-->hallo
auf n-tv bejubeln sie seit drei Tagen die Steuererleichterung für die durch die Baisse in Not geratenen Lebensversicherungen.
Eichel hat ihnen doch wieder milliardenschwere Erleichterungen ( druch Anwendung Halbeinkünfteverfahren) angekündigt.
ABER: Eine andere Abteilung der Irrénhaus-Regierung bastelt aber anscheind eifrig an einem anderen Sargnagel für die Versicherer bzw. für die armen, gutgläubigen Versichterten. Denn nun sollen die zur Kasse gebeten werden.
Die Steuerprivilegien der LV-Verträge will die Bundesregierung wohl doch kippen. Einen Teil der Kapitalgewinne (die ohnehin zusammengeschmolzen sind) sollen dann gleich bei Auszahlung besteuert werden.
Das gelte aber nur für Neuverträge, beeilt man sich zu beschwichtigen.
Wer's glaubt wird seelig.
Ich würd schon wetten, dass die Blutsauger auch bei den Abermilliarden aus Altverträgen einen Dreh finden werden, auch da mit der Keule zuzuschlagen.
Die werden weiter Woche für Woche eine neue Steuer erfinden, da hat Euklid vollkomen Recht.
aws.
kiz
<font size="5">Attacke auf die Lebensversicherung </font>
Bundesregierung will Steuerprivileg kippen -
Renditen sinken -
Produkte werden unattraktiver
von Jan Dams und Holger Zschäpitz
Frankfurt/Main - Weiterer Schlag gegen die Lebensversicherungen: Nachdem in den vergangenen Jahren die Renditen kräftig gefallen sind und die Garantieverzinsung im kommenden Jahr von 3,25 auf 2,75 Prozent sinken wird, will die Bundesregierung die Altersvorsorgeprodukte nun auch noch besteuern. Nach den Plänen der rot-grünen Koalition würde der Bund bei Auszahlung einen Teil der Kapitalgewinne gleich als Steuer abkassieren. Allerdings sollen diese Pläne wohl nur für Neuverträge gelten. Bestehende Policen wären nicht betroffen. Das bestätigte das Bundesfinanzministerium indirekt.
In der arg gebeutelten Versicherungswirtschaft werden die Pläne für einen Aufschrei sorgen."Der Wettbewerb für die Branche wird härter, weil ein wichtiges Verkaufsargument wegfällt", sagte Wolfgang Gerke, Bankenprofessor an der Universität Nürnberg/Erlangen."Die Nachsteuerrenditen der Kapitallebensversicherungen werden noch niedriger."
Die Experten der genossenschaftlichen R+V-Versicherung haben für die WELT in einer Beispielrechnung die Auswirkungen der geplanten Neuregelung für einen heute 30-Jährigen kalkuliert. Bei einer jährlichen Einzahlung von 1274 Euro über 30 Jahre, und einem Todesfallschutz von 50 000 Euro errechnet sich bei heutigen Renditen ein Auszahlungsbetrag von 74 658 Euro. Der Anteil der Zinsen (Wertsteigerung) an dieser Gesamtsumme beläuft sich auf 37 500 Euro. Bei einem Steuersatz von 25 Prozent gingen 9375 Euro direkt an den Fiskus. Damit würde die Leistung um stattliche 12,6 Prozent sinken. Die jährliche Rendite wäre damit statt fünf nur noch 3,75 Prozent hoch.
"Wenn die Steuerfreiheit aufgehoben wird, ist das Produkt Lebensversicherung tot", sagt Frank Braun vom Bund der Versicherten. Er hat eine noch weniger vorteilhafte Rechnung aufgestellt, die stets die negativsten Faktoren einbezieht: Im schlimmsten Falle gäbe es nur noch Hungerrenditen von 0,75 Prozent. Wenn ein Lebensversicherer künftig nur noch die Garantieverzinsung von 2,75 Prozent auf den Sparanteil ausschüttet, beträgt die effektive Rendite auf den eingezahlten Beitrag nach Berechnungen von Braun lediglich 1,5 Prozent. Denn 25 Prozent der regelmäßig eingezahlten Summe fließen in den Versicherungsschutz für den Todesfall und als Kosten in die Taschen der Versicherer. Lediglich drei Viertel des Geldes werden tatsächlich für das Alter angespart. Bei einem möglichen Höchststeuersatz von 50 Prozent blieben von den 1,5 Prozent am Ende nur noch magere 0,75 Prozent Rendite.
Kein Wunder, dass die Lebensversicherer mit ihrer Lobby in den vergangenen Jahren ähnliche Versuche abgeschmettert haben. Man müsse sich bewusst sein, dass es kein Ersatzprodukt für die Kapitallebensversicherung gebe, sagte eine Sprecherin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Und auch Manfred Poweleit vom Brancheninformationsdienst Map-Report warnt:"Für die private Altersvorsorge wäre das ein Rückschritt." Schließlich dürfe man die Psychologie der frustrierten Verbraucher nicht unterschätzen."Die Nachricht kann im Zweifelsfall nur heißen: Jetzt noch schnell eine Lebensversicherung abschließen."
Zwar räumen selbst Versicherer ein, dass das noch geltende Privileg steuersystematisch Unsinn ist. Angesichts der Misere der gesetzlichen Rente aber müsse man die Lebensversicherung um jeden Preis fördern.
Die Branche warnt trotzdem vor Panik."Noch ist gar nicht sicher, wie die Änderungen am Ende aussehen werden", so die GDV-Sprecherin. Und selbst wenn das Steuerprivileg fällt, bedeutet dies nach Ansicht der meisten Branchenbeobachter nicht das Ende der Lebensversicherer. Gerke:"Das Produkt wird wegen des geringen Risikoprofils weiter gekauft."
<ul> ~ Dauerstreit um Steuerprivilegien-zusätzliche Infos: hier klicken</ul>
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