-->Aus der FTD vom 1.10.2003
Aufsicht gibt Hedge Funds Starthilfe
Von Ina Bauer, Frankfurt
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) will Hedge Funds für institutionelle Investoren interessanter machen. Die Behörde will es Lebensversicherungen und Pensionskassen ermöglichen, verstärkt in alternative Anlagen wie Hedge Funds zu investieren.
Sollte die maßgebliche Anlageverordnung wie geplant geändert werden, dürften die Versicherer mit zehn Prozent doppelt so viel des Kapitals in Hedge Funds investieren wie derzeit.
Damit würde die BaFin die Nachfrage dieser Investorengruppe nach Hedge Funds stärken, die durch ein neues Gesetz ab Januar 2004 erstmals in Deutschland legalisiert werden. Sicherlich wäre das nur ein Anfang. In den USA, wo Hedge Funds bereits etabliert sind, investieren die Stiftungen der großen Universitäten wie Yale und Harvard bis zu 25 Prozent ihres Vermögens in diese alternativen Anlagen.
Bessere Abfederung
Der Schritt der BaFin würde es den Lebensversicherern außerdem ermöglichen, durch die risikoreicheren, aber oft auch renditestärkeren Hedge-Fund-Investments ihre Kapitalerträge zu erhöhen und lang anhaltende Phasen schwacher Börsen und niedriger Zinsen besser abzufedern. Der Grund: Hedge Funds versuchen, unabhängig von der Lage an den Finanzmärkten durch den Einsatz von komplexen und oft risikoreichen Strategien einen Ertrag zu erzielen.
Bisher können Versicherer nur über die Ã-ffnungsklausel von fünf Prozent in Hedge-Fund-Zertifikate investieren."In der geplanten Überarbeitung der Anlageverordnung ist eine Rubrik für Hedge Funds vorgesehen", sagte ein BaFin-Sprecher auf Anfrage. Zu einer genauen Quote und zum Zeitplan wollte er sich nicht äußern.
Gespräche mit Versicherungsaufsicht
Die Branche ist weniger zurückhaltend."Derzeit gibt es Gespräche mit der Versicherungsaufsicht, die damit liebäugelt, eine Hedge-Fund-Quote von fünf Prozent einzuführen", sagte Achim Pütz, erster Vorsitzender des Bundesverbandes Alternative Investments (BAI), am Dienstag auf einer Veranstaltung des Verbands. Offen sei noch, ob die BaFin mit der Hedge-Fund-Quote Anforderungen an die Fondsmanager und die eingesetzten Anlagestrategien verknüpft.
Pütz erwartet, dass die Anlageverordnung bis Jahresende geändert wird. Das Regelwerk gibt den Lebensversicherern für verschiedene Vermögensklassen Investmentobergrenzen vor. Dadurch soll gesichert sein, dass diese ihre künftigen Zahlungsverpflichtungen erfüllen können.
Die höhere Hedge-Fund-Quote würde Branchenkreisen zufolge auf Kosten der Aktienquote gehen, die damit von derzeit 35 auf 30 Prozent sinken würde. Den Versicherern wäre das jedoch recht, nachdem sie sich im Börsenboom der 90er an Aktien die Finger verbrannt und ihre Aktienbestände systematisch nach unten gefahren haben.
© 2003 Financial Times Deutschland
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Nota bene:....Hedge Funds versuchen, unabhängig von der Lage an den Finanzmärkten durch den Einsatz von komplexen und oft risikoreichen Strategien einen Ertrag zu erzielen.......
tofir
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