (Wahlen etc.) oder revolutionär übergehen kann, vermindert den bewaffneten Zwang selbst um kein Gramm.
>Ob die Revolutionen friedlich oder gewaltsam erfolgen, hängt von dem Zustand eines Gemeinwesen und dessen Beziehung zu auswärtigen Interessen ab, in dem es sich zum betreffendenZeitpunkt befindet und eingebettet ist.
Revolution heißt grundsätzlich (ob friedlich oder gewaltsam): Neue Schweine an die alten Tröge!
>In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an einen Abschnitt von Dir jüngst wieder angesprochenen buch:
>[i]... Dennoch gewann Rom, einmal an der Spitze des latinischen Bundes, allmählich die Übermacht über die anderen Städte und Bünde, weil in seinem Organiasmus eine kraftvolle Zucht lebte, fähig, jene gewaltige zerstörende Kraft im Leben der Völker, die Vergnügungssucht, niederzuhalten, und Begierde der Reichen und Mächtigen zu bändigen. Denn das ist immer diejenige Klasse, die am leichtesten dem Verderben anheim fällt und am ehrsten die Trunksucht, die Ausschweifung, den Luxus, sowie den zügellosen Hochmut und Egoismus, der nur das eigene Interesse, selbst auf Kosten aller anderen kennt, zu allgemeinen Lastern macht.
><font size=1>Quelle:
>Auszug aus der Übersetzung (1908) des Buches von G.Ferrero
>"Größe und Niedergang Roms"
>Bd.I., Kap. 1,"Kleinster Anfang eines großen Reiches"</font>[/i]
Sehr gut von Ferrero erkannt. Je disziplinierter sich die Macht in sich selbst verhält, umso länger ihre Überlebenschance, siehe auch Preußen (und dennoch ging es unter).
>>In diesem Auszug (Zeit der Gewinnung der Oberherrschaft in einem Umfeld, wo 'Einzelgemeinden' gegeneinander babarisch vorgingen, zweite hälfte des 500.Jh. v.Chr.) habe ich die meiner Meinung nach zeitlosen und m.E. nahezu moralfreien 'Ursachen' durch Fettschrift markiert, da ich die zu beklagenden Auswüchse des Staates nicht in einem 'geordneten' Staat verwurzelt sehe, sondern als Verursacher die benenne, die den Staat so (ver-)formen, dass er derart fürsie 'nutzbar' gemacht werden kann.
Auch der"geordnete Staat" ist nichts anderes als Ausübung von nacktem, bewaffneten Zwang. Nur eben besser und disziplinierter organisiert.
>Das die, die den Staat"verformen", die Staatsmacht (=Abbau von Einzelfreiheiten) gleich zu Beginn, z.B. Staatsstreich, oder Schritt für Schritt, nach ihren Interessen aus-/umbauen, scheint mir logisch und ist an historischen und zeitgeschichtlichen Abläufen studierbar.
>Daraus schliesse ich, dass nicht der Staat dass Übel ist, denn diesen halte ich in der zivilisierten<sup>(*)</sup> Welt für erforderlich. Das es nicht die derzeit bekannten Staatsformen mit den institutionellen 'Ausschweifungen' sind, habe ich bestimmt schon verdeutlicht.
Der Staat ist bewaffneter Zwang und als solcher nicht in Kategorien wie"gut" oder"böse" einzuordnen. Der bewaffnete Zwang existiert - und fertig. Zu beseitigen ist er aus naheliegenden Gründen auch nicht (Waffenmonopol). Ist er gut organisiert, geht es später an andere über (Machtwechsel, siehe eben), aber der Wechsel (andere"Staats"form", neue Schweine usw.) ist unausweichlich.
Gruß!
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