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Hi Eric,
ich hab die Formel nicht da, und antworte deshalb nach bestem Wissen. Etwaige unwissenschaftliche Bemerkungen bitte ich nachzusehen.
>Hallo zucchero,
>leider komme ich erst jetzt azu, auf deine Antwort (übrigens danke dafür!) vom 16. September zur Excel-Tabelle mit den Galgenfristen zu reagieren.
>Du schreibst
>"Die Formel basiert darauf, dass der Staat dann pleite ist, wenn die Schuldzinsen höher als die Steuereinnahmen sind. In diese üble Situation kommt ein Staat, wenn die Schulden schneller steigen, als die Wirtschaft (BIP) wächst. (Deshalb auch die weisse Fläche links unten.)
>Man wähle also einen Wert für Wirtschaftswachstum (momentan 0,3 %) und êinen Wert für Neuverschuldung (realistisch ca. 3,5 %) und schon sieht man,"wann´s d'e geesgrabe nunner geht". (wann bei konstanter Entwicklung die Zahlungsunfähigkeit des Staates gegeben ist). Das wären dann noch 19 Jahre."
>Das ist aber m.E. eine falsche Interpretation - denn nur weil die Gesamtverschuldung wertmäßig höher als das BIP ist, ist noch lange keine"Zahlungsunfähigkeit" gegeben - siehe Japan (ca. 161% Schulden / BIP).
---> Es geht nicht um das Verhältnis von Schulden und Wirtschaftsleistung. Jeder der ein Haus baut, hat ja auch mehr Schulden, als er in einem Jahr verdient. Bankrott ist mandann, wenn die Zahlungsunfähigkeit eintritt. Übertragen auf den Häuslebauer wäre das der Fall, wenn der Verdienst nicht mehr reicht um die Zinsen zu zahlen.
>Die Tabelle sagt nichts weiter aus, wie viele Jahre es dauert, bis Schulden = BIP bei konstanten Wachstumsraten der beiden Parameter. Damit ist aber noch lange nicht die"Zahlungsunfähigkeit" des Staates gegeben. Von Berücksichtigung etwaiger"Steuereinnahmen" ist keine Rede.
---> nicht Schulden (als absoluter Wert) sondern Schuldzinsen =BIP. Momentan wird ca. 15% der Steuereinnahmen für Schuldzinsen ausgegeben. Getilgt wird schon lange nicht mehr. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass bei einer Staatsverschuldung über 67 % vom BIP das Freischwimmen aus dem Schuldenstrudel nicht mehr möglich ist. Dann beginnt ein Mechanismus der sich schnell wechselseitig verstärkt. Staat braucht mehr Geld für Zinsen. Alternativen sind höhere Steuern, oder neue Schulden. Höhere Steuern geht nicht, also mehr Schulden. Und hier käme das EURO-Dilemma. Höher Schulden sind nicht erlaubt. Was Tun? Die Bürger noch ein bischen auspressen, aber dann.... dann gibt es den Euro halt in der heutigen Form nicht mehr. Und genau deshalb darf die Verschuldung nicht über die magische 67%-Grenze gehen.
Gruß aus Baden
>Korrigiere mich bitte jemand, wenn ich falsch liege.
>Gruß, Eric
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