--> Hallo Euklid!
> War bautechnisch ein reines Versagen der Verankerungskonstruktion dieser > Pappmascheekonstruktionen.
Dann sage mir wie Du ein solideres Haus baust wenn Du nicht mehr Geld hast.
Bedenke: Die Leute bauen doch nicht aus purer Absicht solche Häuser. Es liegt ganz einfach daran, daß sich nicht jeder ein solideres Steinhaus mit allem drum und dran leisten kann. Die Leute sind froh wenn sie in solch einer - wie du es nennst - Pappmascheekonstruktionen leben können und nicht in einem vergammelten Straßenblock in Harlem in New York City.
> Und jetzt da Europa immer öfter von Stürmen heimgesucht wird macht amn > diesen Murks auch noch nach.
Warum macht man diesen Murks nach? Doch nicht weil man es will. Es ist eine Abwägung von Vor- und Nachteilen was da geschieht.
In Amerika müssen die Leute zeltich als auch geographisch flexibler sein was ihre Arbeit angeht als in Deutschland.
Die logische Schlußfolgerung kann nur sein, daß es umständlicher und problematischer wird sich an einem Ort FEST niederzulassen (siehe auch die nicht gerade wenigen Amerikaner die in sog. Motorhomes leben). Sicherlich kann man dagegen halten, daß man auch jedes feste Steinhaus doch wieder verkaufen könnte. Das ist zwar richtig aber dennoch verhindert auch die höherere erwartete Flexibilität das solidere Bauen. In Amerika gibt es viele Arbeiter die alle zwei bis drei Jahre umziehen. Da lohnt es einfach nicht großartig große, solide Häuser zu bauen und dann auch enorme Abwicklungskosten (Verkauf, Notar, usw.) zu haben. Da beschränkt man sich auf kleinere und billigere Häuser und Wohnungen.
> Wer solch ein lumpiges Haus baut sollte in Zukunft entweder selbst zahlen > oder per Versicherungssumme alle 20 Jahre ein neues mit Prämie bezahlen.
Die Versicherungen kalkulieren Stürme an der Ostküste und im Süden Amerikas in Zukunft immer mehr mit ein wenn sich das häuft. Glaube mir! So dumm sind die Versicherungen nun auch nicht. Es mag da einzelen Ausnahmen geben und auch die Menschen in Versicherungen können sich mal verkalkulieren und pleite machen aber die Überlebenden lernen aus ihren Fehlern in der Regel.
Insofern erhöhen sich durch Sturmgefahr und schlechtere Bausubstanz durchaus die Versicherungsbeiträge (Risikoaufschlag wegen Holz). Weiterhin ist anzumerken, daß die Versicherungssumme ja auch niedriger ist. D.h. geringere Beiträge sind sehr wohl - falls es sie gibt (ich weiß es nämlich nicht) - durchaus auch gerechtfertigt. Warum soll ich für etwas was 50.000 Euro wert ist die gleichen Versicherungsbeiträge zahlen als für etwas was 350.000 Euro wert ist?... Also ein Siebtel.
Ich denke, daß die Holzhausbesitzer durchschnittlich zwar nicht ein Siebtel der Versicherungsbeiträge bezahlen werden als die Hausbesitzer solider gebauter Häuser aber so etwa ein Fünftel. Anteilsmäßig wird der Risikozuschlag für die Holzhütten also wohl schon irgendwo drin stecken.
> Dann hört dieser Unfug endlich auf.
Welcher Unfug? Es kann für Leute durchaus sinnvoll sein in einem billigen Holzhaus zu leben wenn ein solides Steinhaus eben definitiv nicht finanzierbar ist um vielleicht Miete zu sparen.
Warum soll dies denn Unfug sein? Für den ein oder anderen kann diese Rechnung durchaus aufgehen. Denke daran, daß Du als Holzhausbesitzer weniger Eigenkapital brauchst und weniger Geld für andere Dinge hast. Auch die Holzhäuser heben in der Regel zumindest so lange wie man selbst lebt und das ist eigentlich ja ausreichend. Auch kann man ein billiges Haus in Amerika wahrscheinlich bei einem fälligen Umzug einfacher wieder verkaufen als ein teureres Haus. Auch ist die Realisierung eines billigen Holzhauses zeitsparender. Wieso sollten die Leute ihr solides Traumhaus errichten wenn sie vielleicht schon bald GEZWUNGEN sind in einer andere Region abzuwandern um Arbeit zu finden. In Amerika ist das durchaus der Fall da man ohne Arbeit dort ziemlich viel älter aussieht als bei uns hier. Da ist oft nichts mit Sozialhilfe und Wohngeld die einem das Haus erhalten.
Was bringt einem Amerikaner ein supersolides Haus wenn er dann arbeitslos wird und seinen Kredit bezahlen muß und vom Staat keinen müden Dollar sieht. Dann hockt er auf seiner Hütte und er bekommt als Mechaniker keine Arbeit und ist arbeitslos oder er erhält wegen regionaler Unterschiede 20 % weniger Lohn als in einer aufstrebenden Region des Landes. Weil er sich dann so SESSHAFT GEMACHT hat muß er den niedrigeren Lohn in Kauf nehmen oder verkauft sein Haus und hat damit alle Transaktionskosten erst mal zu tragen und u.U. vielleicht sogar Verluste aus Preisrückgängen weil die Region insgesamt unattraktiver geworden ist. Was dann? Dann muß er eigentlich zu seinen Hauskosten für sein solides Haus auch die regionale Lohndifferenz gewissermaßen dazuzählen die er aus diesem Nachteil (Sesshaftigkeit) nicht mehr erhalten kann.
Bedenke dies. Amerika ist sehr viel größer als Deutschland. Die Menschen dort sind geographisch sehr viel flexibler. Selbst in Deutschland haben wir Regionen die wirtschaftlich stark sind und wo hohe Preise für Grund und Boden verlangt werden weil es einen Zuzug gibt. Auf der anderen Seite haben wir in Ostdeutschland gewaltige wirtschaftliche und strukturelle Probleme, eine teilweise enorme Arbeitslosigkeit, Wegzug und einen Preisverfall bei Immobilien. In Amerika gibt es diese Unterschiede auch. Da hat die Ostküste durchaus auch mal eine andere wirtschaftliche Entwicklung als die Westküste oder die Gegend der großen Kornfelder in Kansas.
Fazit: Den Leuten ist schon bewußt, daß ein Holzhaus eine schlechtere Qualität hat. Die meisten Leute wissen auch, daß ein Holzhaus eine geringere Substanz hat und daher auch schneller zerfällt. Die Leute wissen auch, daß die Wärmedämmung nicht so gut ist und vielleicht dadurch die Heizkosten etwas höher sind. Soviel zu einigen Nachteilen. Aber sie haben mitunter den durchaus großen Vorteil flexibel auf regionale Veränderungen zu reagieren und bei einer Verschlechterung der Arbeitsmarktlage in der eigenen Region auch durchaus ihren Wohnort leichter zu wechseln. Bedenke: Wo der Arbeitsmarkt schlechter wird da ist oft auch die wirtschaftliche Entwicklung nicht besonders berauschend und meistens auch die Preise für Grund und Boden nicht.
Das Argument, daß man doch ein solides Haus auch verkaufen könne wenn man dort wo man sich befindet keine Arbeit findet, sticht also nicht immer. Denn oft darf man sein solides Haus dann auch mit soliden proportional(?) höheren Verlusten verkaufen wenn man sich aus der wirtschaftlich schwachen Region verabschieden will.
[b]Viele Grüße
Sascha
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