-->Hallo,
im allgemeinen, davon bin ich fest überzeugt, bringt es nichts, auf einzelnen Wörtern herumzuhacken, Begrifflichkeiten nachzuschmecken und Silbenstechen um seiner selbst willen zu betreiben. Ich meine, der Gedanke, meinetwegen die Absicht, sollte immer Vorrang vor dem Wort haben.
Manchmal aber ist die Ausdrucksweise hoch verräterisch, sie scheint ein Hinweis auf Zusammenhänge zu sein, die tiefer liegen und der breiten Aufmerksamkeit häufig entgehen.
Seit langem schon fällt mir auf, daß CNN immer von"Führern" spricht, wenn von Staats- und Regierungschefs die Rede ist, zuletzt anläßlich der UN-Sitzung in New York. Weshalb verwendet der US-Kanal immer die Bezeichnung"Leaders" oder"World Leaders", wenn"Prime Ministers" oder"Chancellors" viel besser passen würde?
Sollen wir nach und nach auf eine neue Art von Führerkult und Faschismus eingestimmt werden, bei der irgendwann die vielen Führer durch einen"World Leader" ersetzt werden? Aus den vielen der Eine,"e pluribus unum"?
Wie auch immer, die Ausdrucksweise scheint mir hoch verdächtig. Ich hätte nie für möglich gehalten, daß die amerikanische und die Medienlandschaft des Dritten Reiches so nah beieinander liegen. Wieder bin ich um eine Illusion ärmer geworden. Wie viele man sich gemacht hat, merkt man erst, wenn sie zerplatzt sind.
Tempranillo
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